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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter
Autoren: Jocelynn Drake
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sich diese Spaltung innerhalb der Naturi zu unserem Vorteil auswirken. Rowe würde nun gezwungen sein, eine Hexenjagd unter den eigenen Leuten durchzuführen, um herauszubekommen, wer Aurora ans Leder wollte.
    Das bedeutete Chaos, und mit Chaos kannte ich mich am allerbesten aus.
    Ich drehte mich um und sah einen der Nachtwandler an, der mich angeblich erschaffen haben sollte. Etwas tief in meinem Inneren hasste Jabari dafür, dass er mich benutzt und zu seinem ganz privaten mächtigen Spielzeug gemacht hatte. Aber ich hatte keine Erinnerungen mehr an jene schrecklichen Augenblicke, mit denen ich das Feuer des Hasses hätte nähren können. Alle meine Erinnerung an ihn bestanden aus liebevoller Zuneigung und Vertrauen. Selbst jetzt, da ich die Wahrheit über meine Erschaffung und meine Vergangenheit kannte, gab es immer noch einen Teil von mir, der ihm vertraute und einfach daran glauben musste, dass er mir die Wahrheit gesagt hatte.
    Ungeachtet meiner Gefühle für Jabari wollte ich kein Konventsmitglied sein, aber für den Moment sorgte meine Anwesenheit für ein Gleichgewicht zwischen Macaire und vielleicht sogar Elizabeth. Und solange Macaire nicht entmachtet oder tot war, wäre Jabari gern bereit, mich am Leben zu lassen. So hatte ich mir und unserem Regenten immerhin etwas Zeit verschafft.
    „Ich gehe", verkündete ich. „Du gehst zum Konvent zurück", befahl Jabari. „Du gehörst zum Konvent." Ich lächelte ihn an. „Nein", sagte ich einfach. „Ich gehe dahin, wo man mich braucht. Ich gehe nach Hause. Wenn die Zeit gekommen ist, gegen Aurora und die Naturi zu kämpfen, weißt du ja, wo du mich findest."
    Ich ging auf den Nordeingang zu, hielt aber nach wenigen Schritten inne. Mit einem Blick über die Schulter musterte ich Danaus für einige Sekunden. So viele offene Fragen, unklare Gefühle und hässliche Fehler. Ein Bori in menschlicher Verkleidung. Ein Jäger, der nicht mehr sicher wusste, wer eigentlich der Feind war. Und eine Nachtwandlerin, die nicht mehr sicher war, auf welcher Seite sie stand. Was Danaus betraf, gab es nur eins, was ich sicher wusste. Wir waren noch nicht fertig miteinander.
    „Kommst du?", rief ich. Er wölbte eine buschige schwarze Augenbraue. Seine Lippen verzogen sich, und ein Mundwinkel hob sich zu einem spöttischen Grinsen. „Ich kann dich leichter umbringen, wenn ich dich dazu nicht erst aufspüren muss", sagte ich als Antwort auf seine stumme Frage nach dem Warum.
    Wortlos schob Danaus das blutverschmierte Schwert in die Scheide auf dem Rücken und folgte mir aus den Minoischen Ruinen. Fürs Erste konnten wir beide den Konvent, Themis und die Naturi zum Teufel wünschen.
    Ich war auf dem Weg nach Hause, wo Danaus und ich uns wichtigeren Dingen zuwenden konnten. Zum Beispiel uns wieder der Aufgabe zu widmen, uns gegenseitig umzubringen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
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