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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr
Autoren: Christiane Heggan
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dir?“ Mit der unverletzten Hand langte sie nach dem geliebten Gesicht und streichelte es. „Alles in Ordnung?“
    „Ja, alles in Ordnung. Mr. Ryan und Claudia haben sich um mich gekümmert. Sie warten draußen, bis sie hereinkommen dürfen.“
    „Wie lange bin ich schon hier?“
    „Seit gestern Nachmittag. Ich durfte heute Nacht hier bleiben. Zuerst wollten die nicht, aber Mr. Ryan hat mit dem Chefarzt gesprochen, und dann haben sie mir ein Bett gegeben.“ Er deutete hinter sich. „Gleich da neben dir.“
    Abbie schloss die Augen. „Erzähl mir, wie das war mit dir und Liz.“
    „Mr. Ryan sagte, ich sollte noch warten.“
    „Ich möchte es jetzt hören, Ben. Von dir.“
    Er nickte mit ernstem Gesicht. „Ich weiß, ich hätte nicht mit Liz mitgehen sollen. Ich hätte daran denken müssen, dass nur drei Leute die Erlaubnis haben, mich von der Schule abzuholen. Du, Claudia und Brady. Aber da sie deinen Wagen fuhr und mir sagte, ich solle schnell einsteigen, habe ich nicht nachgedacht, Mom, und es einfach getan.“
    Natürlich. Schließlich hatten sie Liz gerade in New York besucht und mit ihr gefrühstückt. Hatte sie nicht sogar versprochen, ihn zu besuchen?
    „Als ich im Auto war“, fuhr Ben fort, „wurde sie auf einmal ganz komisch. Und dann hat sie mir ein grässlich riechendes Taschentuch aufs Gesicht gedrückt. Ich war wohl bewusstlos. Irgendwann bin ich wieder wach geworden und war in dem Raum, ganz allein. Ich habe gegen die Tür und die Fenster geschlagen, aber die waren verschlossen, und keiner hat mich gehört.“
    „Hat sie dir was zu essen gegeben?“
    „Nur etwas Brot und kalten Aufschnitt.“
    „Hat sie dir wehgetan?“
    Nachdrücklich schüttelte er den Kopf. „Ich habe sie nur einmal gesehen, als sie das Essen gebracht hat, aber sie hat nicht gesprochen. Sie hat nur das Tablett auf den Tisch gestellt und ist gegangen.“ Den Blick gesenkt, fügte er hinzu: „Ich hatte Angst, Mom. Ich dachte, Liz würde mich in dem Zimmer sterben lassen und niemand würde mich finden.“
    „Komm her.“ Er kuschelte sich an sie, und sie drückte ihn mit dem gesunden Arm. „Es ist keine Schande, Angst zu haben, Sportsfreund. Ich hatte auch Angst.“
    „Mr. Ryan will mir nicht sagen, was passiert ist, als du ins Haus gekommen bist. Er sagte, wir beide sollten später darüber sprechen, aber …“ Besorgt fragte er: „Wie bist du angeschossen worden, Mom? Hat Liz das gemacht?“
    Zumindest nannte er sie nicht mehr Tante Liz. „Ich erzähle dir alles, wenn ich mich ein bisschen kräftiger fühle, ja? Im Moment möchte ich dich nur festhalten.“
    Eng umschlungen fanden John und Claudia sie vor, als sie ein paar Minuten später eintraten.
    „Hallo, Schlafmütze.“ Claudia kam zu Abbie ans Bett und küsste sie auf die Stirn. „Wurde auch langsam Zeit, dass du aufwachst.“
    „Du bist ekelhaft munter“, beschwerte Abbie sich leise.
    „Das könnte an der frischen Bergluft liegen. Apropos frische Bergluft“, fügte sie hinzu und wandte sich an Ben. „Ich bin am Verhungern. Wir zwei sollten zum Frühstück in die Cafeteria gehen. Wie ich höre, machen die hier ein ziemlich gutes Omelette.“
    „Ich hätte lieber Pfannkuchen.“
    „Bekommst du, Kumpel. Gehen wir.“
    John wartete, bis sie fort waren, ehe er sich auf den Stuhl neben Abbies Bett setzte. „Wie fühlst du dich?“
    „Als wäre ich ungefähr neunzig.“
    „Nützt es dir irgendwie, wenn ich versichere, dass du keinen Tag älter als zwanzig aussiehst?“
    „Nur, wenn du es ehrlich meinst.“
    „Ich meine es ehrlich. Du bist wunderschön und lebendig.“ Er nahm ihre Hand und führte sie an die Lippen. „Du hast mir einen Heidenschrecken eingejagt, Lady.“
    „Hast du auch die Nacht hier verbracht?“
    „Allerdings.“ Er deutete mit dem Daumen zur Tür. „Leider fehlt mir Bens Charme, deshalb bekam ich lediglich die Erlaubnis, auf einem der Stühle vor deinem Zimmer zu kampieren. Claudia leistete mir Gesellschaft. Wusstest du, dass sie beim Pokern schummelt?“
    Abbie lächelte. „Wie viel hat sie dir abgeknöpft?“
    „Fünfundvierzig Mäuse.“
    „Da hast du aber Glück gehabt.“
    Er küsste ihr noch einmal die Fingerspitzen. „Als ich dich halb bewusstlos und stark blutend fand, dachte ich fast, du würdest es nicht schaffen. Und es ging mir durch den Sinn, dass ich als Polizist eigentlich darauf trainiert bin, Menschen zu beschützen und Leben zu retten. Doch ich konnte nichts für die Frau tun, die ich liebe.“
    Die
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