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In Schinkenbüttel ist der Affe los!

In Schinkenbüttel ist der Affe los!

Titel: In Schinkenbüttel ist der Affe los!
Autoren: Werner Schrader
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Sebastian: „Ich schwöre Ihnen, daß ich nichts als die Wahrheit erzählt habe, glauben Sie mir! Der Mann lügt das Blaue vom Himmel herunter.“
    „Jetzt ist es aber genug!“ wies Sebastian ihn barsch zurecht. „Er ist ein erwachsener Mann, und du bist ein Kind, da ist es doch ganz klar, wer hier das Blaue vom Himmel herunterlügt.“
    „Allerdings“, mischte Kirsten sich ein, „Kinder sagen die Wahrheit, die haben noch nichts zu verbergen.“
    Aber das überhörte Sebastian Fliegenschmidt. Er wandte sich noch einmal an den Milchmann.
    „Stellen Sie sich vor“, sagte er, „der Junge behauptet, sein Affe hätte die Einbrüche verübt und die anderen vielen Untaten begangen. Als ob ein Tier Geld aus einem Tresor stehlen würde!“
    „Das hat der Affe gar nicht getan!“ schrie Markus. Er war so wütend und empört, daß er dem dösigen Detektiv am liebsten gegen das Schienbein getreten hätte. „Das war der Wirt selbst! Ich habe ihn mit eigenen Augen dabei beobachtet.“
    „Nun hören Sie sich das an!“ sagte Sebastian zu dem Milchmann. „Der Bengel ist übergeschnappt. Sie sollen Ihre Scheibe zerschlagen und der Wirt sein eigenes Geld gestohlen haben! Total durchgedreht ist der Bengel.“
    „Das scheint mir auch so“, bestätigte der Milchmann. „Ein normales Kind hat keine so verrückten Einfälle.“
    Markus fing vor Wut an zu heulen.
    „Ich habe den Wirt beobachtet“, stieß er hervor, „als er ein Bild von der Wand nahm, seinen Tresor aufschloß und das Geld herausnahm. Es waren nur ein paar Scheine.“
    „Ach nee!“ wunderte sich Sebastian. „Du standest wohl daneben und hast mitgezählt, was?“
    „Daneben nicht, aber dahinter“, sagte Markus, „hinter der Gardine.“
    „Interessant“, sagte Sebastian und grinste spöttisch. „Und was hast du da gemacht, wenn ich fragen darf?“
    „Da habe ich mich versteckt, was denn sonst! Ich war doch meinem Affen nachgeklettert, von der Garage auf den Balkon und von da in ein Zimmer und in den Flur. Weil der Wirt wie ein Wilder durch das ganze Haus jagte und mit seiner Gaspistole herumballerte, stellte ich mich schnell hinter den Vorhang. Sonst hätte er mich noch für den Einbrecher gehalten.“
    „Soso“, machte der kluge Detektiv. „Und von da aus willst du also gesehen haben, wie der Wirt sein eigenes Geld stahl?“
    „Jawohl! Er hat es einfach zusammengeknüllt und in die Hosentasche gesteckt.“
    „Was du nicht sagst!“ spottete Sebastian. „Vierzehntausendfünfhundert Mark hat er einfach so in die Hosentasche gesteckt? Das muß wohl eine sehr große Tasche gewesen sein, was? Und eine noch größere Hose, wie?“ Und zum Milchmann: „Meinen Sie nicht auch?“
    Ja, der Milchmann meinte das auch, und beide lachten über den guten Witz.
    Markus war verzweifelt.
    „Wenn Sie nur ein bißchen Verstand hätten“, zischte er böse, „würden Sie begreifen, daß der Wirt das nur tat, um das Geld von dem Einbrecher ersetzt zu kriegen. Aber weil mein Affe der Einbrecher war, kann ich das nicht zulassen. Verstehen Sie das doch endlich!“
    Sebastian Fliegenschmidt unterbrach sein Gelächter.
    „Hör mir mal gut zu, Kleiner“, sagte er, „solange ich deinen merkwürdigen Affen nicht mit diesen meinen Augen gesehen und ihm mit diesen meinen Händen ins Fell gegriffen habe, wollen wir kein Wort mehr über die Sache reden, verstanden? Ein Detektiv hat für Kindereien keine Zeit. So, und nun ab nach Hause mit dir!“
    „Wenn Sie den Affen sehen wollen, müssen Sie mitkommen!“ rief Markus.
    „Wieso?“ fragte Sebastian verblüfft. „Ich denke, er ist dir weggelaufen?“
    „Er war mir weggelaufen, aber ich habe ihn wieder eingefangen. In der Küche vom Goldenen Bären habe ich ihn erwischt. Jetzt hockt er wieder in seinem Kaninchenstall.“
    „Na, dann komm! Den Burschen muß ich mir unbedingt mal ansehen“, sagte Sebastian. Er zwinkerte dem Milchmann zu und verließ mit Markus und Kirsten den Laden. Unterwegs trafen sie Herrn Treberlan, der eine Zeitung in der Hand schwenkte.
    „Herr Fliegenschmidt“, rief er schon von weitem, „nehmen Sie gleich die neue Nummer mit! Heute steht ein langer Bericht über Ihr Leben drin.“
    Der Detektiv nahm die Zeitung, warf einen Blick auf die großen Schlagzeilen der ersten Seite und bedankte sich. Herr Treberlan wies mit dem Daumen auf Markus und fragte: „Hat er Ihnen etwa auch das Märchen von seinem Affen erzählt?“
    „Allerdings“, antwortete Sebastian lachend. „Ich bin gerade auf
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