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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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zukam, hob der Pilot seine Hand halb zum Gruß. »Alles in Ordnung?«
    »Das hoffe ich. Aber Sie sind schon wieder zu spät. Ich werde es gerade so vor Tagesanbruch über die Grenze schaffen.«
    »Probleme mit dem Magnetzünder. Wir haben alle unsere eigenen Sorgen. Zum Glück ist nur dreizehn Mal im Jahr Vollmond. Also, wenn Sie die Ware haben, her damit. Dann tanken wir die Maschine wieder voll, und ich verschwinde.«
    Der Mann aus den Diamantenminen griff wortlos in sein Hemd und reichte ihm das ordentlich verschnürte, schwere Päckchen.
    Der Pilot nahm es entgegen. Es war vom Schweiß des Schmugglers ganz feucht. Der Pilot verstaute es in einer Seitentasche seines sauberen Buschhemds. Dann wischte er sich die Finger am Hinterteil seiner Hose ab.
    »Gut«, sagte er. Er wandte sich dem Hubschrauber zu.
    »Einen Moment«, erwiderte der Diamantenschmuggler. Seine Stimme klang mürrisch.
    Der Pilot drehte sich wieder zu ihm herum. Er dachte: Das ist die Stimme eines Dieners, der all seinen Mut zusammengenommen hat, um sich über sein Essen zu beschweren. »Ja? Was gibt es?«
    »Die Lage wird zu heiß. In den Minen. Das gefällt mir ganz und gar nicht. Ein wichtiger Mann vom Geheimdienst in London war dort. Sie haben von ihm gelesen. Dieser Mann namens Sillitoe. Es heißt, die Diamond Corporation hat ihn angeheuert. Es gibt eine Menge neuer Regeln, und alle Strafen wurden verdoppelt. Ein paar meiner kleineren Männer haben sich aus Angst zurückgezogen. Ich musste skrupellos sein und, nun ja, einer von ihnen ist irgendwie in die Brechmaschine gefallen. Dadurch wurde alles ein wenig schwieriger. Ich musste mehr bezahlen. Zusätzliche zehn Prozent. Und sie sind immer noch nicht zufrieden. Eines Tages werden diese Sicherheitsleute einen meiner Zwischenhändler erwischen. Und Sie kennen diese schwarzen Schweine. Die halten einer richtigen Tracht Prügel nicht stand.« Er schaute dem Piloten kurz in die Augen und wandte den Blick dann wieder ab. »Tatsächlich bezweifle ich, dass irgendjemand der Nilpferdpeitsche standhalten kann. Das würde selbst ich nicht schaffen.«
    »Ach ja?«, erwiderte der Pilot. Er hielt inne. »Wollen Sie, dass ich diese Drohung an ABC weiterleite?«
    »Ich drohe niemandem«, sagte der andere Mann schnell. »Ich will nur, dass sie wissen, dass es Schwierigkeiten gibt. Das dürften sie selbst schon gemerkt haben. Sie müssen von diesem Sillitoe wissen. Und bedenken Sie doch nur, was der Vorsitzende in unserem Jahresbericht geschrieben hat. Dort hieß es, dass unsere Minen jährlich über zwei Millionen Pfund durch Schmuggel und illegale Diamantenkäufe verlieren und dass die Regierung etwas dagegen unternehmen müsse. Und was bedeutet das? Es bedeutet, dass die Regierung etwas gegen mich unternehmen wird!«
    »Und gegen mich«, fügte der Pilot ruhig hinzu. »Also was wollen Sie? Mehr Geld?«
    »Ja«, sagte der andere Mann stur. »Ich will einen größeren Anteil. Zwanzig Prozent mehr, oder ich muss aussteigen.« Er suchte im Gesicht des Piloten nach Verständnis.
    »Also gut«, sagte der Pilot gleichgültig. »Ich gebe die Nachricht an Dakar weiter, und wenn sie interessiert sind, werden sie sie wohl nach London weiterleiten. Aber ich habe nichts damit zu tun, und wenn ich Sie wäre«, erklärte der Pilot und entspannte sich zum ersten Mal, »würde ich diese Leute nicht zu sehr unter Druck setzen. Sie können sehr viel heftiger sein als dieser Sillitoe oder die Firma oder jede Regierung, die ich kenne. An diesem Ende der Pipeline sind in den vergangenen zwölf Monaten drei Männer gestorben. Einer, weil er Schiss hatte. Die beiden anderen, weil sie etwas aus der Lieferung gestohlen hatten. Und das wissen Sie. Das war ein ziemlich übler Unfall, den Ihr Vorgänger da hatte, nicht wahr? Seltsamer Ort, um Sprenggelatine aufzubewahren. Unter seinem Bett. Sah ihm gar nicht ähnlich. Er war sonst immer so vorsichtig mit allem.«
    Einen Moment lang standen sie einfach nur da und starrten einander im Mondlicht an. Der Diamantenschmuggler zuckte mit den Schultern. »Also gut«, meinte er. »Sagen Sie denen einfach, dass ich knapp bei Kasse bin und mehr Geld brauche, um die Sache am Laufen zu halten. Das werden sie verstehen, und wenn sie nicht völlig verblödet sind, werden sie noch weitere zehn Prozent für mich hinzufügen. Falls nicht …« Er ließ den Satz unvollendet und bewegte sich auf den Hubschrauber zu. »Kommen Sie. Ich helfe Ihnen mit dem Treibstoff.«
    Zehn Minuten später kletterte der
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