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In Schinkenbüttel ist der Affe los!

In Schinkenbüttel ist der Affe los!

Titel: In Schinkenbüttel ist der Affe los!
Autoren: Werner Schrader
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hat sie ja dauernd einen Schnupfen und fummelt mit einem Taschentuch vor ihrer Nase herum. Wir sind schon jetzt braun wie Schokolade. Wenn wir zurückkommen, wird man uns bestimmt für Neger halten. Und das Essen! Junge, ich sage Dir, so was hast du noch nicht gegessen, obwohl Mama ja auch eine vorzügliche Köchin ist! Alles endet irgendwie auf tuttifrutti, tortellini, fettuccine oder so, aber wenn du es im Mund hast, sagst du nur noch ,ah!’ oder auch gar nichts, weil du das köstliche Essen auch nicht für eine Sekunde unterbrechen möchtest. Mama sammelt schon tüchtig Rezepte, damit sie Dir auch mal ein echtes italienisches Gericht zubereiten kann. Laß es Dir inzwischen bei Tante Steffi schmecken. Sie war ja mal Chefköchin in einem großen Hotel und bringt sicher die leckersten Sachen auf den Tisch. Ärgere sie nicht und sei lieb zu ihr, sie hat es verdient. Wo findest du eine Tante, die drei Wochen auf ihr Privatleben verzichtet, um einen wilden Jungen zu beaufsichtigen? Also vertragt euch schön, wir sind ja in fünfzehn Tagen wieder zurück.
    Übrigens, da fällt mir ein, daß Du Dir um Filip keine Sorgen zu machen brauchst, ich meine, wenn er mal etwas anstellt oder so: wir sind auf der Hinfahrt über München gefahren, und auf der Suche nach einem Parkplatz fand ich einen auf dem Hof unserer Versicherung. Da habe ich die Gelegenheit benutzt und das Tier sofort haftpflichtversichern lassen. Die erste Prämie ist schon bezahlt. Also keine Panik, wenn er mal Dummheiten macht, die Versicherung bezahlt alles. So, mein Junge, soviel für heute. Morgen ist Mama mit dem Schreiben dran, da bekommst Du einen noch viel längeren Brief.
    Laß es Dir gutgehen, grüße Tante Steffi vielmals und sei Du selbst herzlich gegrüßt von
    Deinem Papa und Deiner Mama.“
     
    Markus saß einen Augenblick so starr, als wäre er eingeschlafen. Er brauchte Zeit, um zu begreifen, was er da soeben vor gelesen hatte. Plötzlich aber warf er den Brief in die Luft, sprang auf, gab seiner erstaunten Tante auf jede Backe einen schallenden Kuß, zog sie aus dem Stuhl und tanzte mit ihr im Zimmer herum.
    „Juchhei, juhuhuhu!!!“ rief er. „Hast du das gehört, Tantchen? Filip ist versichert! Alle Dummheiten, die er anstellt, bezahlt die Versicherung. Ist das nicht wunderbar?“

    „Jaja“, sagte Tante Steffi, „natürlich. Aber wäre das denn nötig gewesen? Die drei Kohlköpfe, die dein Kaninchen bei Weller im Garten gefressen hat, hätten wir doch wohl selbst bezahlen können.“
    „Was?“ rief Markus. „Drei Kohlköpfe hat er den Wellers aufgefressen? So ein Schlingel! Dann müssen die armen Wellers ja verhungern! Ach, Tante Steffi, du bist eine Perle!“ Und er lachte so laut, daß seine Tante ängstlich einen Schritt zurückwich.
    Plötzlich hielt er inne.
    „Ich muß sofort aus dem Haus!“ rief er.
    „Auf keinen Fall!“ bestimmte Tante Steffi. „Vergiß nicht, daß der Räuber unterwegs ist!“
    „Der tut mir nichts.“
    „Da hört sich doch alles auf!“ entrüstete sich die Tante. „Du kennst ihn noch nicht und weißt nicht, wozu er fähig ist!“
    Markus grinste vieldeutig.
    „Den Räuber kennt keiner so gut wie ich“, sagte er. „Wenn der mich sieht, versteckt er sich im Besenschrank und klappert mit den Zähnen.“
    Und schon war er aus der Tür.
    „Wo willst du denn bloß hin, Junge?“ rief Tante Steffi ihm ängstlich nach.
    Da wandte Markus sich um und antwortete: „Ich will den halbverhungerten Wellers ein paar saure Gurken bringen, damit sie den Verlust ihrer Kohlköpfe leichter verschmerzen.“
    Mit einem Knall fiel die Haustür hinter ihm ins Schloß.
     
     
     

Werner Schrader
    Knasterbax und Siebenschütz
     
     
    96 Seiten mit vielen lustigen Bildern von F. J. Tripp.
    ISBN 3-451-16290-3
     
     
    Eine Räubergeschichte, die den Leser vor lauter Lachen umwirft. Knasterbax, der Räuber, und Siebenschütz, der Polizist, gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Nur steckt der eine im Räuberkittel, der andere dagegen in der Uniform der Ordnungshüter. Da gelingt es dem pfiffigen Knasterbax, die Kleider auszutauschen... und die lustige Verfolgungsjagd gilt nun dem falschen »Räuber«.
     
    In allen Buchhandlungen erhältlich
     
     

     
    Herder Freiburg • Basel • Wien
     
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