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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter
Autoren: Jocelynn Drake
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Grinsen abgelöst, das mich an meinen alten Peiniger erinnerte. Nerian. „Schön, dich heil wiederzusehen", antwortete Rowe. Sein gesundes Auge wanderte zwischen mir und Ryan hin und her, während er sich bemühte, mich und den Zauberer zugleich zu beobachten.
    Ich wollte mich schon auf ihn stürzen, als jemand viel Interessanteres meine Aufmerksamkeit auf sich zog. „Rowe, du hast mal gesagt, es gebe einen tieferen Grund, warum ich an jenem Tag am Leben gelassen wurde. Eine Rolle, die ich noch zu spielen hätte", schrie ich gegen den heulenden Wind an. „Sagen wir einfach, dass ich diesen Gefallen jetzt erwidere."
    Rowe wirkte ehrlich verblüfft, als ich an ihm vorbeischlüpfte und mich der Naturi näherte, die neben ihm stand. Es war die, die im Thronsaal erschienen war, diejenige, mit der der Pakt geschlossen worden war. In der einen Hand hielt sie ein Schwert, und ihre Lippen waren zu einem schmalen, angespannten Strich zusammengepresst. Sie wusste, dass ich sie erkannt hatte, obwohl sie jetzt Jeans und ein schwarzes Tanktop trug. „Ich sehe, du hast deine Spielgefährtin zurück", höhnte ich. „Haben ihr die Ferien im Thronsaal gefallen?"
    Rowes Schwertspitze senkte sich, während sein Blick von mir zu der Naturi an seiner Seite glitt. „Sie ist verrückt", sagte sie hastig und schüttelte den Kopf. „Sie lügt. Ich habe keine Ahnung, wovon sie redet." „Hm .. ", machte Rowe, und wich einen Schritt von ihr zurück. „Vielleicht. Aber andererseits sieht es Mira gar nicht ähnlich zu lügen." „Jabari! Ist sie das?", schrie ich über den Innenhof und hoffte, damit die Aufmerksamkeit des Ältesten auf mich zu lenken, der gerade einen weiteren Naturi in Stücke riss. Der Älteste drehte sich mit bluttriefender Robe zu mir um. Er hielt lässig einen Moment inne und betrachtete die Naturi, auf die ich gezeigt hatte.
    „Ja", sagte er nickend. „Töte sie. Der Pakt ist aufgelöst." „Du kannst den Pakt nicht einfach lösen!", schrie sie, ohne zu überlegen. „Ein Konventsmitglied allein kann den Pakt nicht lösen. Das habt ihr uns versprochen!"
    Ich hatte nicht gedacht, dass sie so leicht darauf reinfallen würde. Wie viele der verbleibenden Naturi hier vor Ort zu der Gruppe gehörten, die Auroras Tod plante, wusste ich nicht genau. Ich musste nicht nur Rowe davon überzeugen, dass es eine Abmachung gab, sondern auch die Anhänger dieser Gruppe mussten überzeugt sein, dass diese Abmachung aufgelöst war.
    Diesen Moment hatte ich gefürchtet, aber jetzt, da er gekommen war, spürte ich nichts von der Panik, die ich erwartet hatte. Adrenalin rauschte durch meinen Körper, und ich packte den Griff meines Kurzschwerts fester. Ich war bereit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und endlich wieder etwas Kontrolle über mein Leben zurückzubekommen.
    „Ich beanspruche den freien Konventssitz für mich", verkündete ich und richtete mich auf. „Jabari, erkennst du meinen Anspruch an?" Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde breiter, und ich spürte, wie er triumphierend auflachte. „Ich erkenne deinen Anspruch an", gab er würdevoll zurück und neigte das Haupt. Dann nahm seine Stimme einen dunkleren, heimtückischen Tonfall an, als er mit den Worten schloss: „Willkommen im Konvent." „Also, wie wir gerade gesagt haben", fuhr ich fort und wandte mich wieder der Naturi zu, die mit zornesrotem Gesicht vor mir stand. „Der Pakt ist aufgelöst. Wenn ihr Aurora töten wollt, müsst ihr das schon selbst erledigen. Das Tor bleibt geschlossen."
    „Nein!", schrie sie. Sie stürmte mit über dem Kopf gerecktem Schwert auf mich zu. Mit der freien Hand zog ich ein Messer, ging in die Knie und schleuderte es ihr geradewegs in die Brust. Das kleine Messer grub sich in ihr Herz. Sie blieb stehen, erstarrte und gab mir damit genug Zeit, aufzustehen und ihr mit einem einzigen, fließenden Schwerthieb den Kopf abzuschlagen.
    Ihr Blut spitzte überallhin und klatschte mir ins Gesicht. Ich wischte es mit dem Handrücken fort, während ich mich zu Rowe umdrehte. „Anscheinend hattest du sie nicht mehr alle - aber jetzt schon." „Dasselbe könnte ich über dich und deinen jungen Mann da sagen", entgegnete Rowe und deutete mit dem Schwert auf Danaus.
    James setzte sich inzwischen auf, aber die Naturi kamen näher. Danaus war hoffnungslos unterlegen, während Jabari gleichzeitig die beiden anderen Menschen zu schützen versuchte. Der Pakt war gestorben, aber wir waren einfach zu wenige, um das Opfer verhindern zu können.
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