Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
Frau, die ich liebe.
    Sie wollte die Liebeserklärung erwidern, doch die Lider wurden ihr wieder schwer, und sie bekam vor Müdigkeit kein Wort heraus. Daher lag sie nur töricht lächelnd da und genoss das unerwartete Geständnis.
    Er redete immer noch, als sie einschlummerte.

46. KAPITEL
    E ine Woche später
    Wie nicht anders zu erwarten, hatte Jordan sich auf die Chance, bei seinem Vater einzuziehen, geradezu gestürzt. Dank Percy, der alle Vorkehrungen getroffen hatte, verlief der Umzug von einem Haushalt in den anderen schnell und reibungslos. Zunächst hatte John befürchtet, sein Stadthaus sei zu klein für zwei Männer und einen lebhaften Jungen, um jedem noch die gewohnte Privatsphäre zu garantieren. Aber bei drei Schlafzimmern, zwei Bädern und Johns Arbeitszimmer, das er Percy als Büro aufdrängte, war das Raumproblem bald gelöst.
    Clarice rief jeden Nachmittag an, und in den fünf Tagen seit dem Umzug war sie bereits zwei Mal da gewesen, um sich zu vergewissern, dass die Lebensumstände ihres Sohnes akzeptabel waren. Doch selbst ihr kritischer Blick konnte nichts entdecken, das zur Missbilligung Anlass hätte geben können. Zum ersten Mal seit zwei Jahren war Johns Haus tadellos sauber, aufgeräumt und der Kühlschrank gefüllt.
    „Dad?“ Jordan stand mit Baseballschläger und Fanghandschuh vor ihm. „Ist es schon Zeit, zu Miss DiAngelo zu fahren?“
    „Erst in einer Viertelstunde. Sie erwartet uns gegen zwei.“
    „Sie hätte nichts dagegen, wenn wir früher kommen.“
    John lächelte über die Ungeduld des Jungen, obwohl er selbst kaum geduldiger war. Außer im Krankenhaus und beim Gang zur Staatsanwaltschaft, auf dem er Abbie begleitet hatte, als sie ihre Aussage machen musste, hatte er sie in den letzten Tagen kaum zu Gesicht bekommen. Er war mit Jordans Umzug und dem Abschluss des McGregor-Falles beschäftigt gewesen. Und Abbie hatte die Zeit der Erholung hauptsächlich genutzt, um mit Ben zusammen zu sein. Mit ihrer Einladung heute wollte sie sich bei allen Freunden für den Beistand bedanken, den sie in den letzten schwierigen Wochen erhalten hatte.
    „Weißt du“, sagte John und blickte auf die drei Kisten mit der Aufschrift Bücher, „die nächste Viertelstunde vergeht viel schneller, wenn du dich beschäftigst.“
    „Was soll ich tun?“
    „Du könntest damit anfangen, die Kisten in dein Zimmer zu bringen und auszupacken.“
    „Aber Percy will das machen, wenn er von Großvater zurück ist.“
    Typisch Kind, hatte Jordan sich sofort daran gewöhnt, dass ihm Arbeit abgenommen wurde. „Percy kann nicht alles für dich erledigen. Wir haben doch darüber gesprochen, oder nicht?“
    Der Junge schwang den Kopf in dieser für ihn typischen Bewegung hin und her, die seine missbilligende Zustimmung ausdrücken sollte, nahm eine Kiste und trug sie die Treppe hinauf. Dabei stampfte er gerade laut genug auf, um seinem Vater seinen Unmut zu zeigen.
    Da John die Situation nicht eskalieren lassen wollte, folgte er Jordan, blieb im Türrahmen stehen und sah zu, wie der Junge seine Bücher in das neue Regal stellte.
    „Es tut dir doch nicht Leid, dass du hier eingezogen bist, hm?“
    Jordan fuhr herum. „Nee, überhaupt nicht, Dad. Ich bin gern bei dir, und ich finde es toll, dass wir uns jetzt jeden Tag sehen.“ Er grinste. „Und Männerkram machen.“
    „Ich freue mich auch. Und ich bin sicher, dass wir eine gute Zeit miteinander haben werden. Trotzdem musst du gewisse Arbeiten im Haus übernehmen, genau wie bei deiner Mom.“
    Jordan nickte.
    „Was Percy betrifft, so hat er uns einen riesigen Gefallen getan, dass er hier eingezogen ist. Andernfalls hätte deine Mom nie zugestimmt, dass du zu mir kommst.“
    „Das weiß ich.“
    „Dann verstehst du auch, warum er nicht wie ein Dienstbote behandelt werden darf.“
    „Das wollte ich auch nicht, Dad. Aber Percy will mir dauernd Arbeiten abnehmen.“
    Das stimmte. John erinnerte sich, dass er als Kind selbst Nutzen aus der Umsicht des Butlers gezogen hatte, bis ihm sein Vater dieselbe Predigt gehalten hatte, die er nun Jordan hielt. „Dann werde ich wohl noch mal mit ihm reden müssen.“
    Als Jordan das letzte Buch aus der Kiste nahm, sah John auf die Uhr. „Na bitte, Zeit zu gehen.“
    Nachdem die Ärzte Abbie noch eine Nacht im Tannersville Memorial behalten hatten, war sie als geheilt entlassen worden. Die Kugel hatte den Arm durchschlagen, was zu größerem Blutverlust geführt hatte, ohne dass jedoch Nerven oder größere Muskeln
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher