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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr
Autoren: Christiane Heggan
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ihr gleich und schwieg, um Energie zu sparen.
    Seit der Abfahrt aus Princeton kreisten seine Gedanken um Abbie. Zwar war er sauer, dass sie ihn nicht informiert hatte, ehe sie losfuhr, doch er hatte auch Verständnis für sie. Sie war Mutter und hatte reagiert wie eine Mutter, indem sie ihrem Kind blindlings zu Hilfe eilte.
    Er versuchte, sich das Undenkbare nicht vorzustellen: dass Abbie einem Wahnsinnigen in die Hände gefallen war, der sie und ihren Sohn töten wollte. Seine Gefühle für Abbie, die plötzlich erwacht waren und seine Einstellung zu Frauen verändert hatten, musste er beiseite lassen. Jetzt war nur noch wichtig, Abbie und Ben lebend aus diesem Haus zu holen.
    Sein Handy klingelte, und drei Augenpaare richteten sich auf ihn. John klopfte auf der Suche nach dem Gerät seine Brust ab, fand es in der Tasche und nahm den Anruf beim dritten Klingelzeichen entgegen. „John Ryan.“
    „Detective Ryan, hier ist Lieutenant Bernard vom Tannersville P.D. Sie haben vor einer Weile wegen des Hauses an der Evergreen Road angerufen.“
    „Ja. Wissen Sie, wem es gehört?“
    „Sicher. Es gehört Elizabeth Tilly. Es war Teil der Scheidungsabfindung von Rockstar Jude Tilly.“
    Liz! Heiliger Strohsack!
    „Ich hoffe, das hilft Ihnen, Detective.“
    „Und wie. Danke, Lieutenant.“
    Seine drei Begleiter beobachteten ihn immer noch. „Das Haus gehört Liz Tilly“, sagte er und klappte das Handy zu.
    Tina riss die Augen auf. „McGregors Schwester? Die Frau, die du in New York besucht hast? Die hat Ben gekidnappt?“
    „Offenbar.“
    Von neuer Energie beseelt, eilten die vier die restlichen Meter hinauf.
    Liz sprang aus dem Sessel auf. „Was war das?“
    „Ich habe nichts gehört“, log Abbie rasch, um sie zu beschwichtigen. Sie hatte ein dumpfes Geräusch vernommen, das sie nicht identifizieren konnte. Da draußen war jemand.
    Liz stopfte sich den Butananzünder in den Taillenbund. „An die Wand!“ befahl sie. „Sofort!“
    Abbie presste sich gegen die Wand und suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, diese unerwartete Situation für sich auszunutzen.
    Liz, die nun gar nicht mehr ruhig und gelassen war, lief von Fenster zu Fenster, spähte hinaus und brabbelte vor sich hin, ließ Abbie jedoch nie lange genug aus den Augen, dass sie etwas hätte unternehmen können.
    „Gibt es hier wilde Tiere? Vielleicht hast du ein Tier gehört.“ Während Abbie redete, blickte sie immer wieder zu der PPK auf dem Tisch. Wenn ich sie doch nur unbeobachtet an mich nehmen könnte.
    Liz hielt eine Fernbedienung in Richtung eines Monitors, den Abbie bisher nicht bemerkt hatte. Kurz darauf erschien ein Teil des Außenbereiches auf dem Bildschirm. Dort schien nichts Verdächtiges zu sein, bis Liz einen zweiten Monitor aktivierte. Abbie sah vier bewaffnete Leute, eine Frau und drei Männer, die rasch den Berghang heraufstiegen.
    Mit wutverzerrtem Gesicht sagte Liz: „Du hast die Bullen mitgebracht!“
    Abbie versuchte, die Waffe nicht anzusehen, die auf ihren Bauch zielte. „Nein, habe ich nicht. Das schwöre ich dir.“
    „Hast du wohl. Das ist John Ryan da draußen!“ schrie Liz und deutete zum Monitor.
    Abbie sah wie im Fieber zum Bildschirm. Ihre Stiefschwester hatte Recht. Draußen waren John und Tina Wrightfield. Man hatte sie gefunden!
    „Ich habe denen nichts gesagt, Liz, das schwöre ich!“ beteuerte sie laut und hoffte, dass die anderen sie hören konnten. „Du musst mir glauben, Liz. Ich bin sofort losgefahren, nach dem Gespräch mit dir.“
    „Halt die Klappe!“
    Während die vier rasch vorankamen, holte Liz einen roten Kanister hinter ihrem Sessel hervor und schraubte die Kappe ab.
    „Oh Gott, Liz! Nein!“
    „Du glaubst doch nicht, dass die Ankunft deines Freundes etwas ändert, hm?“ Sie warf ihr einen harten, zynischen Blick zu. „Du wirst trotzdem zusehen, wie dein Sohn stirbt, Abbie. Das verspreche ich dir. Wir müssen uns nur ein wenig mehr beeilen, als ich dachte.“
    Sie begann, im Zimmer umherzugehen und alles mit Benzin zu tränken – Sessel, Teppiche, Tische –, bis auch der letzte Tropfen vergossen war.
    Abbie war wie im Fieber. Sie musste etwas tun, denn sie konnte nicht zulassen, dass diese Irre sie lebendig verbrannte. Sie trat einen Schritt vor.
    Der Knall eines Schusses explodierte in ihrem Ohr. Abbie schrie auf und packte ihren linken Arm, durch den ein feurig heißer Schmerz hinaufschoss. Sie war getroffen, Liz hatte sie angeschossen.
    „Noch so eine dumme Bewegung, und ich
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