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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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ihre Kleidung vom Boden der Kabine aufsammelte, sie ihr reichte und sagte, dass sie nicht herauskommen sollte, bis er fertig war, und dass sie alles abwischen sollte, was sie berührt hatte, um ihre Fingerabdrücke zu beseitigen.
    Sie stand einfach nur da und sah ihn mit glänzenden Augen an. Und als Bond sie küsste, sagte sie immer noch nichts.
    Bond warf ihr ein ermutigendes Lächeln zu, ging hinaus und schloss die Tür des Badezimmers hinter sich. Dann machte er sich an die Arbeit. Dabei ging er mit höchster Sorgfalt vor und hielt vor jedem Schritt inne, um sich darüber Gedanken zu machen, welche Wirkung er auf die Augen und Überlegungen der Ermittler haben würde, die in Southampton an Bord kommen würden.
    Zuerst wickelte er sein blutiges Hemd um einen Aschenbecher, um es zu beschweren, ging zum Bullauge und warf das Hemd so weit wie möglich ins Wasser. Die Anzüge der Männer hingen hinter der Tür. Er zog die Taschentücher aus den Brusttaschen, wickelte sie um seine Hände und durchsuchte die Schubladen sowie die Schränke, bis er die guten Hemden des weißhaarigen Mannes gefunden hatte. Er zog sich eines davon an, stand einen Moment lang in der Mitte der Kabine und dachte nach. Dann biss er die Zähne zusammen und hievte den fetten Mann in eine sitzende Position. Er zog ihm das Hemd aus, ging zur Fensterluke, zückte seine Beretta, hielt sie gegen das kleine Loch über dem Herzen und schoss eine weitere Kugel hindurch. Nun gab es Schmauchspuren, um es wie Selbstmord aussehen zu lassen. Er zog dem Toten sein Hemd erneut an, wischte seine Beretta gründlich ab, presste die Finger des Leichnams darauf und drückte sie ihm schließlich in die Hand, den Zeigefinger auf dem Abzug.
    Nach einer weiteren Unterbrechung in der Mitte des Raums nahm er Kidds Anzug vom Bügel und zog ihn dem Toten über. Dann schleppte er ihn über den Boden zum Bullauge, hievte ihn im Schweiße seines Angesichts hoch und schob ihn aus der Fensterluke.
    Er reinigte das Bullauge von Fingerabdrücken und hielt erneut inne, um wieder zu Atem zu kommen und die kleine Bühne zu betrachten. Dann ging er zum Kartentisch, auf dem noch die Reste eines unbeendeten Spiels zu sehen waren. Er warf ihn um, sodass sich die Karten auf dem Boden verteilten. Dann kam ihm noch eine nachträgliche Idee, und er ging zu dem Leichnam des Fettwanstes, zog das Geldbündel aus seiner Gesäßtasche und verteilte die Scheine ebenfalls auf dem Boden.
    Diese Szenerie sollte den Blicken der Ermittler standhalten. Die Kugel, die der sterbende Kidd in das Bett gefeuert hatte, würde zwar ein Rätsel bleiben, aber man konnte es als Teil des Kampfs abtun. Mit der Beretta waren drei Schüsse abgegeben worden und auf dem Boden lagen drei Patronenhülsen. Zwei der Kugeln könnten in Kidds Körper sein, der sich nun im Atlantik befand. Er musste nur noch die beiden Laken vom zweiten Bett stehlen. Ihren Verbleib würde man nicht klären können. Vielleicht hatte Wint Kidds Leiche ja darin eingewickelt, bevor er ihn aus der Luke geworfen hatte. Die beiden hatten sich über das Kartenspiel gestritten, Wint hatte Kidd erschossen, sich seiner Leiche entledigt und sich schließlich voller Gewissensbisse selbst die Kugel gegeben.
    Auf jeden Fall sollte es so lange funktionieren, bis die Polizei im Hafen eingetroffen war, dachte Bond, und bis dahin hatten Tiffany und er das Schiff bereits verlassen und das Weite gesucht. Ihre einzige Spur wäre Bonds Beretta in dieser Kabine, doch die hatte, wie alle Schusswaffen des Secret Service, keine Seriennummer.
    Er seufzte und zuckte mit den Schultern. Jetzt musste er nur noch die Laken mitnehmen und Tiffany in seine Kabine zurückbringen, ohne gesehen zu werden, das Seil lösen, das aus seiner Fensterluke hing, und es zusammen mit dem Ersatzmagazin für seine Beretta und dem leeren Holster ins Meer werfen. Dann endlich würde er schlafen können, mit ihrem geliebten Körper an seinen geschmiegt und seine Arme für immer um sie geschlungen.
    Für immer?
    Während er langsam zur Tür des Badezimmers ging, fiel Bonds Blick auf die leeren Augen des Toten auf dem Boden.
    Und die Augen des Manns, dessen Blutgruppe A gewesen war, sprachen zu ihm. »Mister. Nichts ist für immer. Nur der Tod ist dauerhaft. Nichts ist für immer, abgesehen von dem, was Sie mir angetan haben.«

DIE PIPELINE WIRD GESCHLOSSEN
    Nun lebte kein Skorpion mehr in den Wurzeln des großen Dornbuschs, der an der Grenze der drei afrikanischen Staaten stand. Der Schmuggler
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