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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen
Autoren: Nicole Peeler
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müde, mich mit beliebigen Menschen einzulassen und mir immer Gedanken darüber machen zu müssen, bei wem ich als Nächstes trinken kann. Ich liebe dich, Jane. Ich habe noch nie für jemanden so etwas empfunden, und du kannst einfach alles für mich sein. Ich hasse es, zu sein, wer ich bin, wenn das bedeutet, dass ich dich betrügen muss.«

    »Wow«, krächzte ich und atmete tief durch. Ganz so viel Ehrlichkeit hätte ich nicht erwartet.
    »Ja, es nagt an mir.«
    »Es nagt an mir, sagt der Vampir«, versuchte ich zu scherzen. Ich war wirklich überhaupt nicht bereit für dieses Gespräch.
    Ryu schnaubte missgestimmt.
    Ich wandte mich wieder meinem Koffer zu und packte die Tüte mit der Schmutzwäsche zu den Schuhen am Boden des Koffers. Dann fing ich an, die noch sauberen Klamotten darüber zu stapeln, wobei ich das, was ich nicht einmal ausgepackt hatte, zur Seite schob, um Platz zu schaffen.
    Was er sagte, war die Wahrheit, aber ich wusste nicht, ob es ganz ehrlich war. Ich wusste nicht, wie viel von seinem Verlangen danach, dass ich eine wichtigere Rolle in seinem Leben übernahm, der Tatsache geschuldet war, dass er mich nicht betrügen wollte, und wie viel einfach nur darauf zurückzuführen war, dass er mit mir immer eine konstante Futterquelle zur Hand hätte. Ich hatte mich schon öfter gefragt, ob das nicht überhaupt der Grund gewesen war, warum er mich damals an den Hof mitgenommen hatte. Die andere Vampirin, Nyx, hatte schließlich auch ihren menschlichen Schoßhund oder ihr »Lunchpaket«, wie sie es ausgedrückt hatte, mitgebracht. Ich glaubte zwar nicht, dass Ryu mich bewusst benutzte, aber auch er organisierte sein Leben, wie jeder andere auch, seinen Bedürfnissen entsprechend. Und Elixier zu trinken, war einfach ein großes Bedürfnis für ihn. Also, wo hörte der Mann Ryu auf, und wo fing der Vampir Ryu an?
    »Ryu, ich sehe einfach nicht, dass das so bald möglich
sein wird. Da ist mein Vater und mein Job und mein Training. Ich bin nicht bereit, jetzt nach Boston zu ziehen, besonders wo ich praktisch noch keine Offensivmagie beherrsche. «
    »Ich kann dich doch trainieren, Baby. Und für deinen Vater können wir eine Pflegerin engagieren. Geld spielt keine Rolle.«
    Ich schnaubte. »Aber für mich spielt es eine Rolle. Ich kann nicht einfach auf deine Kosten leben. Ich müsste einen Job finden…« Ich schüttelte den Kopf und versuchte, mich auf das wahre Problem zu konzentrieren. »Und ich will nicht, dass sich irgendjemand um meinen Vater kümmert. Das will ich tun. Er ist mein Vater, und ich weiß nicht, wie viel Zeit ihm noch bleibt.«
    »Na ja, vielleicht können wir ihn ja auch hierherholen.«
    »Nach Boston? Wo er niemanden kennt? Wo er sich allein nicht frei bewegen kann? Das ist unmöglich.«
    »Ich sage ja nicht, dass es sofort sein muss, Jane. Ich sage nur … Ich will dir nur sagen, dass ich dich liebe.«
    »Ryu…«
    »Die einfache Frage ist: Liebst du mich oder nicht?«
    Aber so einfach war es eben nicht. Ich wusste, dass er eine neue Taktik versuchte, indem er mich dazu bringen wollte, zuzugeben, dass ich ihn liebte, damit er es in den Verhandlungen mit mir verwenden konnte. Und außerdem war es auch deshalb nicht so einfach, weil ich die verdammte Frage nicht beantworten konnte. Ich schloss die Augen.
    Liebte ich Ryu?
    In vielerlei Hinsicht himmelte ich ihn an. Er brachte mich
zum Lachen. Ich bewunderte seinen Mut und seinen Elan. Und er stellte Sachen mit meinem Körper an, die mich vor Lust zum Weinen brachten. Aber liebte ich ihn?
    Nein …flüsterte die Stimme in meinem Kopf.
    Ich merkte, dass Ryu darauf wartete, dass ich mich mit ihm einverstanden erklärte. Außerdem merkte ich, dass ich einen riesigen lila Dildo in der Hand hielt. Verdammt, Iris! , dachte ich, als ich ihn wieder in meinem Koffer versteckte und eilig mit ein paar Kleidungsstücken bedeckte.
    Plötzlich hatte ich fertig gepackt, was bedeutete, dass ich kein Ablenkungsmanöver mehr hatte. Also machte ich den Reißverschluss zu und trug den Koffer zur Treppe, bevor ich zurückkam und mich zu Ryu kniete.
    »Ryu…«, sagte ich bittend, aber er ließ mich nicht ausreden.
    »Nein, Jane. Ich kenne dich doch. Ich weiß, dass du mich liebst. Okay, es ist vielleicht nicht das Gleiche wie das, was du für Jason empfunden hast. Aber ihr wart schließlich auch noch Kinder . Natürlich ist es nicht das Gleiche. Wir sind erwachsen und müssen mit all den Kompromissen und den Sorgen und dem ganzen Scheiß klarkommen, mit
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