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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top
Autoren: Chris P. Rolls
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dich nicht beeilst, esse ich die letzten Stücke auf, nur um dich zu ärgern“, drohte Tim. Markus brummte grinsend: „Gefräßiger kleiner Bastard.“
    „Das habe ich gehört, du muskelbepackter Schwarzenegger-Verschnitt. Beeile dich, dann ist vielleicht noch was für dich da.“
    „Wenn du noch wachsen willst, ist soviel Süßes nicht gut für dich“, gab Markus zurück. Sie waren sich körperlich nicht sehr ähnlich. Niemand würde sie für Brüder halten. Nur die blauen Augen hatten sie beide von ihrem Vater geerbt.
    Tim gab ein empörtes Schnauben von sich: „Ich bin groß genug, dir einen deftigen Tritt zu verpassen, wenn du deinen Arsch nicht hierher schwingst, bevor ich an Langeweile zugrunde gehe.“
    „Okay, okay.“ Markus gab sich geschlagen. „Ich ziehe mir was an und komme rüber. Soll ich noch was mitbringen?“
    „Hast du noch Cola da?“, fragte Tim begierig. „Du weißt doch, dass Mum nichts davon hält und mein geheimer Vorrat ist mal wieder alle.“
    „Oh Mann, Struppi!“ Markus verdrehte gespielt die Augen. „Falls du es noch nicht bemerkt hast: Du bist volljährig. Du kannst dir selbst Cola und sogar Alk kaufen. Und sogar öffentlich trinken.“ Während er durchaus der einen oder anderen unerlaubten oder berauschenden Versuchung erlegen war, blieb Tim erschreckend brav.
    „Ich muss aber noch ein bisschen länger hier leben und mit Mum klarkommen“, wandte dieser ein. „Da will ich sie besser nicht verärgern.“ Tim hatte ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Stiefmutter aufgebaut, die ihn als ihr Kind angenommen hatte. Er bemühte sich immer sehr, ihr nicht zu missfallen.
    „Okay“, meinte Markus ergeben. „Ich bringe dir etwas Cola-Droge mit. Aber lass gefälligst die Finger vom Applepie. Ich komme in einer Stunde rüber.“
    „Prima.“ Tim seufzte zufrieden. „Dann sterbe ich nur noch eine Stunde vor Langeweile.“
    „Jaja, ich beeile mich ja schon.“ Markus stöhnte. „Und Struppi? Wenn dir langweilig ist, fummle nicht so viel an dir rum, okay?“
    „Idiot!“, kam es prompt aus der Leitung zurück und sein Bruder legte auf. Schmunzelnd schloss Markus sein Handy. Immerhin waren ihre Eltern nicht zu sehr geschockt gewesen, als Markus und auch Tim sich geoutet hatten. Dennoch war es zunächst nicht ganz einfach gewesen, zu akzeptieren, dass beide Brüder sich mehr für Männer als für Frauen interessierten. Auch wenn Tims Interesse bisher noch nicht Erfüllung in der Praxis gefunden hatte. Wenn es nach Markus’ geheimsten Wünschen ginge, würde dass auch nie der Fall sein. Tim hingegen wünschte sich momentan nichts sehnlicher, als den ersten Sex zu erleben.
    Markus seufzte und fand das Leben ziemlich unfair.
     

3 Partytime
     
    Wenn es etwas an seinem Bruder gab, was Markus nicht leiden konnte, dann war es, dass dieser verdammt gut küssen konnte. Selbst der flüchtige Kuss auf die Wange zur Begrüßung, brannte auf seiner Haut, sandte Schauer durch seinen Körper. Niemand konnte küssen wie Tim. Allerdings ließ Markus sich auch von niemand anderem küssen. Wozu auch? Keiner würde dem Vergleich standhalten können.
    „Klasse, dass du endlich da bist.“ Tims Augen strahlten. „Ich hatte mir schon den Strick zurechtgelegt, um mich vor lauter Langeweile aufzuhängen. Du kommst gerade noch rechtzeitig zur Rettung.“ Markus zog ihn in seine Arme und genoss den kostbaren Moment, in dem er ihm harmlos nahe kommen durfte.
    „Theatralisches Ertrinken in der Badewanne wäre ein besserer Zeitvertreib geworden, Struppi.“ Er wuschelte ihm durch die Haare. „Immerhin hättest du noch mit der Gummiente spielen können, bevor du untergehst.“
    „Idiot!“ Tim löste sich energisch und Markus seufzte innerlich auf. Tim war viel weniger bewusst, wie eng ihr Verhältnis und der mittlerweile gewohnte Austausch von Zärtlichkeiten zwischen ihnen waren, als ihm.
    „Hast du mir was von dem Pie übriggelassen?“
    „Na klar!“ Tim warf ihm über die Schulter einen Blick zu. Er verschwand in der Küche und kam kurz danach mit einem Teller und den Kuchenstücken zurück. „Wollen wir uns oben hinsetzen oder hier unten?“ Er drückte seinem Bruder den Teller in die Hand und holte Becher, weil er die Cola in Markus’ Hand entdeckt hatte.
    „Nach oben zu dir“, schlug Markus vor. „Ich will wissen, wie viel von meinem Zimmer noch existiert und ob du eine Lasterhöhle draus gemacht hast.“
    Tim grinste ihn an. „Es ist nicht lasterhafter als vorher. Die letzten Taten
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