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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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saugte, erklang in weiter Ferne am östlichen Horizont das Signal, das den Tod des Skorpions ankündigte. Für einen Menschen war es hörbar, doch die Schwingungen befanden sich weit außerhalb der Reichweite des Sinneswahrnehmungssystems des Skorpions.
    Und ein paar Meter entfernt hob eine schwere, grobe Hand mit abgekauten Fingernägeln leise einen scharfkantigen Felsklumpen hoch.
    Es gab keinerlei Geräusch, doch der Skorpion spürte eine winzige Bewegung in der Luft über sich. Sofort hob er seine Kampfklauen und richtete seinen stachelbewehrten Schwanz auf, während seine kurzsichtigen Augen nach oben starrten und nach dem Feind suchten.
    Der schwere Stein sauste herab.
    »Schwarzer Teufel.«
    Der Mann sah zu, wie sich das zertrümmerte Spinnentier in Todesqualen wand.
    Der Mann gähnte. Er ging in der sandigen Einöde auf die Knie, lehnte sich an den Stamm des Busches, an dem er fast zwei Stunden lang gesessen hatte, hob die Arme schützend über den Kopf und kroch ins Freie hinaus.
    Der Lärm der Maschine, auf den der Mann gewartet hatte und der das Todesurteil des Skorpions gewesen war, erklang nun lauter. Als der Mann aufstand und zum Mond hinaufstarrte, konnte er gerade so eine klobige schwarze Form ausmachen, die schnell von Osten her auf ihn zukam, und für einen Augenblick schimmerte das Mondlicht auf den sich drehenden Rotorblättern.
    Der Mann wischte sich die Hände an den Seiten seiner schmutzigen Khakishorts ab und bewegte sich schnell um den Busch herum zu der Stelle, an der das Hinterrad eines ramponierten Motorrads aus seinem Versteck herausragte. Unter dem Sattelkissen befanden sich auf jeder Seite lederne Werkzeugtaschen. Aus einer von ihnen zog er ein kleines, schweres Päckchen, das er in seinem offenen Hemd direkt an seiner Haut verstaute. Aus der anderen Tasche nahm er vier billige Taschenlampen und ging damit zu einer freien ebenen Stelle, die fünfzig Meter von dem großen Dornbusch entfernt lag und in etwa die Ausmaße eines Tennisplatzes hatte. An drei Ecken des Landeplatzes bohrte er die Enden der Taschenlampen in den Boden und schaltete sie an. Die letzte Taschenlampe behielt er in der Hand, stellte sich damit an die vierte Ecke und wartete.
    Der Hubschrauber bewegte sich langsam auf ihn zu. Er war keine dreißig Meter vom Boden entfernt, und die großen Rotorblätter befanden sich im Leerlauf. Er sah wie ein riesiges, schlecht zusammengebautes Insekt aus. Dem Mann am Boden kam es wie immer so vor, als würde er zu viel Lärm machen.
    Der Hubschrauber blieb stehen und neigte sich direkt über dem Kopf des Mannes leicht vor. Ein Arm kam aus dem Cockpit, und der Mann wurde mit einer Taschenlampe angeleuchtet. Sie blitzte einmal kurz und einmal lang auf – das Morsezeichen für A.
    Der Mann am Boden leuchtete ein B und ein C zurück. Er steckte die vierte Taschenlampe in die Erde, trat zur Seite und schirmte seine Augen gegen den aufwirbelnden Staub ab. Über ihm ließ das Jaulen der Rotorblätter kaum merklich nach, und der Hubschrauber landete problemlos auf der Stelle zwischen den vier Taschenlampen. Das Klappern des Motors verstummte mit einem letzten Keuchen, der Heckpropeller drehte sich kurz im Leerlauf, und die Hauptrotorblätter vollführten noch ein paar unbeholfene Drehungen, bis sie schließlich zum Stehen kamen.
    In der nachhallenden Stille fing in dem Dornbusch eine Grille an zu zirpen, und irgendwo ganz in der Nähe erklang das aufgeregte Zwitschern eines nachtaktiven Vogels.
    Nach einer Pause, in der sich der Staub legte, schwang der Pilot die Tür des Cockpits auf, ließ eine kleine Aluminiumleiter herunter und kletterte steif hinab. Er wartete neben seiner Maschine, während der andere Mann an den vier Ecken des Landeplatzes entlanglief, die Taschenlampen einsammelte und sie ausschaltete. Der Pilot war eine halbe Stunde zu spät am Treffpunkt erschienen, und die Aussicht darauf, sich die unablässigen Beschwerden des anderen Mannes anhören zu müssen, langweilte ihn. Er verabscheute sämtliche Afrikaner. Diesen hier ganz besonders. Für einen Reichsdeutschen und einen Piloten der Luftwaffe, der unter Galland für die Verteidigung des Reiches gekämpft hatte, waren sie eine Bastardrasse – verschlagen, dumm und ungehobelt. Natürlich hatte dieser Rohling eine schwierige Aufgabe, aber es war nichts im Vergleich dazu, einen Hubschrauber mitten in der Nacht achthundert Kilometer weit über den Dschungel und dann wieder zurück zu fliegen.
    Als der andere Mann auf ihn
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