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In Schinkenbüttel ist der Affe los!

In Schinkenbüttel ist der Affe los!

Titel: In Schinkenbüttel ist der Affe los!
Autoren: Werner Schrader
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wichtig zu machen“, sagte sie deshalb. „Meine Mutter wurde doch heute nacht auch aus dem Bett geklingelt, da war so eine ganz eigenartige Sache im Gange, Aktion Schneeball hieß die. Sie mußte zu unserer Nachbarin ‘rüber und ihr genau beschreiben, wie der Verbrecher aussieht. Und Frau Bliefke wurde gefesselt und mußte in der Schützenhalle über einen Besenstiel springen, weil sie genauso große Füße hat wie der Mörder. Meinst du denn, das hätte der Detektiv alles machen lassen, um deinen Filip zu fangen? Nee, mein Lieber, das kannst du mir nicht erzählen.“
    „Das will ich dir auch gar nicht erzählen!“ rief Markus wütend. „Der Detektiv glaubte doch, ein Einbrecher sei bei uns eingestiegen und habe den ganzen Schaden angerichtet, weil meine Tante so irrsinnig laut um Hilfe gerufen hatte. Aber wenn du mir nicht glaubst, gehen wir jetzt zusammen zum Milchmann, dann wirst du schon erleben, wie der sich auf mich stürzt, weil ich ihn Betrüger genannt habe. Und beim Goldenen Bären zeige ich dir genau, wie ich von der Garage über den Balkon in das Gästezimmer gestiegen bin.“ Kirsten machte immer noch ein zweifelndes Gesicht. Erst als Markus von seiner tortenverklebten Schlafanzughose berichtete und von seinem Erlebnis in der Wirtshausküche, begann sie ihm zu glauben, denn sie hatte schon von ihrer Mutter gehört, daß der herzlose Einbrecher sämtliche Torten für des Bürgermeisters Geburtstag böswillig vernichtet haben sollte.
    „Wenn das alles stimmt“, sagte sie nachdenklich, „mußt du sofort hingehen und es dem Detektiv mitteilen. Sonst sucht der ja immer weiter, obwohl gar nichts mehr zu suchen ist.“
    „Bist du denn noch zu retten!“ rief Markus erschrocken. „Dann muß mein Vater ja alles bezahlen, was Filip angestellt hat!“
    Kirsten räumte das Geschirr in den Schrank.
    „Wenn der Detektiv weitersucht, wird der Spaß noch teurer“, sagte sie.
    Markus blickte seine Freundin unglücklich an.
    „Weil es immer teurer wird, darf die Wahrheit auf keinen Fall herauskommen.“
    Kirsten hängte die Geschirrtücher auf den Wäschetrockner. Nachdenklich goß sie Markus und sich ein Glas Sprudel ein. „Aber irgend etwas müssen wir unternehmen“, sagte sie bestimmt. „Die Suche muß abgebrochen werden.“
    „Ja, aber wie?“ fragte er. „Wenn ich zu Fliegenschmidt gehe und ihm die Wahrheit sage, ist alles aus. Dann werden meinem Vater dicke Rechnungen ins Haus geschickt, und das Schinkenbütteler Käseblatt macht sich über uns lustig.“ Kirsten horchte auf.
    „Das Schinkenbütteler Käseblatt?“ wiederholte sie langsam. „Mensch, Markus, das ist überhaupt die Lösung!“
    „Was meinst du?“
    „Wir gehen zur Zeitung und verkaufen der die Aufklärung des Falles für ein paar Mark und fünfzig. Das ist für die doch der Knüller des Jahres.“
    „Du bist ja...“, rief Markus. Aber Kirsten ließ ihn nicht ausreden.
    „Natürlich nur unter der Bedingung“, fuhr sie fort, „daß niemand erfährt, um wessen Affen es sich handelt.“
    „Darauf werden die sich auch gerade einlassen!“
    „Das werden sie, mein Lieber. Denn wenn sie es nicht tun, erfahren sie kein Wort von uns. Außerdem brauchen wir den Zeitungsleuten ja gar nicht zu verraten, daß dein Affe der Täter war. Es kann ja irgendein anderer gewesen sein, du hast nur zufällig gesehen, wie so ein dösiges Vieh durch die Straße lief.“
    Das leuchtete dem Jungen ein.
    „Gut“, sagte er. „Komm, wir gehen sofort hin!“
     
     
     

     
    In der Redaktion des „Schinkenbütteler Tageblattes“ erfuhren die Kinder, daß Herr Treberlan, der Chefredakteur, in der Gaststätte Zum Goldenen Bären sei und dort Interviews mit dem Wirt und seinen Gästen mache. Um siebzehn Uhr sei er bestimmt wieder im Hause. Also mußten sich Kirsten und Markus noch über eine Stunde gedulden.
    Als sie dem Chefredakteur endlich gegenübersaßen, fanden sie nicht gleich die richtigen Worte, denn der Mann war sehr beschäftigt. Er überlas seine Notizen, änderte hier und da, führte einige Telefongespräche und schien seine jungen Gäste gar nicht recht zu bemerken.
    Eine Viertelstunde ließ Kirsten sich das gefallen, dann reichte es ihr.
    „Herr Treberlan“, sagte sie laut, „wir kennen den Mörder! „ Das Wort Mörder ließ den fleißigen Mann aufhorchen. Er unterbrach seine Tätigkeit ruckartig und sah Kirsten mit großen Augen an.
    „Was hast du da gesagt, Mädchen?“ fragte er langsam.
    „Daß wir den Mörder kennen, über
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