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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen
Autoren: Nicole Peeler
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dass er sich weder rühren noch etwas sagen konnte.
    Anyan starrte mit großen Augen den am Boden liegenden Ryu an. Bevor der Barghest seine eigenen mächtigen
Schilde hochfahren konnte, hatte ich ihn schon ins Visier genommen.
    Ich ließ Anyan von einer Kugel aus Wasserelementarenergie umkreisen, so dass er ungeschützt und verletzbar blieb. Ich verengte meine Kraft zu einer groben Imitation zweier Finger und piekte sie ihm mitten in die Brust. Der große Mann taumelte knurrend einen Schritt zurück.
    »Jetzt hör mir mal zu, du Köter. Ich bin kein kleines Kind. Ich bin nicht schwach.«
    Um meinem Argument Nachdruck zu verleihen, stieß ich ihm noch einmal fest ans Brustbein. Verdutzt machte er einen weiteren Schritt rückwärts.
    »Ich weiß, wann ich mich besser raushalte, und ich weiß, dass ich in der Vergangenheit schwach war. Aber ich bin nicht länger das Mädchen von damals.« Ich stubste ihn erneut in die Rippen, und Anyan verlor noch mehr Boden.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten. Du sagst, das ist nichts gegen mich persönlich; ich sage totaler Quatsch. Also, entweder nimmst du mich ganz offiziell zu dieser Ermittlung mit, oder ich komme so mit. Es ist deine Entscheidung.« Ich schubste ihn noch einmal, aber diesmal viel heftiger als zuvor, und verlieh meinem Standpunkt mit meiner Elementarkraft noch mehr Gewicht.
    »Auf jeden Fall kannst du mich nicht daran hindern, dass ich dir die ganze Zeit auf den Fersen bin.«
    Schubs.
    »Du kannst mich auch nicht daran hindern, dass ich in die Grenzregion gehe und mich mit deinen Kontakten treffe.«
    Schubs.

    »Du bist nicht mein Vater.« Schubs. »Du kannst mich nicht kontrollieren.« Schubs. »Du hast mir nicht zu sagen, was ich tun und lassen soll.« Schubs. »Ich bin stärker als Ryu; ich bin stärker als du. Und ihr könnt mich nicht davon abhalten, mit euch zu kommen.«
    Mit diesen Worten ließ ich den Brocken aus Elementarkraft, mit dem ich Ryu am Boden gehalten hatte, noch größer werden, und drückte ihn so noch fester nach unten. Aber ich wusste, dass der Baobhan Sith nicht das Problem war. Derjenige, der sich zwischen mich und mein Ziel stellte, stand vor mir. Aber nicht mehr lange.
    »Ich komme mit, Anyan«, sagte ich, und dann brach die Hölle los.
    Ich ließ meinen Meereskräften freien Lauf, sie strömten aus mir heraus und hoben den Barghest von den Füßen, sie hoben ihn höher und höher und warfen ihn dann auf den Rücken. Einen Augenblick lang hing Anyan so in der Luft, dann bohrte ich ihn zurück in den Boden. Da ich spürte, dass er sein Element anrief, wusste ich, dass ihm die Erde helfen würde, den Aufprall abzudämpfen. Aber er schlug noch immer so hart auf, dass er einen Krater in Anyanform hinterließ. Er lag ausgestreckt da, ganz offensichtlich hatte es ihm den Atem verschlagen.
    Da stand ich also. Vor mir lag der Mann, in den ich verliebt zu sein glaubte, und hinter mir lag der Mann, der glaubte, mich zu lieben. Ich hatte sie beide mit meiner wutgepeitschten Kraft umgehauen. Aber ich verspürte weder Genugtuung noch Erleichterung. Selbst jetzt durchströmten mich die heftigsten Emotionen; eine Mischung aus schneidendem Kummer, erbitterter Wut und Rachelust, die so heftig
waren, dass ich beinahe rot sah. Ich erkannte mich nicht wieder, und ich fürchtete mich vor mir selbst. Aber vor allem war ich einfach nur schrecklich wütend.
    Was war bloß mit Jane True passiert?
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