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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein!
Autoren: Heike Wolter
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über die neue Pathologin wusste. »Nö, sie gehört ganz dir. Woher kennst du sie überhaupt?« Cooper räusperte sich. »Na, ich hab sie letzte Woche gesehen, als Doc Perkins seinen Ausstand gegeben hat. Du hattest Bereitschaft und warst nicht da.«
    Rick nickte und erinnerte sich an seinen unterdrückten Ärger, dass er selbst an der Party nicht teilnehmen konnte. Der alte Doc Perkins war sehr beliebt gewesen, und er hatte immer gern mit ihm zusammengearbeitet. »Tja, Schicksal … Auf alle Fälle ist es mal eine nette Abwechslung zu unserer sonstigen Auswahl an Leichenbeschauern. Bin bloß mal gespannt, wie sie den Anblick da unten verkraftet, denn so was sieht ja auch ein gestandener Gerichtsmediziner nicht alle Tage. Komm, wir sehen uns das Spektakel mal an.«
    Mit einem gemurmelten »Mann, gib ihr eine Chance. Das da hätte selbst Doc Perkins beeindruckt« folgte Bradshaw seinem Partner zurück in den Keller, der eher einem Schlachthaus glich. Obwohl er sich etwas Schöneres vorstellen konnte, war auch er insgeheim gespannt, wie die zierliche Schwarzhaarige auf das reagieren würde, was sie dort unten erwartete.
    Am Hauseingang holten sie die Pathologin ein, die mit einer großen Arzttasche in der Hand auf dem Weg zum Tatort war. Vor ihr und schon fast durch die Tür hindurch gingen ihre beiden Helfer mit der Trage und dem schwarzen Leichensack. Große graue Augen in einem eher herben, schmalen und erst auf den zweiten Blick ansprechenden Gesicht blickten zu Rick auf, als er ihr die Hand reichte und sich vorstellte.
    »Detective Rick Valdez. Ich bin der leitende Ermittler in diesem Fall.«
    Elli Purcell spitzte die Lippen und blies sich eine störende Locke aus dem Gesicht. »Dr. Eleanor Purcell, die Ersatzfrau für Dr. Perkins. Freut mich, Sie kennenzulernen. Wahrscheinlich sehen wir uns jetzt öfter, als uns lieb ist.« Sie blickte zur Seite und nickte Cooper kurz zu. »Bradshaw, wir hatten ja schon mal das Vergnügen.«
    Erstaunt registrierte Rick, wie seinem Partner das Blut in die Ohren schoss. Der Knabe wurde tatsächlich rot. Nur mit Mühe gelang es Rick, ein Schmunzeln zu verbergen. Cooper trat derweil unruhig von einem Fuß auf den anderen. »Wollen wir das nicht endlich hinter uns bringen? Schließlich wartet noch ein Haufen Arbeit auf uns.«
    Dr. Purcell riss bei Coopers ruppigem Tonfall erstaunt die ohnehin schon großen Augen auf. »Hatte nicht vor, hier Wurzeln zu schlagen. Also dann …« Die beiden Helfer hatten weit weniger Skrupel als Rick. Sie grinsten breit und gingen voraus. Elli Purcell folgte mit ihrem schwer aussehenden Koffer, den sie offenbar ungern aus der Hand gab. Rick ließ seinem Partner den Vortritt und ging als Letzter hinunter in den Keller, Augen und Ohren weit aufgesperrt, um sich keinesfalls die erste Reaktion der neuen Pathologin entgehen zu lassen.
    Doch sie überraschte sowohl ihn als auch alle anderen. Sie zeigte gar keine Reaktion. Ungerührt ließ sie sich neben der blutüberströmten Leiche nieder, warf ihren dicken schwarzen Zopf über die Schulter zurück und zog eine Kamera aus ihrer Tasche. »Hier, Jimmy, nehmen Sie erst einmal alles auf. Ich brauche Bilder aus jedem Winkel. Ach, was sag ich da. Sie wissen ja Bescheid.« Sie reichte die Kamera an einen der beiden Helfer weiter, der sofort damit begann, aus allen möglichen Winkeln den völlig zerschmetterten Körper zu fotografieren. Elli Purcell zog sich in der Zwischenzeit ihre Handschuhe über und warf einen kurzen Blick über die Schulter auf ihre beiden überaus interessierten Beobachter.
    »Treten Sie bitte mal etwas zur Seite, meine Herren. Ich brauche Platz. Und nur mal nebenbei … ich hab ein paar Jahre im Ausland gearbeitet, meistens in ziemlich üblen Krisengebieten. Der Anblick hier ist zwar außergewöhnlich, aber schlecht wird mir davon nicht mehr. Glauben Sie mir, ein Bombenopfer sieht auch nicht viel besser aus. Sie können sich also wieder auf den Fall konzentrieren … von mir gibt’s keine Showeinlagen.«
    Konzentriert machte sie sich an die Arbeit, während Cooper und Rick, bei ihrem unangebrachten Gaffen ertappt, betreten auf ihre Schuhe blickten und gehorsam ein paar Schritte zurücktraten. Bis auf den gedämpften Verkehrslärm von der Straße, das leise Klicken der Kamera und die Stimme der Pathologin, wenn sie ihren Assistenten etwas zuraunte, war kein Laut mehr zu hören. Gespannt warteten Rick und Cooper auf die ersten Erkenntnisse. Schließlich richtete sich Dr. Purcell auf und gab
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