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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer
Autoren: Janet Evanovich
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Lächeln verschwand.
    »Oh-oh, falsche Frage«, sagte Annie schnell. Hätte sie doch nur nichts gesagt!
    »Ich habe Angst, Annie. Richtigen Schiss. Ich habe keine Ahnung, wie man eine gute Ehefrau ist, was soll ich da mit einem Kind? Ich kann ja nicht mal diesen Hund erziehen. Ich meine, guck ihn dir doch an!«, sagte sie und wies auf Flohsack. »Der hat null Selbstbewusstsein.«
    Als wolle er der Aussage seines Frauchens Nachdruck verleihen, schaute Flohsack noch jämmerlicher drein.
    »Tief durchatmen, Jamie!«, sagte Annie. »Das wird schon.«
    Jamie sog die Luft ein.
    »Wie gesagt, du hast einfach Muffensausen vor der Hochzeit, völlig normal. Und keiner sagt, dass man ein Kind bekommen
muss.
Oprah Winfrey will auch nicht unbedingt Kinder, und sie ist bei allen beliebt.«
    »Ja, aber irgendwie will ich schon eine Familie«, meinte Jamie.
    Das hatte Annie schon vermutet. Jamies Mutter hatte die Familie verlassen, als Jamie noch in den Windeln lag, und ihr Vater hatte diese Lücke nie ausfüllen können. »Lass dir Zeit und mach dir keinen Stress«, sagte Annie. »Du wirst es schon merken, wenn es so weit ist.« Sie lachte. »Ich meine, du hebe Güte, wie lange dauert es noch, bis Dee Dees Kind kommt?«
    »Drei Wochen. Aber Dee Dee ist kein Vergleich. Frankie hat schon drei Kindermädchen eingestellt.«
    Annie schmunzelte. Frankie und Dee Dee waren wegen ihrer Exzentrik und ihres fröhlichen Wesens sehr beliebt im Ort. Frankie war früher Ringer gewesen und hatte sich im vergangenen Jahr der Politik zugewandt, als er die örtlichen Behörden der Korruption verdächtigte. Er hatte seinen Schwager Max Holt um Hilfe bei den Nachforschungen gebeten. Zusammen hatten sie mehr entdeckt als erwartet. Frankie war aus der Angelegenheit als Held hervorgegangen und hatte die Bürgermeisterwahl aus dem Stand gewonnen.
    Plötzlich fiel Annie wieder der Verletzte in der Küche ein. Sie musste zur Sache kommen. »Eins nach dem anderen«, sagte sie. »Du heiratest einen tollen Typ, der total verrückt nach dir ist. Dass er auch noch supergut aussieht und unverschämt viel Geld hat, ist nur das Tüpfelchen auf dem i. Ach, übrigens, und die Torte …«
    Annie holte ein Foto der von Jamie ausgesuchten Hochzeitstorte hervor, eine mehrstöckige Torte mit einer Füllung aus Grand-Marnier-Buttercreme. Schlicht, aber deliziös. »Ich habe mir was überlegt«, sagte sie. »Du möchtest ja weiße Teerosen als Deko bei der Hochzeit. Wie wäre es, wenn ich den Zuckerguss leicht einfärbe und ein paar Rosenblüten oben auf die Torte lege? So was ist momentan total beliebt.«
    »Hört sich klasse an.«
    »Gut.« Annie fuhr fort: »Wegen des Menüs: Ich habe alle Gänge aufgeschrieben, so wie wir es besprochen haben. Du kannst sie mit Max durchgehen und mir Bescheid sagen, falls ihr noch Änderungswünsche habt.«
    Jamie griff in ihre riesengroße Handtasche und holte mehrere Briefumschläge hervor. »Ich habe jetzt die letzten Zusagen bekommen, es werden ungefähr fünfzig Gäste sein. Du weißt ja, dass Max und ich die Liste wirklich so kurz wie möglich gehalten haben«, fügte sie hinzu.
    »Fünfzig Personen kann ich ohne Probleme unterbringen«, sagte Annie. Sie hatte von einem Handwerker die Wand zwischen dem Fernsehraum und dem überdimensionierten Arbeitszimmer herausnehmen lassen, weil sie Platz für all die Firmen brauchte, die ihre monatlichen Meetings bei ihr abhielten. Für kleinere Hochzeiten eignete sich der so entstandene Raum ebenfalls. »Ich habe vor, die Tische an die Wand zu schieben, damit genug Platz zum Tanzen ist«, erklärte Annie. Sie hoffte, vorher noch die Folgen des Wasserschadens beheben zu können. »Gut, was noch?«
    »Ach, ja: Ich habe ganz vergessen zu sagen, dass Max‘ Eltern es nicht schaffen. Seine Mutter hatte vor ein paar Tagen einen leichten Herzinfarkt. Sie kommt zwar morgen aus dem Krankenhaus, aber der Arzt hat ihr abgeraten, zu weit zu reisen. Die beiden Namen kannst du von der Liste streichen.«
    Annie notierte es sich. »Max ist bestimmt enttäuscht, oder?«
    »Schon. Aber so nahe steht er ihnen auch wieder nicht. Eigentlich ist er ja bei seinem Cousin Nick und dessen Frau Billie großgeworden.«
    »Des weiteren«, sagte Annie in der Hoffnung, schnell zum Ende zu kommen, »wird der Priester etwas früher eintreffen, falls Max oder du dich noch einmal in Ruhe mit ihm unterhalten möchtet. Um den Fotografen habe ich mich auch gekümmert, und vor, während und nach der Feier werden Querflöte und Harfe
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