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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum
Autoren: Claudia de Lillo
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»Du wirst sehen, sie werden dir gefallen«, sagte ihr damals noch frisch Verlobter.
    »Es geht nicht darum, ob sie mir gefallen«, antwortete sie - unter Leistungsdruck stehend, den sie nie loswurde, auch nach Jahren nicht. »Es geht darum, ob ich ihnen gefalle.«
     
    Sie begegnete Towanda mit ihren Naturlocken und ihrer Pin-up-Figur, bei der nach drei Geburten kein Bauchansatz zu sehen war. Und sie begriff, dass die künftige Schwiegermutter aus dem Stoff war, aus dem Superhelden gemacht sind. Sie lernte Mister Brown kennen, der ein Faible für Geografie und Best-Company-T-Shirts hatte, denen er unerklärlicherweise mit der Küchenschere Ärmel und Kragen abschnitt. Sie lernte die damals sechzehnjährige, ernste und misstrauische verrückte Tante kennen, die mit ihren langen, blonden Haaren eher einer Statue als einem jungen Mädchen glich.
    Sie lernte den ebenfalls sechzehnjährigen Onkel mit dem Nasenpiercing kennen. »Angenehm! Freut mich, dich kennenzulernen. Wenn mein Bruder dich liebt, liebe ich dich auch«, erklärte er und umarmte sie mit einer Begeisterung und Wärme, die ihr, aus den unfreundlichen Mailänder Nebeln kommend, seltsam erschien.
     
    »Hilfe!«, stöhnte sie, als sie schließlich mit Mister Wonder allein war. »Ihr seid zu viel ... ihr seid zu viele. Und ihr seid eine Familie. Das bin ich nicht gewöhnt«, fuhr sie fort.
    »Was kann ich tun, damit du dich zu Hause fühlst? Damit du dich willkommen fühlst? Damit du dich wohl fühlst?«, fragte er.
    »Du kannst dafür sorgen, dass ich zum Frühstück Palicao kriege«, erwiderte sie.
    Palicao, die köstlichen kleinen Schokoladenkekse, die man in Milch eintauchte. Sie standen für Kuscheln, für die behagliche Wärme des Zuhauses, sie waren das luxuriöse Privileg einer einzigen und verwöhnten Tochter. Mister Wonder kam mit einer riesigen gelben Tüte voller Palicao-Kekse an. »Hier, die Palicao. Nur für dich, damit du dich zu Hause fühlst, damit du dich geliebt fühlst, damit du dich unter Freunden fühlst«, sagte er. Die gelbe Riesentüte samt ihrem kostbaren Inhalt ließ Elasti-Mama, der Gefahren unkundig, die in großen Familien lauern, leichtsinnigerweise auf dem Tisch stehen. Am Morgen darauf fand Elasti-Mama den traurigen Überrest vor, eine brutal aufgerissene und trostlos leere Tüte. Und den Onkel mit dem Nasenpiercing, randvoll mit Palicao-Keksen.
    »Was? Du hast all die köstlichen Schokoladenkekse gegessen? Meine ganzen Palicao?«, fragte Elasti-Mama mit brüchiger Stimme.
    »Nein, nicht alle«, entgegnete er und kippte einen halben Liter Milch hinunter. Tatsächlich war in der Tüte noch ein Palicao, ein einziger.
    »Siehst du, Elasti? Ich habe an dich gedacht. Ich habe dich nämlich gern wie eine Schwester«, sagte er und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab.
     
    Damals begriff Elasti-Mama, dass sie ihren Rubikon überschritten hatte und dass von diesem Moment an nichts mehr wie früher sein würde.

DANKSAGUNGEN
     
    Dank an Roberto, meinen Baschert.
    Dank an Luca und Andrea, unerschöpfliche Quellen der Energie, der Inspiration und des Glücks.
    Dank an Josette, die die Gespenster besiegt und mich fliegen gelehrt hat.
    Dank an Antonio, einen der beiden Männer, denen ich einen Heiratsantrag gemacht habe.
    Dank an Michela, die mir so viel Zuneigung entgegenbringt.
    Dank an Arturo, der ohne viel Aufhebens mit dabei ist.
    Dank an Vanda und Bruno, die ein tolles Beispiel geben.
    Dank an die kleine, mutige Marcella.
    Dank an Massimo, der unter meinen Augen zum Mann geworden ist.
    Dank an Tommaso, der eines Tages beschließen wird, da zu sein.
    Dank an die Elasti-Freunde aus dem Blog, ohne die es dieses Buch nicht geben würde.
    Dank an die drei Verlagselfen Sabine, Cristina und Stefano, für ihr Vertrauen, ihre Hilfe, ihre Zuneigung und die mir unentbehrlich gewordenen Elfensitzungen, die weitaus besser wirken als eine Psychotherapie.

 
    Claudia de Lillo lebt mit ihrer Familie in Mailand und arbeitet als Finanzjournalistin. Die Idee zu »Insalata Mista« enstand, nachdem ihr seit 2006 bestehendes Blog »nonsolomamma.com«, in dem sie regelmäßig aus ihrem turbulenten Familienleben berichtet, bereits nach kurzer Zeit zum beliebtesten »Mum-Forum« Italiens avancierte. 2007 wurde es von Blog Awards in der Kategorie »Entertainment« ausgezeichnet.
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