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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter
Autoren: Jocelynn Drake
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mir in der Luft. Ich zögerte, Rowe aus den Augen zu lassen, und sah gerade noch rechtzeitig auf, um die zwei Harpyien zu bemerken, die sich auf mich stürzten und dabei, um die Fallgeschwindigkeit zu erhöhen, die Hautflügel dicht an den Körper pressten. Ich hechtete nach vorne und prallte auf den Steinboden, während sich Danaus und Jabari in entgegengesetzte Richtungen warfen. Schmerz explodierte beim Aufprall in meinen Rippen, aber ich schob ihn beiseite und blieb in Bewegung. Ich drehte mich auf den Rücken und riss die Pistole hoch, während ich den schwarzen Himmel nach den sagenhaften Albtraumwesen absuchte. Aber sie waren fort.
    Ich wälzte mich auf die Knie, als mein Kopf zurückgeschleudert wurde und ein Schmerz in meinem Kiefer explodierte,
    sodass ich aufschrie und auf den Rücken fiel. Rowe war in Sekundenschnelle über mir. Seine Faust traf auf meinen Wangenknochen, sodass jetzt beide Gesichtshälften schmerzhaft pochten. Der Naturi hockte sich auf mich und drückte mir die Knie gegen die Hüften.
    „Du hättest mein Angebot annehmen sollen", donnerte er und hämmerte mir die Faust in den Magen. „Wir sollten jetzt auf der gleichen Seite stehen." Ich riss die rechte Hand hoch und versuchte, die Pistole auf ihn zu richten. „Niemals", stöhnte ich.
    Rowe schlug mir mühelos die Hand beiseite, aber darauf hatte ich nur gewartet. Ich riss die Linke hoch und stieß ihm das Messer bis ans Heft in die Seite. Er schrie und versetzte mir eine Ohrfeige, als er zurückprallte. Sein Blut strömte mir über die Hand, sodass mir das Messer aus den Fingern rutschte, als er davonstolperte. Ich kam wieder auf die Füße, und der Schmerz in meinem Gesicht begann zu verebben. Während Rowe sich hastig zurückzog, um die Wunde zu heilen, die ich ihm beigebracht hatte, versuchte ich, wieder zu Atem zu kommen. Aber ich hatte keine Chance. Diesmal griffen sie lautlos an, und ich hatte den Himmel nicht im Blick.
    Die geflügelten Naturi stießen mit einem Windstoß herab und verdunkelten das schwache Sternenlicht. Ich konnte gerade noch einen halben Schritt zurückweichen, als sich unvorstellbar lange Klauen in meine Arme und Schultern gruben. Ein Schrei entrang sich meiner Kehle, als mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde, begleitet vom hellen Klang ihres Gelächters, während sie mich davontrugen.
    Ich versuchte, mich ihren Krallen zu entwinden, aber die Klauen gruben sich nur tiefer in Fleisch und Muskeln, bis ich spürte, wie sie über die Knochen kratzten. Blut strömte mir über die Schultern und durchnässte das Baumwollshirt, das noch vom Kampf der letzten Nacht verdreckt war. Ich hob die Hand mit der Pistole und versuchte, auf einen meiner beiden Entführer zu zielen, während wir immer höher in den Nachthimmel stiegen. Ich konnte nur zwei Schüsse abfeuern, bevor mir die Pistole aus der Hand gerissen wurde, und mit einem Blick nach unten konnte ich noch erkennen, wie sie auf den Erdboden zustürzte, der sich weiter und weiter von uns entfernte. Auch die Ruinen blieben hinter uns zurück, als die beiden Wind-Naturi mich nach Norden trugen, Richtung Heraklion und zum Meer.
    Bei jedem Schlag ihrer gewaltigen Flügel traf mich eine Windbö. Ein Schauer lief mir über den Körper und kühlte das Blut, das mir in einem zunehmenden Strom über den Bauch rann. Ich erzitterte unwillkürlich, und ihre Klauen bohrten sich noch tiefer in mich. Ich musste mich befreien. Danaus und die anderen waren in der Unterzahl. Wir mussten James retten. Rowe würde das Opfer bald vollenden, und die Kraft . . ich spürte die Kraft nicht mehr. Die harpyienartigen Naturi hatten mich weit genug weggetragen.
    Ich warf den Kopf in den Nacken und stieß ein schallendes Gelächter aus, Augenblicke bevor die beiden Naturi, die mich gepackt hatten, in Flammen aufgingen. Ihre Schreie gellten durch den Himmel, als sie die Klauenfüße öffneten und mich losließen. Ich bewegte mich rasch und packte je einen Naturi an den Füßen, bevor ich zu Boden stürzte. Meine Schultern brannten vor Schmerz, und beinahe hätte ich meinen Griff deshalb gelockert, aber ich hielt mich fest. Wenn ich sie aus den Augen verlieren oder loslassen würde, könnte ich das Feuer nicht länger in Gang halten.
    Die Flammen leckten an ihrem Fleisch und brannten ihnen Löcher in die Hautflügel, bis wir allesamt in einem widerwärtigen Knäuel aus brennendem, schmelzendem Fleisch zu Boden stürzten. Die Naturi wanden sich und schrien in meinem Griff, nicht
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