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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen
Autoren: Nicole Peeler
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in so eine Situation kommen.«
    »Du bist doch klargekommen, Jane. Du hast das gut gemacht. Du hast uns gerettet.«
    »Du hast mich doch bloß gesehen, nachdem Caleb mich
geheilt hatte, Ryu, nicht, was Graeme mit mir gemacht hatte. Ich bin geschlagen worden. Und zwar nicht wenig. Und gebissen, und es waren keine Liebesbisse wie von dir. Ich meine, richtig gebissen . Wahrscheinlich bräuchte ich eine Tollwutimpfung. Ach ja, und ausgepeitscht hat man mich auch noch. Vergessen wir das Auspeitschen nicht. Und das war bloß der Anfang von dem, was Graeme eigentlich draufhat.«
    Ryu schwieg eine Weile, dann fluchte er leise.
    »Jane, es tut mir so leid. Das war mir nicht klar.«
    Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, auf der Tatsache herumzureiten, dass ihm das nicht klar war – dass ihm nicht klar war, wie fertig mich das, was passiert war, gemacht haben musste. Dass ich noch immer komische Schmerzen an der Lippe hatte, die Graeme mir zerbissen hatte, von denen ich verdammt gut wusste, dass sie rein psychologischer Natur waren. Dass ich hoffte, der Alkohol würde mir helfen, endlich Schlaf zu finden, trotz der Alpträume, die mich verfolgten. Dass immer, wenn ich die Augen zumachte, Conleth auf mich wartete…wenn ich Glück hatte. Denn wenn er sich nicht zeigte, dann war da immer noch Graeme.
    Aber am Ende ließ ich es einfach bleiben. Stattdessen sagte ich ihm, es sei okay, wenn wir bald wieder telefonierten. Dass ich mich erst ein paar Tage ausruhen und mir über einiges klarwerden müsste. Dass ich ihn anrufen würde, wenn ich so weit wäre.
    Ich wusste, dass Ryu nicht glücklich darüber war und lieber etwas Konkreteres von mir hören wollte. Aber da hatte er nun mal Pech gehabt.

    Nachdem ich aufgelegt hatte, saß ich eine Weile wie betäubt da. Nicht zuletzt, weil ich auch noch den letzten Rest meines Rob Roys ausgetrunken hatte. Mittlerweile war ich mehr Alkohol als Jane.
    »Bist du okay?«
    »Iris, deine Stimme ist wie Honigtau und Sterne. Mit einem Einhorn drauf.«
    »Ich glaube, es ist Zeit zu gehen.«
    »Nein, lass uns lieber tanzen gehen. Weißt du, dass ich nie tanzen gehe? Ich lebe so was von zurückgezogen.«
    »Ich weiß, Süße. Komm, wir reden im Auto weiter.«
    »Oder wir könnten nach Mexiko fahren. Wie in Super Troopers «, rief ich begeistert. »Ich liebe Super Troopers.«
    »Ich weiß, Jane. Ein Klassiker. Jetzt halt dich mal an meinem Arm fest …«
    Iris gelang es, mich auf den Parkplatz hinaus zu bugsieren. Als Marcus ihr helfen wollte, hatte sie dankend abgewinkt. »Sie hat mich«, erklärte ich der Kühlbox, die draußen vor dem Eingang des Stalls stand.
    »Natürlich, Jane. Ich lehne dich nur mal kurz hier hin … ich muss meine Schlüssel rausholen…«
    Iris wühlte in ihrer voluminösen Tasche. Ihr goldenes Haar umgab sie wie ein Heiligenschein aus Licht und Zitronenfaltern. Da fiel mir etwas ein.
    »Ich liebe dich, Jane.«
    Die Elbe lachte. »Ich weiß, Jane.«
    »Nein, wirklich. Ich liebe dich.«
    »Ich weiß, Mäuschen.«
    »Nein, ernsthaft . Ich liebe dich wirklich. Und ich weiß, dass du immer mit mir knutschen willst, es aber gar nicht
so meinst, weil du ja ein Sexteufel bist und so. Ich versteh das total.«
    »Wir sind keine Teufel, Jane. Verdammt, wo habe ich nur meinen … Ah, da ist er ja. Komm, Süße.«
    »Habe ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe?«
    »Ja, das hast du. Ich liebe dich auch.«
    Ich schüttelte den Kopf und zog sie nahe an mich heran. »Nein, Iris. Ich mag mein Leben, wie es jetzt ist, und du bist ein Teil davon. Danke.«
    Iris lachte und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Gern, meine Süße«, sagte sie und drückte mir einen sanften Kuss auf den Mund.
    »Habe ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe?«, nuschelte ich an ihren Lippen.
    Sie küsste mich noch immer lachend, als wir überrascht wurden. Eine mir nur zu vertraute Stimme schallte vom Parkplatz des Stalls herüber.
    »Wusste ich’s doch, dass du eine Scheiß-Lesbe bist, Jane. Kein Wunder, bei all deinen Lesbenfreunden.«
    Der gute Stuart hatte schon immer ein Talent dafür, im falschen Moment aufzutauchen, aber diesmal hätte es ihn beinahe Kopf und Kragen gekostet.
    Ich fuhr herum, eine rotierende Kugel aus stahlgrauer Energie schwebte über meiner Hand. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten, sie nicht auf Stu zu schleudern, als ich merkte, dass er nicht einer meiner viel gefährlicheren Feinde war.
    »Scheiße, was ist das denn jetzt?«, stammelte Stuart, während
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