Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen
Autoren: Nicole Peeler
Vom Netzwerk:
dank Conleth hatte ich nicht einmal einen Kratzer davongetragen, der davon zeugte, was ich durchgemacht hatte. Aber ich fühlte mich trotzdem schwer angeschlagen, und ich hatte das ungute Gefühl, dass ich noch eine Weile an den seelischen Verletzungen, die ich in den letzten paar Tagen davongetragen hatte, zu knabbern haben würde.
    Was mich besonders beschäftigte, waren meine Gefühle gegenüber dem Ifrit-Halbling. Ich konnte noch immer nicht fassen, dass Conleth tot war, und genauso wunderte ich mich darüber, wie sehr mich das mitnahm.

    Er hatte so viel Leid verursacht und sich so barbarische Taten zuschulden kommen lassen, aber ich wusste, dass das Mitleid, das ich für ihn empfand, nie ganz vergehen würde. Nicht nach der schrecklichen Art und Weise, wie er umgekommen war. Conleth würde mich weiter verfolgen, aus verschiedenen Gründen. Nicht zuletzt, weil mir durch ihn klargeworden war, wie glücklich ich mich schätzen konnte, dass ich das Leben leben konnte, das mir gegeben war. Meine Mutter war zwar fortgegangen, aber mir war endlich bewusstgeworden, dass sie mich nicht im Stich gelassen hatte. Meine Erfahrungen standen in keinem Vergleich zu Cons.
    »Und was jetzt?«, fragte ich.
    »Was meinst du?«
    »Was passiert jetzt mit Phädra? Und mit den anderen? Wir wissen schließlich verdammt genau, dass sie und ihre Bande die anderen Morde begangen haben. Was Graeme und Fugwat mit Edie und Felicia gemacht haben…« Ich erschauderte. Plötzlich war mir kalt, trotz der Körperwärme, die Ryu großzügig mit mir teilte.
    »Gar nichts. Zumindest nicht gleich.«
    Ich setzte mich bei diesen Worten ruckartig auf. Ich wusste ja, dass es so war, aber es zu hören, kotzte mich wirklich an. »Was soll das heißen, Ryu? Wir können doch nicht gar nichts unternehmen?«
    Ryu zuckte mit den Schultern. »Phädra ist eine Alfar und noch dazu Jarls Vertreterin. Sie zu beschuldigen wäre, als würden wir Jarl anklagen. Und wir haben keine Beweise, abgesehen von unseren eigenen Aussagen. Sie wird alles auf Conleth schieben, und man wird ihr glauben.«

    »Aber wenn du lebend im Verbund auftauchst…«
    »Jarl wird eine Party für uns schmeißen, sich dafür entschuldigen, dass man uns für tot gehalten hat, und uns für unseren Heldenmut belohnen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Vor Ernüchterung brachte ich kein Wort heraus.
    »Jane, es wird nichts passieren. Akzeptier das einfach.«
    Wir starrten uns eine gefühlte Ewigkeit an.
    »Ich glaube, ich hasse deine Welt«, seufzte ich und lehnte mich an das lederne Kopfende von Ryus Bett.
    »Ich weiß, Baby. Ich bin auch nicht glücklich darüber. Aber sieh es mal so: Jetzt wissen wir sicher, dass Jarl irgendetwas vorhat, und wir wissen, wer sonst noch darin verwickelt ist.«
    »Ich wusste schon, dass Jarl irgendetwas im Schilde führte, als er versucht hat, mich zu erwürgen, verdammt!«
    Darauf schwieg Ryu betreten, und ich erkannte meinen Fehler.
    »Tja, ich wusste bis vor ein paar Tagen ja nicht einmal, dass er versucht hat, dich zu erwürgen. Also schätze ich, habe ich noch einiges nachzuholen.«
    Ich verfluchte meine eigene Ungeschicktheit und wandte mich wieder zu Ryu.
    »Es tut mir leid, Ryu. Ich wollte dich bloß schützen. Das war dumm von mir.«
    Ryu zog mich an sich. »Ja, das war es. Ich beschütze dich, nicht umgekehrt.«
    Ich hätte beinahe einen Witz darüber gemacht, dass zuzulassen, dass ich entführt wurde, nicht exakt meiner Vorstellung von einem Beschützer entsprach, aber dann dachte
ich, dass ich ihn auch gleich kastrieren könnte. Also hielt ich die Klappe.
    »Gut. Dann passiert eben erst mal gar nichts. Aber irgendwann trete ich dieser Phädra so was von in den Arsch für alles, was sie getan hat.«
    »Tapfere Jane«, murmelte Ryu und strich mir mit der Hand seitlich am Körper entlang, während unsere Lippen sich trafen. Dann war seine Hand auch schon zwischen meinen Beinen, und wir liebten uns erneut, als wären wir die letzten beiden Überlebenden auf der Welt. Danach schafften wir Ordnung, zogen uns an, gingen nach unten und bestellten uns Pizza.
    Es war so seltsam, nach allem, was in der Nacht zuvor geschehen war, mit Ryu darüber zu streiten, ob wir nun die normale Pizza oder die mit extra Fleisch bestellen sollten, dass ich ihm schließlich die Entscheidung überließ und nach oben ging, um das zu tun, was ich schon machen wollte, seit ich aufgewacht war.
    Ich packte.
    Ich hatte gerade die Schmutzwäsche von der sauberen getrennt, als Ryu nach oben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher