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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein!
Autoren: Heike Wolter
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Bierflasche in den Rinnstein fallen ließ.
    Rick schüttelte kurz den Kopf, um die alten Geschichten aus seinem Schädel zu vertreiben. So ungern er es sich selbst eingestand: Der scheußliche Anblick dort unten hatte ihn offenbar stärker mitgenommen als jeder andere, der ihm bis jetzt vor die Augen gekommen war. Die Brutalität, mit der dieser Mord begangen worden war, war beispiellos.
    Rick räusperte sich umständlich. »Ist dir da unten irgendwas aufgefallen?« Sein Partner drehte sich zu ihm um. »Was soll mir denn da aufgefallen sein? Außer dass sich ein perverser Irrer so richtig amüsiert hat.«
    Rick wühlte in der Tasche seiner Jacke und förderte eine zerknautschte Schachtel Zigaretten zutage. Umständlich zündete er sich eine davon an, inhalierte tief und stieß langsam den Rauch aus.
    »Tja, ich weiß auch nicht. Irgendwie wirkt das Ganze so gestellt. Wie eine Inszenierung. Und der ganze Sand am Boden … ich glaube nicht, dass der schon vor dem Mord da unten war. An der Wand, wo das ganze Gerümpel bis zur Decke gestapelt ist, findet sich kein einziger Krümel davon. Nur glatter Beton und der übliche Dreck. Außerdem steht nirgendwo was mitten im Keller. Der ganze Platz ist völlig frei. Hast du schon mal einen Keller erlebt, der bis zur Oberkante vollgestopft ist mit Zeug und in dem trotzdem nichts in der Mitte steht? Ich jedenfalls nicht. Irgendwas liegt immer rum, und wenn es ein paar alte Zeitungen sind. Hier nicht, gar nichts. Alles fein säuberlich an die Wand gestellt. Als ob der Kerl erst alles ordentlich beiseitegeräumt hätte, weil er den Platz in der Mitte für seine Show reservieren wollte. Und dann diese Abdrücke im Sand …«
    Cooper Bradshaw rieb sich nachdenklich das Kinn. »Jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Fehlte nur noch der Käfig, dann wär’s fast wie bei einem illegalen Fight. Vielleicht war es ja so was in der Art, und der eine der beiden Kämpfer ist ausgetickt? Soll alles schon mal vorgekommen sein.«
    Rick schüttelte den Kopf. »Nein, so kommt mir das nicht vor. Die schlagen mit den Fäusten aufeinander ein, treten sich gegenseitig zusammen. Aber der arme Kerl da drin ist völlig zu Brei geschlagen worden. Das schafft keiner nur mit Händen und Füßen. Vielleicht mit einem Baseballschläger oder einer dicken Kette, ein großer Hammer wäre auch möglich. Auf alle Fälle irgendwas Hartes und Schweres.«
    Er zog ein letztes Mal an seiner Zigarette und trat dann den glimmenden Stummel auf dem schmutzigen Pflaster aus. Mit dem Daumen wies er auf den Obdachlosen, der immer noch auf dem Rand des Bürgersteigs hockte, vor sich hin murmelte und auf die zerbrochene Bierflasche und seine zerfledderten Schuhe stierte.
    »Hat der gute Mann da irgendjemanden gesehen, bevor er uns gerufen hat?« Cooper schüttelte den Kopf. »Der hatte genug mit Kotzen zu tun. Wollte angeblich in der Bude da unten übernachten. Macht er wohl alle paar Tage mal. War aber diesmal länger nicht mehr da unten, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Nicht ganz einfach, da etwas Brauchbares herauszufiltern. Wie du siehst, ist er nicht ganz nüchtern. Zähne hat er auch kaum noch. Das alles zusammen hat seine Aussprache nicht unbedingt verbessert.«
    Seufzend nahm Rick Coopers Ausführungen zur Kenntnis. »Also eigentlich alles, wie es sein sollte. Ein einziger Zeuge, der nichts gesehen hat und außerdem vor Gericht ohnehin nicht tauglich wäre, selbst wenn er was gesehen hätte. Aber wenn er öfter da unten geschlafen hat, dann müsste er uns wenigstens sagen können, ob der Keller immer so aufgeräumt war. Wenn wir das aus ihm herauskriegen, natürlich …«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er die Wagen des Leichenbeschauers und der Spurensicherung, die zeitgleich angekommen waren. Plötzlich machte er große Augen. »Wer ist denn das?«
    Bradshaw, der die Gaffer hinter der Absperrung beobachtet hatte, drehte sich zu ihm um und folgte dem Blick seines Partners. »Tja, Kumpel, darf ich vorstellen: der neue Stern am Pathologenhimmel, Dr. Eleanor Purcell, die Fee im grünen Kittel. Charmanter Ersatz für Doc Perkins, der ist nämlich seit einer Woche im Ruhestand. Sieht meiner Meinung nach viel zu niedlich aus für den Job, soll aber wirklich gut sein. Ist erst seit zwei Monaten bei der Truppe und kommt angeblich aus dem San Fernando Valley. Ist geschieden und zu haben. Interesse?«
    Rick musterte seinen Freund und Partner schmunzelnd. Fast hätte er laut gelacht. Bemerkenswert, was Cooper bereits
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