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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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kletterte über den Zaun und näherte sich über die Weide dem Haus. Zwei Fenster waren hell.
    Nichts bewegte sich hinter den Fenstern, und kein Hund bellte zur Begrüßung oder Warnung. Vor der breiten Veranda parkten drei kleine Lieferwagen und ein schwerbeladener Kastenwagen. Als Mallory die Verandastufen erreichte, gingen im Haus die Lichter aus.
    Er blieb stehen. Der Wind raschelte in den Bäumen über ihm. Irgendwo links von ihm krachte ein dürrer Zweig.
    „Hallo, ist jemand hier?“ rief Mallory. Niemand antwortete, doch er glaubte ein leises Geräusch vernommen zu haben, das sich anhörte, als stamme es von einem zurückgelegten Sicherungshebel an einer Pistole oder einem Gewehr.
    „Ich bin Flüchtling aus der Stadt und brauche Hilfe“, sagte er.
    Ein Busch bewegte sich. Ein großer, breitschultriger Mann trat dahinter heraus und hielt eine Flinte im Anschlag.
    „Auf die Knie gehen und die Hände flach auf den Boden legen“, kommandierte er.
    „Ich bin nicht bewaffnet“, antwortete Mallory.
    „Ein bißchen schnell, wenn ich bitten darf, sonst schieße ich dir ein Loch in den Bauch.“
    Mallory sah in das unrasierte Gesicht des Mannes mit der groben Redeweise. Struppiges schwarzes Haar schaute unter dem Rand einer anscheinend neuen Jachtkappe mit goldenem Abzeichen heraus.
    „Sei doch kein Narr“, redete ihm Mallory zu. „Schaue ich denn wie ein Nichtmensch aus?“
    „Du bist ein Spion.“ Der Mann kam langsam näher und fingerte an der Flinte herum. „Ein verdammter Spion!“
    „Lonny, du Idiot! Siehst du denn nicht, daß er verletzt ist?“ Eine breithüftige Frau in einem dicken Wollmantel war hinter den Mann getreten.
    „Der ist noch viel verletzter, eh’ ich mit ihm fertig bin!“
    „Klar, ballere nur mit deiner Kanone in der Gegend herum, damit auf fünf Meilen im Umkreis jeder weiß, daß wir hier sind.“
    „Den stampfe ich in Grund und Boden.“ Lonny tat ein paar Schritte vorwärts, und seine weißen Zähne blitzten im schwachen Licht.
    „Ist dir noch nicht aufgefallen, daß wir jeden Mann brauchen, den wir finden können?“ fragte eine ruhige, ältliche Stimme aus dem Hintergrund.
    Lonny ließ die Sicherung wieder einschnappen, richtete aber den Lauf der Flinte auf Mallorys Gesicht.
    „Wo ist Frank Hodges?“ fragte Mallory.
    Lonny senkte grinsend die Flinte. „Hab’ ich vergessen. Ich wollte dich doch zusammenstampfen.“
    Hinter dem breitschultrigen Mann erschien ein junges, hübsches Mädchen mit blassem Gesicht, in dem große Augen standen. Über dem dunklen Haar war ein Kopftuch gebunden.
    „Das ist ja Mr. Mallory“, staunte sie und kam näher. „Mr. Mallory, wie … was …“
    Lonnys riesige Hand hielt sie zurück und schob sie grob weg. Die Frau hielt sie halb schützend, halb ärgerlich fest. „Lonny, ich hab’ dir doch gesagt, du sollst deine Finger von ihr lassen“, fauchte sie ihn an. „Und du kannst vergessen, daß du diesen Burschen zusammenstampfen willst.“ Sie wandte sich zu Mallory um. „Sally kennt ihn, das sieht doch ein Blinder. Und der Professor hat gesagt, daß wir jeden Mann hier brauchen können.“
    „Er kann aber trotzdem ein Spion sein“, knurrte Lonny, ließ es aber zu, daß die dicke Frau und das Mädchen Mallory ins Haus führten.
    Im Kamin brannte ein Feuer, und auf dem Tisch stand eine Petroleumlampe. Das Mädchen brachte ein Tablett mit heißer Suppe und Kaffee zum Küchentisch.
    „Lori war hier, als die Sache anfing“, sagte Sally.
    „Dann kamen Soldaten. Sie haben Vater erschossen. Lori und ich entkamen in die Wälder. Wir wurden getrennt. Seither habe ich sie nicht mehr gesehen.“
    „Wie lange ist das her?“
    „Wir waren eine Woche zusammen. Es muß also jetzt drei Monate her sein. Als ich sie zuletzt sah, ging es ihr gut. Als ich hierher zurückkehrte, waren die Soldaten weg, und das Haus war leer. Ich weiß nicht, wo Mutter ist.“
    „Sally, was sind denn diese … Dinger in der Stadt? Woher kommen sie?“
    Sally sah ihn verwirrt an. „Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mr. Mallory.“
    Nun kam der Professor herein. Er war grauhaarig, sah sehr besorgt drein und hatte einen dicken Schal um den Hals. Seine Nase war rot vor Kälte.
    „Sie sprachen eben von den ,Dingern in der Stadt’, Sir“, sagte er. „Ich nehme an, Sie meinen damit die feindlichen Truppen?“
    Mallory beschrieb die Nichtmenschen. Sally und der alte Mann hörten aufmerksam zu. „Sie üben eine Art hypnotischer Kontrolle über die Menschen aus, die
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