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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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an dessen Kragen eine rosa Nelke steckte. Der andere trug einen blauen Overall, auf dessen Tasche der Name HERB aufgestickt war. Der letztere zerrte an der Türklinke, so daß der Wagen schüttelte. Der andere sprang mit einem Satz auf die Kühlerhaube und griff nach rückwärts. Mallory hörte ein reißendes Geräusch, und durch Wagenhimmel und Verdeckblech erschien ein meterlanger Riß, einen Augenblick später ein zweiter.
    Mallory rüttelte Zwicker. Murmelnd rückte er von ihm ab. Dann riß Mallory die Tür auf, sprang mit einem Satz heraus, kam mit den Schultern auf, rollte sich ab, kaum auf die Beine und rannte zu einer Lücke in der Hecke.
    „Halt!“ rief eine Stimme hinter ihm drein. Rennend überquerte er einen Rasenfleck, folgte der Kurve einer gekiesten Zufahrt, die zu einem weißen Haus mit Säulen führte und hörte hinter sich das schrille Jaulen des Flachwagens, der hinter ihm in die Zufahrt einbog.
    Und dann hörte er noch ein anderes Geräusch; es war dünn und sehr grell. Schmerz schlug nach ihm. Er taumelte auf die Bäume zu, die am Rand der Zufahrt standen, prallte vom Stamm einer alten Ulme ab und fiel zu Boden. Auf den Knien kroch er in den Schutz eines niederen, breitästigen Wacholderbusches und konnte sich ein Stück weiterbewegen. Er hörte, wie der Flachwagen anhielt. Es klickte ein paarmal scharf, er hörte ein Rasseln, dann auch Stimmen.
    „Ich weiß nicht“, vernahm er Zwickers dünne Stimme. „Ich will nichts als nur nach Hause gehen, meine Nahrung zu mir nehmen und ausruhen.“
    „Es ist nötig und für die höchsten Güter unerläßlich, daß du uns diese Information gibst“, antwortete eine tiefe, väterliche Stimme. „Warum haben dich andere Arbeiter angesprochen?“
    „Ich weiß es nicht. Ich will nur …“
    „Es wird sich nicht umgehen lassen, dir Schmerz zuzufügen, bis du dich erinnerst“, sagte die freundliche Stimme. Zwicker tat einen lauten Schrei, der in ein Wimmern überging.
    „Der davongelaufene Arbeiter ist zerstört“, meldete eine helle, junge Stimme vom Typ Sachbearbeiter. „Am Fuß des Baumstammes sah ich Flecken von Blutwasser.“
    „Man wird ihn finden“, antwortete die Stimme einer Matrone. Viele Füße rannten über den Rasen und zertraten dürre Blätter. Mallory stand auf und zog sich im Schatten der Bäume zur Hausecke zurück. Dann rannte er, so schnell er konnte.
     
    Er rannte drei Straßenzüge weiter, überquerte dürre Rasenflächen, zwängte sich durch Hecken, ohne je auf menschliches oder nichtmenschliches Leben zu stoßen. Dann ließ er sich auf den Boden fallen, um wieder zu Atem zu kommen. Durch das Schweigen vernahm er das Summen eines Flachwagens.
    Es kam näher und hörte auf. Klappernde Geräusche kamen die Zufahrt entlang. Mallory nahm die Pistole aus dem Halfter und richtete den Lauf auf die Zufahrt aus. Ein Nichtmensch erschien. Seine Beine machten winzige Schritte. Mallory zielte auf die Leibesmitte und drückte ab.
    Es klickte. Der Nichtmensch blieb stehen, drehte sich, kam auf ihn zu. Mallory drückte erneut ab. Bummm!
    Der Rückschlag riß ihm fast die Waffe aus der Hand. Der Nichtmensch lag auf dem Rücken und strampelte mit den Beinen in der Luft. Als ein zweiter Nichtmensch in der Zufahrt auftauchte, sprang Mallory auf die Beine.
    „Arbeiter, halt!“ schrie eine Jungenstimme.
    Mallory schoß und rannte, ohne die Wirkung des Schusses abzuwarten, hinter das Haus.
    Wenig später wußte er, daß er einen Fehler gemacht hatte. Er war außer Atem, die Beine schmerzten ihn, und sein Kopf schwamm. Die drei verlorenen Monate hatten ihn körperlich sehr geschwächt.
    Vor ihm lag ein zu einer Garage umgebauter Stall, an dessen Tür ein großes, rostiges Schloß hing. Mallory stolperte, fing sich wieder und schoß zweimal in das Schloß. Bumm-bumm-bumm-bumm kam das Echo zurück. Er riß das demolierte Schloß ab und schob die Tür auf.
    Im düsteren Halbdunkel sah er einen Kastenwagen neuerer Bauart, dessen Blech zwei Löcher von seinen Schüssen aufwies. Er zog die Tür auf, rutschte auf den Fahrersitz und drehte den Zündschlüssel. Widerwillig brummte der Anlasser. Er pumpte das Gaspedal, und dann sprang auf einmal der Motor an und röhrte. Mallory legte den Rückwärtsgang ein, fuhr hinaus, schaltete auf den Vorwärtsgang und raste die Straße entlang. Ein Stück weiter sah er in einer Seitenstraße links einen Flachwagen mit einem daraufhockenden Nichtmenschen und einen weiteren, der ihm entgegenfuhr. Mallory trat das
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