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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top
Autoren: Chris P. Rolls
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wenn er nur anal stimuliert wird. Kommt wohl eher auf die Größe an.  
    Bei ihm war er gekommen, lautstark zuckend und er wurde herrlich eng. Das hatte Markus durchaus dafür entschädigt, dass sein Sexpartner nicht gerade ansehnlich war. Ohne Kleidung war ihm da fast die Lust vergangen. Erst als der Typ auf allen vieren vor ihm kniete, kam die Lust. Ein Arsch ist ein Arsch. Diese Art von schnellem, anonymem Sex betrieb er schließlich nur zur Triebbefriedigung. So bekam man ein paar blaue Augen aus dem Kopf, die zu einem Körper gehörten, der weitaus mehr seinen Vorstellungen entsprach.
    Markus taumelte ins Badezimmer und holte sich ein Aspirin. Nachts, wenn er auf der Jagd war, gelang ihm das Vergessen gut. Meistens kam der Frust erst dann zurück, wenn er die Beute gestellt und erlegt hatte, sobald er wieder alleine war. One-Night-Stands waren alles, was er sich selbst gönnte. Für Gefühle kein Platz. Das funktionierte eigentlich ziemlich gut. Sein muskulöser Körper war attraktiv für Frauen und beeindruckte schwule Männer. An Frauen war er allerdings schon lange nicht mehr interessiert. Seit seinen ersten sexuellen Experimenten hatte er sich nicht mehr mit ihnen abgegeben.
    Männer waren besser, der Sex erregender. Sie vertrugen es ein bisschen härter und vor allem war alles unkomplizierter. Man brauchte keine Gefühle vortäuschen. Es blieb einfach nur Sex.
    Markus fuhr sich ächzend mit Waschlappen und kaltem Wasser durchs Gesicht. Ein sicheres Rezept, um wachzuwerden und die Erinnerungen an die letzte Nacht abzuschütteln. Er besah sich kritisch sein Kinn, befand die Bartstoppeln annehmbar. Zurück im Schlafzimmer, verharrte sein Fuß gerade noch rechtzeitig über einem der Kondome. Er lächelte versonnen, als er sich danach bückte, das andere suchte und beide entsorgte. Viel mehr gab es nicht zu beseitigen. Sein Bettpartner hatte ein Kondom verwendet. Inmitten von fremdem Sperma einzuschlafen gehörte nicht zu seinen anregendsten Vorstellungen.
    Seine letzte Beute hatte hart geschluckt, als er ihm präsentiert hatte, was er da in sich aufnehmen sollte. Wenn Markus ihm beim Eindringen Schmerzen bereitet hatte, hatte er es sich zumindest nicht anmerken lassen. So wie er anschießend geschrien hatte, war es gut möglich, dass zwischen dem „Tiefer, schneller. Oh ja, noch härter!“ auch Schmerzlaute gewesen waren. Egal, sie waren beide auf ihre Kosten gekommen.
    Ob Alex wohl mit meiner Empfehlung auch zufrieden gewesen ist? Markus hatte prompt erneut den Duft seines Aftershaves in der Nase. Ein klasse Mann, dieser Alex. Nein: ein Mann der extra Klasse. Vielleicht ist er ja heute Abend wieder im Club. Es wäre interessant, ihn noch einmal zu treffen. Was er wohl dazu sagen würde, wie Mister Neongrün bei mir gekommen ist?  
    Ihm war auch Alex’ Gesicht noch sehr präsent: die dunkelbraunen Augen, fast so dunkel wie zartbittere Schokolade, die selbstsicher blitzten, der Mund, der sich spöttisch verzog. Der Mann hatte einfach Ausstrahlung und das gewisse Extra. Was er wohl beruflich macht? Vielleicht arbeitet er in leitender Position? Vermutlich ein Manager oder Banker. Markus’ Gedanken kreisten um das Thema, während er sich anzog. Er konnte sich Alex nicht als Mechaniker oder dergleichen vorstellen. Er sah zwar kräftig aus, aber er wirkte vor allem stolz und ziemlich … arrogant.
    Beim Frühstück versuchte Markus sich Alex probeweise als schwulen Frisör mit Schere in der Hand, rosa Outfit und typischen Handbewegungen vorzustellen. Er verschluckte sich an seinem Kaffee, als er lachend losprustete. Nein, jemand wie Alex war mit Sicherheit kein Frisör. Er sollte ihn fragen, wenn er ihn noch einmal traf. Der Typ war echt faszinierend. Falls er ihn überhaupt je wieder traf.
    Wer weiß, wo der normalerweise sein Revier hat. Es gab genug Alternativen in und um Hamburg und jemand wie Alex dürfte keine Probleme haben, was Neues für jede Nacht abzuschleppen. Er war durchaus ernstzunehmende Konkurrenz. Markus dachte es wohlwollend. Eifersüchtig wurde man nur, wenn Gefühle involviert waren. Worauf sollte er also eifersüchtig sein? Für ihn galt stets die Regel: jeden Typ nur einmal. Keine Namen, nur ein Fick und das war es. Einfach und unkompliziert. Ohne Emotionen und anderen Ärger.
    Sein Handy vibrierte; er hatte den Klingelton ausgeschaltet. Ein Blick auf das Display und Markus lächelte wehmütig. Der feuchte Traum meiner schlaflosen Nächte.  
    „Hallo Kleiner.“ Alle Gefühle hatte er
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