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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr
Autoren: Christiane Heggan
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DiAngelo gemacht. Wir wissen, dass sie in Frankreich ausgebildet wurde, sich einen Namen im Partyservice machte und – natürlich – letzten Monat den Bocuse d’Or gewann, jenen Preis, der nur an die Allerbesten verliehen wird und den noch nie ein Amerikaner gewann, ganz zu schweigen von einer Amerikanerin.
    Neugierig, ob das Gerede gerechtfertigt war, brach ich meine goldene Regel, nichts auf Gerüchte zu geben, und begab mich an einem milden Montagabend auf die Reise nach Princeton, New Jersey.
    Wenn Sie genau wie ich der französischen Restaurants mit Edith-Piaf-Balladen im Hintergrund, Postern der Belle Epoque an den Wänden und falschen französischen Akzenten überdrüssig sind, werden Sie das Campagne als erfrischend andersartig empfinden.
    Mit seiner klugen Mischung aus bunten Tischtüchern, zurückhaltendem Geschirr, preiswerten Gläsern und tadellosem Service hat das Campagne eine behagliche Landatmosphäre geschaffen, die angenehm fürs Auge und sehr entspannend ist.
    Ich begann mein Mahl mit einer bescheidenen ‚Soupe au Pistou‘, einer der besten, die ich je gegessen habe, obwohl das Gemüse eine Nuance feiner hätte geschnitten sein können. Das Pesto, das manchmal unangenehm überwältigend sein kann, war eine perfekte Kombination aus Basilikum, Knoblauch, Pinienkernen und Olivenöl, zu einer glatten Konsistenz gemixt und leicht unter die Suppe gezogen.
    Der zweite Gang war warmer Linsensalat mit ‚Magret de Canard‘ – dünnen, halbroh gebratenen Entenbrustscheiben – auf einem Berg frischem Friséesalat serviert. Eine bessere Einleitung zum Hauptgericht, einer zarten, nach Thymian duftenden Kalbshachse, langsam auf den Punkt gegart, konnte es nicht geben. Die normannische Version der Hachse, die mir neu war, wurde mit trockenem Cidre, einem Hauch Sahne und Eigelb zum Andicken der Sauce zubereitet. Der dampfende Spargel zum Fleisch schmeckte, als sei er noch am selben Tag auf einem ortsansässigen Bauernhof gestochen worden. Das Kartoffelgratin, außen braun und kross, war innen cremig zart, mit einem Hauch Muskat.
    Die vielen anderen delikaten Angebote auf der Speisekarte weckten in mir den Wunsch, mehr bestellt zu haben. Ich hatte jedoch nur noch Platz für ein leichtes, schmackhaftes Dessert aus reifen, roten gerösteten Feigen mit Crème fraîche, das mich immer noch zum Lächeln bringt, wenn ich daran denke.
    Auf meine vorherige Frage, ob Chefköchin DiAngelo die ganze Aufregung wert ist, gibt es nur ein nachdrückliches Ja. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob dieses exzellente Niveau die nächsten zwanzig, dreißig Jahre gehalten werden kann.“
    Brady senkte den Arm, als Abbie einen Jubelschrei ausstieß. „Ich sage nie mehr ein hässliches Wort über den Mann“, schwor sie und fiel ihrem Souschef um den Hals. „Von jetzt an ist er ein Gott.“
    „Ich habe ja immer gewusst, dass der Mann einen ausgezeichneten Geschmack hat“, bestätigte er, um eine ernste Miene bemüht.
    „Lügner. Du hast ihn genauso verabscheut wie wir alle.“
    „Was war das für eine Bemerkung wegen des Gemüses?“ wollte Claudia wissen.
    Das fröhliche Geplauder verstummte, als sich zwei Augenpaare auf John richteten. „Du“, sagte Abbie und zeigte mit dem Finger auf John. „Du hast das Gemüse geschnitten.“
    John hob in einer scherzhaften Kapitulationsgeste beide Hände. „Nun mal langsam. Darf ich dich daran erinnern, dass du ziemlich erleichtert warst, als ich eingesprungen bin? Für fast eine Stunde habe ich deine Temperamentsausbrüche, die laut gebrüllten Anweisungen und deine Depressionen ertragen. Und was bekomme ich dafür?“
    „Okay, okay“, sagte Brady. „Diesmal lassen wir Sie noch vom Haken.“
    Zur Feier des Tages holte Abbie eine Flasche Dom Pérignon heraus, und die nächste Stunde wurde über das positive Urteil, seine Auswirkungen auf das Restaurant und die beste Möglichkeit, es zu nutzen, diskutiert.
    Nachdem alle fort waren, zog John Abbie in eine Ecke der Küche und nahm sie in die Arme. „Endlich allein.“ Er blickte hinaus zu den Jungen, die hinter dem Pool Fangen spielten. Da die zwei nicht auf sie achteten, küsste er Abbie. Es wurde ein langer, leidenschaftlicher Kuss, den sie mit der Hingabe erwiderte, zu der eine Einarmige fähig war.
    „Also, ich hatte mich schon gefragt, wann du endlich dazu kommst“, sagte sie, als er sie losließ.
    „Ich hätte es schon früher versucht, aber ich bin zu scheu, jemanden vor Publikum zu küssen.“
    „Wenn das so ist, solltest du
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