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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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Menschen sahen fadenscheinig, verwahrlost und ärmlich aus, hatten die gleichen, mageren Gesichter und hageren Körper; manche waren von ausgezehrter Magerkeit. So hatte sich Mallory immer halbverhungerte Konzentrationslagerhäftlinge vorgestellt.
    Gillian war nicht unter ihnen, und auch die Kinder entdeckte er nicht.
    Die meisten Leute waren schon vorbei, und ein paar Nachzügler trotteten hinterdrein. Ein einzelner Mann, der in einem Abstand von zwanzig Metern folgte, näherte sich Mallorys Versteck. Mallory trat vor. Der Mann sah nicht auf und blieb auch nicht stehen. Mallory ging neben ihm her.
    „Moment, Mr. Zwicker“, sagte er. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne ein paar Worte mit Ihnen reden.“
    „Sie sind doch Mallory, nicht wahr?“ Der Mann warf ihm einen raschen Blick zu. Er war etwa mittleren Alters; als Baumeister war er Kunde von Mallorys Firma. Er sah viel dünner aus, als Mallory ihn in Erinnerung hatte. „Muß mich beeilen“, sagte er. „Keine Zeit zu verschwenden.“
    „Hören Sie mal“, sagte Mallory. „Haben Sie meine Familie gesehen? Sie erinnern sich doch an meine Frau, an Gill …“
    „Ich habe mein Pensum gearbeitet“, antwortete Zwicker. „Und jetzt gehe ich, wie immer, nach Hause, um zu essen und auszuruhen.“
    Mallory packte seinen Arm und riß den Mann zu sich herum. „Ist sie dort drinnen?“ Er machte eine Kopfbewegung zum Turm, der wie ein riesiger Felsturm in die Höhe ragte.
    Zwicker versuchte Mallorys Griff zu entkommen. „Sie waren heute nicht bei der Arbeit“, sagte er vorwurfsvoll. „Der Wächter fand Ihren Platz leer. Das ist schlecht, Mallory. Wie sollen wir das Werk vollenden, wenn nicht jeder seinen Anteil daran leistet?“
    „Haben Sie Gill gesehen? So antworten Sie mir doch endlich, verdammt noch mal!“
    „Nein, ich habe sie nicht gesehen! Ich arbeite doch an den Docks und sehe keine Frau, nicht einmal…“ Zwicker unterbrach sich und runzelte die Stirn. „Ich muß nach Hause“, fuhr er entschlossen fort und versuchte sich loszureißen.
    „Was geht dort drinnen vor?“ fragte Mallory scharf.
    „Im Sternturm?“ Zwicker versuchte erneut, sich Mallorys Griff zu entwinden. „Wir führen das Werk weiter.“
    „Welches Werk?“
    Zwicker musterte ihn mißtrauisch. „Sie benehmen sich ja wie ein Irrer, belästigen mich auf der Straße, stellen dumme Fragen …“
    „Wie lange steht dieser Turm schon hier?“
    Zwicker starrte ihn verständnislos an. „Warum? Doch schon immer, glaube ich. Komische Frage!“
    „Zwicker, das stimmt doch alles nicht! Ich will jetzt wissen, was geschehen ist!“
    „Nichts ist geschehen“, keifte Zwicker. „Die Sonne scheint, die Nacht folgt dem Tag, wir tun alle unsere Arbeit – nur Sie nicht! Warum stellen Sie so dumme Fragen? Warum wollen Sie mir Schwierigkeiten machen?“ Die Augen des Mannes glitten von Mallory ab, wurden ausdruckslos. Mallory drehte sich um. Ein niederer, flacher Wagen war lautlos auf Ballonreifen durch das Gatter gerollt. Darauf hockten zwei Kreaturen ähnlich der, die in sein Wohnzimmer eingedrungen war.
    „Ich muß wieder gehen“, erklärte Zwicker aufgeregt. „War nett, Sie zu sehen, Mallory …“
    „Zwicker, um Himmels willen, was sind denn diese Dinger?“
    „Mallory, Sie stellen so unbequeme Fragen.“
    Der Wagen rollte näher heran. Mallory schob Zwicker in eine Lücke zwischen zwei Autos. „Hier durch, rennen Sie doch!“ rief er Zwicker zu, aber der stemmte sich dagegen.
    „Lassen Sie mich doch los!“ Der Wagen näherte sich sehr rasch. Er summte leise. Jetzt war es zu spät, um wegzurennen.
    „Schnell, in das Auto hinein!“ Mallory riß die Tür auf, schob den Mann hinein, stieg selbst ein und klemmte sich hinter das Lenkrad. „Unten bleiben!“ zischte er, als Zwicker die Hand nach dem Türgriff ausstreckte. Zwicker kreischte. Mallory drückte ihm eine Hand auf den Mund. Zwicker schlug mit den Beinen aus. Mallory verpaßte ihm einen Schlag gegen das Kinn. Zwicker erschlaffte. Rasch riegelte Mallory die Türen ab und versuchte den Motor anzulassen. Es klickte, aber sonst rührte sich nichts.
    Das Summen des Wagens näherte sich und wurde lauter. Dann hörte es auf. Mallory sah die zwei Nichtmenschen heruntersteigen. Sie bewegten sich zwar geschickt, doch irgendwie falsch. Der normale menschliche Gehrhythmus und das Spiel des Gleichgewichts schienen ein wenig verzerrt zu sein.
    Sie kamen zum Wagen und starrten durch das Fenster. Einer hatte einen Smoking an,
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