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In goldenen Ketten

In goldenen Ketten

Titel: In goldenen Ketten
Autoren: Carter Brown
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Spaß verdorben.«
    »Wo essen wir?« fragte ich.
    »Hier«, sagte sie. »Ich habe
alles draußen in einem dieser Koffer, die ich mitgebracht habe. Jackies
Verteidiger glaubt, er könne das Urteil mildem, wenn sie sich für schuldig
erkläre. Sie wird wahrscheinlich nicht mehr als drei, vier Jahre im Gefängnis
zubringen müssen. Vielleicht wird sie auch auf Bewährung früher freigelassen.«
    »Gut«, sagte ich aufrichtig.
    Sie warf mir einen Seitenblick
aus ihren großen, saphirblauen Augen zu, und ein heimliches Lächeln zuckte um
ihre Lippen. »Jackie hat mir auch alles über Sie erzählt!« Ihre weibliche
Überlegenheit und der Mutter-Erde-Unterton, in dem sie sich ausdrückte, sagte
mir gar nicht zu.
    »Sie«, sagte sie freundlich,
»und Ihre patentierte Kur gegen Schluckaufs.«
    »Sie hat gewirkt«, sagte ich im
Ton der Verteidigung.
    »Das habe ich gehört«, murmelte
sie. »Ich habe mich gefragt, Rick — glauben Sie, Sie könnten je das Bergsteigen
aufgeben und sich mit Hügelwanderungen begnügen? Obwohl diese Hügel kleiner
sind, steigen sie prachtvoll an!«
    »Eva Baer?« Ich sah sie
mißtrauisch an. »Sie haben sich verändert! Da ist ein Hauch von lustvoller
Aggressivität, der vorher nicht da war!«
    »Kein Mann hat mich berührt,
solange ich für Ray gearbeitet habe«, sagte sie gelassen. »Aber ich habe wie
eine Sklavin für ihn geschuftet, ich habe wegen ihm schlaflose Nächte
verbracht, und wohin hat mich das gebracht? Während all dieser Zeit zahlte er
tausend Dollar pro Woche für das Privileg, fünf von sieben Nächten mit Jackie
im Bett zu verbringen!«
    Sie leerte ihr Glas und gab es
mir. »Noch eines, Rick.«
    Ich ging zur Bar hinüber, goß
zwei frische Drinks ein und brachte sie zur Couch zurück. Eva lächelte
strahlend, als sie mir ihr Glas aus der Hand nahm.
    »Haben Sie gemerkt, wie heiß es
hier ist, Rick?«
    »Ich werde noch ein Fenster
öffnen«, sagte ich.
    »Machen Sie sich keine Mühe.«
Sie schob ihr Glas in meine freie Hand zurück und stand anmutig auf. »Ich werde
einfach das Kleid ausziehen.«
    Sie tat es, setzte sich wieder,
nahm mir erneut das Glas aus der nunmehr plötzlich wie gefühllos gewordenen
Hand und schlug dann die langen, goldenen Beine übereinander. »Ich finde, sich
einen Büstenhalter zu kaufen, ist reine Geldvergeudung, nun da durchsichtige
Unterwäsche so rapide Fortschritte macht, meinen Sie nicht auch?« fragte sie im
Plauderton.
    »Hm!« war alles, was ich im
Augenblick herausbrachte.
    »Und ich habe nicht geglaubt,
daß man auch Höschen aus durchsichtigem Nylon herstellt — Sie? Deshalb habe ich
die gekauft, die ich jetzt anhabe — sozusagen um der alten Zeiten willen!«
    » Mhm «,
brachte ich diesmal heraus, aber es schien kein großer Fortschritt zu sein.
    »Sind Sie hungrig, Rick?« Ihre
saphirblauen Augen leuchteten vor meinem Gesicht wie zwei Scheinwerfer. »Wollen
Sie jetzt zu Abend essen?«
    »Nein!« Ich schüttelte heftig
den Kopf.
    »Bin ich froh!« Sie lehnte sich
auf der Couch zurück, umfaßte träge die beiden schönen Zwillingshügel — mit den
prachtvoll ansteigenden Hängen — mit beiden Händen, und hob sie sachte an.
»Rick?« sagte sie leise.
    »Was?« krächzte ich.
    »Ich habe ein so merkwürdiges
Gefühl«, flüsterte sie. »So als ob ich im nächsten Augenblick einen Anfall von
Schluckauf bekommen würde!«
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