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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top
Autoren: Chris P. Rolls
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meins!“ Markus schüttelte seinen Bruder ab und sicherte sich ein weiteres Stück Applepie. „Wenn du mich schon hierher beorderst, dann will ich wenigstens satt werden.“
    „Wenn du nachher mit zu der Party kommst, wirst du satt werden. Da gibt’s ganz viel zu essen.“ Tim stand auf und schaltete die Playstation ein. „Biggi feiert ihren Geburtstag und hat einen Cateringservice bestellt. Hat sie heute lautstark vor der ganzen Klasse verkündet.“
    „Weiß nicht.“ Markus brummte lustlos. Vielleicht sollte er doch mitgehen? Nur für alle Fälle. Man wusste ja nie, was für Typen da herumliefen. Da konnte der Kleine gut an den Falschen geraten, so wie er heute drauf war. „Na gut, ich komme mit.“
    „Prima!“ Tim freute sich und forderte ihn zu einem Spiel auf. Den größten Teil des Tages verbrachten sie am Computer. Erst eine halbe Stunde vor dem Beginn der Party beendeten sie ihr Spiel und Tim verschwand im Badezimmer.
    Markus blickte sich unschlüssig im Zimmer um. Er konnte nicht widerstehen und lugte unters Bett. Tatsächlich, da stand noch die Kiste, in der auch er seine Wichsvorlagen verwahrt hatte. Er zog sie heran und schmunzelte. Das oberste Bild war ein dunkelhäutiger Mann in einer sehr erotischen Pose. Ohne Zweifel, der hätte bei ihm auch funktioniert.
    Rasch legte er das Foto zurück, schob die Kiste wieder zurück und wartete auf Tim. Dieser hatte sich die wuscheligen Haare mit Gel geglättet, wodurch sein schmales Gesicht stärker betont wurde. Er war wirklich hübsch. Die vielen Sommersprossen passten zu seinem frechen Wesen und die blauen Augen funkelten unternehmungslustig.
    „Wollen wir los? Sind etwa zehn Minuten Autofahrt.“
    „Wie praktisch, dass ich mit dem Auto gekommen bin.“ Markus folgte seinem Bruder die Treppe hinunter und verschlang unbemerkt dessen feschen Hintern mit den Augen.
    „Ja, sehr praktisch“, erwiderte Tim ungerührt. „Sonst hätte ich mein Rad oder den Bus nehmen müssen.“ Nebeneinander gingen sie zu Markus’ Geländewagen. „Dafür hat man doch große Brüder, oder?“ Ohne ihm Antwort zu geben, schloss Markus auf und sie fuhren los.
    „Sagt deine Freundin nichts dazu, wenn du einfach jemanden mitbringst?“
    „Ist nicht meine Freundin. Nur eine Klassenkameradin. Sie hat alle aus der Klasse eingeladen und gesagt, sie dürften auch ihre Freunde mitbringen. Sie hat nicht gesagt, dass große Brüder nicht erlaubt sind.“
    „Na dann bin ich ja beruhigt“, brummte Markus. Tim war nach wie vor ein Außenseiter und selten mit Freunden unterwegs. Markus erinnerte sich, dass er keine Party ausgelassen und sich mit vielen Mädchen und später mehr mit Jungs amüsiert hatte. Vermutlich erhoffte Tim sich insgeheim auch mehr vom Besuch der Party.
    Markus parkte den Wagen und folgte Tim an nobel wirkenden Häusern mit hübsch angelegten Gärten vorbei zu ihrem Ziel. Laute Musik schlug ihnen entgegen. Vor dem Gartentor parkte ein weißer Lieferwagen mit der Aufschrift „Bagels and more“.
    „Sag ich doch, sie hat extra einen Cateringservice angeheuert.“ Tim nickte zu dem Wagen hin. Kurz hinter dem Gartentor prallten sie beinahe gegen die ersten knutschenden Pärchen und schoben sich an diesen vorbei. Markus konnte es sich nicht verkneifen und zwinkerte einem nett aussehenden Jungen zu, der seine Freundin küsste. Er leckte sich lasziv über die Lippen und ließ den Blick anerkennend über den jungen Mann wandern, der irritiert innehielt.
    Leider zog ihn Tim schon weiter und sie tauchten kurz danach in die Party ein. Gemeinsam kämpften sie sich zum Büfett vor, welches wirklich nichts zu wünschen übrig ließ. Sie nahmen sich ihr Essen in eine ruhigere Ecke mit, beobachteten dabei ein paar ekstatisch tanzende Jugendliche neben dem Pool.
    „Nette Auswahl“, bemerkte Markus. „Vielleicht ist ja doch was für mich dabei.“ Tim schaute ihn missbilligend an, doch Markus zuckte nur die Achseln. „Hey, Struppi. Viele von uns Homos haben nur One-Night-Stands. Was ist schon dabei?“
    „Wird dir das nicht irgendwann mal langweilig?“ Tims Blick wanderte über die anwesenden Gäste.
    „Schon möglich.“ Markus lächelte einem feschen Twink zu, der ihn allerdings verständnislos ansah. Okay, der ist vermutlich zu hetero.  
    „Wenn mir einer gefällt, würde ich schon mehr wollen“, meinte Tim neben ihm. „Also klar, erstmal wäre es ja schon klasse, wenn sich überhaupt mal einer für mich interessiert.“ Markus wandte den Kopf nur ein wenig zu
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