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Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition)
Autoren: Daniel Budick
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verschränkt und ich hatte das Gefühl, dass wir uns in einer Sackgasse befanden.
    Hilfe suchend sah ich Serena an. Sie zuckte nur die Schultern und als Alya einfach so verschwand, wusste ich, wir hatten gerade richtig Mist gebaut.
     
    **
     
    Ich war mit Serena alleine, Alya würde nicht mit ihr reden, ich konnte nicht mit ihr reden, weil wir unter Beobachtung waren.
    Ich saß in meiner Zelle, Serena saß neben mir.
    „Du bist so schweigsam.“
    Ich sagte nichts.
    „Du begehrst Alya?“
    Ich sagte nichts.
    „Ihr habt Geschichte?“
    Ich sagte nichts.
    „Ich verstehe.“
    „ Du verstehst gar nichts“, flüsterte ich, „wir werden belauscht, also verzeih mir, wenn ich nicht so gesprächig bin.“
    Die Zelle verschwand und ich saß in einem gemütlichen Sessel, hatte ein Weinglas in der Hand. Mir gegenüber Serena, ebenfalls mit Glas, ebenfalls im Sessel. Neben uns ein Kamin. Das Feuer prasselte und ließ die Schatten im Raum tanzen.
    „Entspann dich, hier kann uns niemand belauschen. Du kannst nichts belauschen, was nicht da ist.“ Sie zwinkerte mir zu. Sie trug ein silbernes Etwas mit blauen Streifen, knapp, aber ich war froh, dass sie mal angezogen war.
    Ich nahm einen Schluck, es schmeckte vorzüglich.
    „Also, du und Alya, was läuft da?“
    „ Ich mag sie.“
    „ Du möchtest dich um sie kümmern. Obwohl sie dich manipuliert hat. Warum?“
    „ Woher weißt du davon?“
    „ Deine Vision. Dein Wutanfall. Das war nicht sehr schmeichelhaft, was du da losgelassen hast.“
    „ Ich dachte, ich hätte dich weggeschickt, Elcideos Frau hat dich gebannt.“
    „ Gebannt? Sie hat den Entzug gemildert, hat dir Perspektive gezeigt. Sie heißt außerdem Arzura und ihr Mann Elcidemo.“
    „ Ich habe es nicht so mit Namen.“
    „ Dafür hast du ja mich.“ Sie lächelte, ihre weißen Zähne blitzten.
    „ Ich werde dich wohl nicht so schnell los?“
    „ Nein, du bist einfach zu verführerisch... so viele Lücken.“
    „ Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass hier jeder irgendwelche Intrigen spinnt und mich darin verwickeln möchte.“
    „ Sei unbesorgt, ich sag dir ganz offen was ich will, ich möchte deine Lücken füllen. Dabei sein, wie sie gefüllt werden und mich daran laben.“
    „ Was bist du?“
    „ Du möchtest das wirklich wissen.“
    „ Ja.“
    „ Das war eine Frage. Du bedarfst einer Antwort auf diese Frage.“
    „ Ja?“
    „ Unbedingt.“
    „ Ja!“
    „ Ich will sie dir geben.“
    „ Gut!“
    Serena schleckte ihre Lippen, als ob sie gerade einen Bissen gegessen hätte.
    „Deine Elfenfreundin hat mich erkannt. Elfen nennen uns Malvadore, ich bin eine Malvadora, Elfen sind da sehr penibel.“ Sie machte eine Pause. „Du scheinst dich für Elfen zu interessieren, das ist gut. Gut für mich, gut für dich, ich weiß so einiges über sie.“
    „ Du bist also eine Art Geist und dieses Füllen, du labst dich daran“, ich dachte angestrengt nach. „Du wirst der, der anderen fehlt, machst das, was der andere braucht, du labst dich daran?“
    „ Ganz genau, alleine, dass ich deine Neugierde über mich befriedigt habe, gibt mir Kraft. Der Abend, als du im Abór warst, du wolltest dich mit der blonden Elfe treffen. Ich spürte dich, ich spürte dich von weitem. Ich war gerade dabei, einem Legionär einen Traum zu erfüllen, da trat deine Präsenz an mein Bewusstsein. Die Kraft mit der du mich anzogst, sie war gewaltig.“
    „ Verstehe ich das richtig, ich helfe dir, indem du mir hilfst?“
    „ Ja.“
    „ Und ich habe eine gewaltige, du nennst es Lücke, in mir?“
    „ Ja.“
    „ Und du weißt nicht, was es ist?“
    „ Ist es vielleicht deine gewaltige Liebe zu Alya?“
    Ich musste grinsen, Frank würde sich mit dieser hier gut verstehen.
    „Ist es vielleicht ein Anliegen? Du willst Freiheit, Gerechtigkeit für irgendwen?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Der Verlust eines lieben Menschen? Ein dunkles Geheimnis? Ein belastetes Gewissen das nach Absolution und Erlösung lechzt?“
    „ Du bist nahe dran.“
    Sie lehnte sich zurück und starrte mich durchdringend an.
    „Mein Fall ist schwierig. Ich weiß nicht, was mein Ziel ist. Es würde sich vielleicht aus meiner Vergangenheit ergeben, aber diese liegt im Dunklen.“
    „ Die schwarze Mauer?“
    „ Ja, dahinter liegt meine Vergangenheit und mit ihr auch der Grund, warum ich hier bin.“
    „ Aber in wie weit bestimmt das deine Zukunft? Du bist ein freier Mensch. Du kannst tun, was du willst.“
    „ Und genau da liegt mein
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