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Italienische Verführung

Italienische Verführung

Titel: Italienische Verführung
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Aufschluchzend wandte sie sich ab. In diesem Augenblick hallte der Schuss durch den Park. Nur einer, gefolgt von Stimmen, die unverständlich durcheinanderschrien.
    Nicht Anthony, lieber Gott, nicht Anthony!
    „Mylady!“, rief der Kutscher. „Geht es Ihnen gut, Mylady?“
    „Mein Verlobter“, keuchte sie. „Lord Randolph …“
    „Er ist der Sieger, Mylady“, versicherte ihr der Kutscher, „und er lebt, obwohl der andere Mann ein falsches Spiel trieb und zuerst feuerte.“
    Diana fühlte, wie ihr vor Erleichterung die Knie nachgaben, und sie sank auf den Sitz nieder und sah den Hügel hinunter bis zu der Stelle, wo Anthony immer noch aufrecht und stolz dastand. Sie beobachtete, wie er die Pistole senkte. Dann wandte er sich zu ihr um, und sie sah den leuchtend roten Fleck auf seinem weißen Hemd.
    „Oh, Anthony, nein!“, schrie sie und sprang auf. Ohne lange darauf zu warten, dass der Kutscher ihr beim Aussteigen half, raffte sie die Röcke und sprang hinunter. Getrieben von dem verzweifelten Wunsch, so schnell wie möglich bei ihm zu sein, rannte sie stolpernd über den unebenen Boden auf ihn zu. „Nein!“
    Der andere Mann stützte ihn jetzt und hielt ihn aufrecht. Während sie lief, erkannte Diana, wie schwer Anthony sich auf den Mann stützte und wie ein anderer, ein Arzt, ihm bereits den blutverschmierten Ärmel aufriss, um den Arm zu behandeln.
    „Anthony!“, rief sie weinend, als sie ihn erreicht hatte. „Mein Liebling, oh, mein Liebling!“
    „Diana.“ Er war kreideweiß, doch er lächelte ihr zu. „Ich bin nicht gestorben.“
    „Natürlich bist du das nicht“, sagte sie unter Tränen. Sie sehnte sich danach, ihn an sich zu drücken, sich zu überzeugen, dass all das Blut – so viel Blut – nichts bedeutete. „Sei jetzt still. Lass dich verbinden.“
    Doch er suchte mit der gesunden Hand in seinem Hemd, zog einen zerknitterten Brief heraus und gab ihn ihr.
    „Lies das, Diana.“ Er atmete schwer. „Ich bin nicht der, für den du mich hältst.“
    Rasch öffnete sie den Brief und las ihn. Dann sah sie ihn an. „Er ist von deiner Mutter, nicht wahr, Anthony?“
    „Ich erhielt ihn gestern Abend“, antwortete er. „Ich bin nicht der Mann, für den du mich hältst.“
    „Aber das bist du, Anthony“, sagte sie weinend. Jetzt verstand sie den Brief, den sie zuvor erhalten hatte, und den Schmerz dahinter. „Du bist immer noch der Mann, den ich über alles liebe.“
    „Mylady, wir müssen Seine Lordschaft in die Stadt zurückbringen“, warf der Arzt ein und sah grimmig besorgt aus. „Hier kann er nicht richtig versorgt werden.“
    Anthony schüttelte den Kopf. „Aber dein Vater, cara, dein Vater wird nicht …“
    „Still.“ Diana nahm sein Gesicht in beide Hände und achtete nicht darauf, dass das viele Blut, das sie so erschreckt hatte, jetzt ihr Kleid befleckte. „Ich bin nicht die Sklavin meines stolzen Vaters. Ich liebe dich, Anthony. Und daran wird sich auch nichts ändern.“
    „Aber dein Rang, dein Stand …“
    „Bedeutet nichts, mein geliebter Antonio, im Vergleich zu meiner Liebe zu dir“, sagte sie. „Und jetzt lass bitte deine Freunde dich nach Hause bringen.“
    Doch immer noch weigerte er sich zu gehen. „Heirate mich, Geliebte.“
    „Antonio“, erwiderte sie unter Tränen. „Es gibt keinen anderen, und es hat ihn nie gegeben.“
    „ Cara mia“, flüsterte er. „Meine Braut.“
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm schnell einen Kuss. Dann ließ sie seine Freunde, die ihn halb tragen mussten, ihn zur Kutsche geleiten, während sie ihnen folgte.
    „Diana, bitte!“
    Sie drehte sich um. Edward stand vor ihr. Das schweißnasse Haar klebte ihm am Kopf, sein Hemd war mit Schmutz verschmiert, und die Hand, die er ihr jetzt entgegenstreckte, zitterte. Diana erinnerte sich an den einzelnen Schuss und dass der Kutscher gesagt hatte, Edward hätte das Ende des Zählens nicht abgewartet, sondern heimtückisch als Erster geschossen.
    „Diana.“ Er versuchte ein Lächeln. „Ich tat es für Sie, müssen Sie wissen. Ich habe Sie verteidigt. Ihre Ehre. Ich tat es für Sie.“
    „Sagen Sie nicht so etwas, Edward“, erwiderte Diana scharf und dachte daran, dass er Anthony um Haaresbreite getötet hätte. „Alles, was Sie taten, taten Sie nur für sich selbst. Alles .“
    Er verzog den Mund und trat einen Schritt auf sie zu. „Diana, bitte. Wenn wir nur wieder von vorne beginnen könnten …“
    „Nein“, unterbrach sie. „Seien Sie froh, dass die
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