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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top
Autoren: Chris P. Rolls
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ihm, denn er hatte einen hochaufgeschossenen jungen Mann entdeckt, der seine langen, schwarzen Haare in einem Zopf zurückgebunden hatte. Anerkennend ließ er den Blick über dessen Figur gleiten. Der könnte was sein.  
    „... und daher hätte ich derzeit gar nichts gegen einen One-Night-Stand“, vernahm Markus Tims Worte und wandte sich seinem Bruder etwas zu hastig zu.
    „Struppi!“
    „Was denn?“ Tims blaue Augen starrten ihn unverwandt an und er schob das Kinn trotzig vor. „Wieso nicht? Du machst es doch ständig.“
    „Ist was anderes“, schnaubte Markus.
    „Warum?“ Kess reckte Tim sich in die Höhe. „Warum ist es bei dir was anderes?“
    „Ich bin anders als du“, erklärte Markus mit Nachdruck. „Du hast was Besseres verdient.“ Er wandte sich seinem Bruder ganz zu und blickte ihm direkt in die Augen. „Jemanden, der dich richtig liebt. Der mit dir zusammen sein will, der zärtlich und rücksichtsvoll ist.“ Eigentlich hat dich genau deshalb auch keiner verdient. Denn keiner wird dich je so lieben wie ich.  
    Tim starrte sekundenlang zurück, dann wanderte sein Blick über Markus’ Schulter und blieb irgendwo hängen. Die Augen weiteten sich und seine Lippen öffneten sich ganz leicht. Irritiert drehte Markus sich um, erhaschte jedoch nur einen viel zu flüchtigen Blick auf den Mann, der gerade den Garten betreten hatte. Kennt Tim den? Ach, warum soll er nicht gucken. Ist ja harmlos.  
    „Du hast auch jemanden verdient, der dich wirklich liebt.“ Tims Stimme veranlasste ihn dazu, sich erneut umzudrehen. Lächelnd gab Markus ihm einen Klaps auf den Hintern. „Dann begebe ich mich wohl mal auf die Suche nach Mister Right. Zumindest einen für heute Abend.“ Schmunzelnd machte sich Markus auf. Irgendwo tanzte der Typ mit den schwarzen, langen Haaren ...
    Heute musste er sich selbst Beute suchen, ohne Alex’ Expertenurteil.
    Na dann … Die Jagd ist eröffnet.
     

4 Jagdsaison
     
    Markus drängte sich durch die wild tanzenden Jugendlichen. Er suchte nach dem schwarzen Haarschopf, doch sein Opfer schien untergetaucht zu sein. Die Musik war mittlerweile ziemlich laut geworden und hatte jenen Status einer jeden Gartenparty erreicht, bei der innerhalb der nächsten Stunde die Polizei auftauchen würde. Dann würde es leiser werden, aber dann tanzte ohnehin nur noch, wer nicht irgendwo mit jemand bereits anders beschäftigt war. So war es doch immer, egal wo man feierte.
    Zu Markus’ Bedauern entdeckte er den Twink gleich darauf mit einem Mädchen knutschend. Okay, dann eben nicht. Es gibt ja noch genug Auswahl.  
    Er schlenderte zum Büfett zurück, doch Tim war irgendwo im Gewühle verschwunden, also widmete er sich zunächst den Leckereien.
    Es gab Lachshäppchen, Kaviar, Roastbeef mit Remoulade und diverse andere Köstlichkeiten. Tims Mitschülerin schien nicht aus ärmlichen Verhältnissen zu kommen. Der Cateringservice war wirklich gut. Allein dafür hatte es sich gelohnt mitzukommen.
    „Hey, Großer. Du suchst doch bestimmt was ganz besonders Leckeres?“ Markus sah auf. Ein junger Mann im Kellneroutfit lächelte ihn an, während er eine Glasschüssel abtrocknete. Routiniert ließ Markus den Blick über ihn gleiten: schlank, lockige, hellbraune Haare, nette Augen, kecker Kinnbart, akzeptable Figur und relativ groß. Und interessiert. Könnte passen.  
    „Wir haben ja so einiges im Angebot“, ergänzte der Kellner, als er die Glasschüssel abstellte. Er kam Markus entfernt bekannt vor. Vielleicht waren sie sich in einem der Clubs schon mal begegnet.
    „Was hast du denn Besonderes zu bieten?“ Markus beugte sich vor und besah sich den jungen Mann genau. Er schob die Zunge in die Wange und sein Blick glitt tiefer. Der Kellner lächelte, lehnte sich rückwärts an den Tisch und öffnete die Beine. Eine Hand kam wie zufällig auf seinem Oberschenkel, sehr nahe am Schritt zu liegen. Sein Blick war eindeutig einladend.
    „Stehst du auf was Süßes oder magst du es lieber scharf?“ Er stieß sich ab und kam an das Büfett. „Ich kann dir beides bieten. Und ganz heiß. Lieferung sofort möglich.“ Markus schmunzelte zufrieden. So machte das ewige Spiel Spaß. Manchmal versuchte auch jemand, ihn zu erlegen. Er würde dem hier erstmal seine Regeln beibringen müssen.
    Betont langsam wandte er sich ab, nahm sich ein Häppchen mit und warf dem Kellner einen langen Blick über die Schulter zu.
    „Dann werde ich mal sehen, ob ich eventuell später noch Hunger habe.“ Das Lächeln
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