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In goldenen Ketten

In goldenen Ketten

Titel: In goldenen Ketten
Autoren: Carter Brown
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Sanatoriums, und er verführte eine der Schwestern —
mit seinem Geld, nicht mit seinem Charme — dazu, Carmen die Nachricht zu
überbringen, daß ihrem Bruder von Mitford Gefahr drohe und daß der davon nichts
wisse. Zuerst behauptete die bewußte Schwester, es habe sich um eine Frau
gehandelt, die sich an sie herangemacht habe. Eine dunkelhaarige, aber
vielleicht habe sie auch eine Perücke getragen? Es hätte also Jackie sein
können oder auch Eva, die eine Perücke trug! Dann wurde der Schwester
aufgetragen, sie solle, falls Carmen frage, sagen, die Nachricht stamme von
jemand namens Jackie Erikson Jetzt, vor zwei Stunden, hatte Carmen eine
Erinnerung an eine Blonde, die lachte, während sie ihr eine Injektionsnadel in
den Arm stieß, und die sagte, nun würde Carmen für alle Zeiten eingesperrt
werden, und das würde bedeuten, daß sie, die Blonde, Ray Paxton ganz für sich allein haben würde und nicht mehr seine Zuneigung mit seiner
Schwester teilen müsse.«
    »Bin ich froh, daß ich von
Natur aus dunkelhaarig bin«, sagte Jackie atemlos.
    »Und daß du eine blonde Perücke
getragen und Carmen ausreichend lange verhöhnt hast, um sicher zu sein, daß sie
sich an die Blondine erinnert?« sagte ich müde. »Der Ärger ist bloß — Carmen
hat sich zu gut erinnert. Sie erkannte sofort, daß die Blonde mit der
Injektionsnadel ihre alte Freundin war — wie heißt sie noch? Die, mit der sie
einen solch entsetzlichen Streit an dem Abend hatte, bevor sie wegzog, um mit
Mitford zusammenzuleben.«
    Mit einem Stich des Bedauerns
sah ich den sich heftig hebenden und senkenden prächtigen Berggipfeln zu.
»Jackie?« Ich schüttelte traurig den Kopf. »Nie hätte ich gedacht, daß du — wie
Carmen es so diskret bezeichnet hat — eine Zweihundertdollar-Nutte warst!«
    Ihre rauchblauen Augen weiteten
sich, und sie blickte mich eine ganze Weile an, bevor sie hilflos die Schultern
zuckte. »Was ich nicht begreife, wenn ich angeblich ein Mitglied dieser
seltsamen Konspiration bin, von der du redest — ist, wie ich dann geholfen
haben kann, Mitford umzubringen, wenn ich den ganzen Abend mit dir zusammen war
bis zu dem Zeitpunkt, als wir Ross’ Leiche fanden?«
    »Für den eigentlichen Mord
wurdest du nicht gebraucht«, sagte ich. »Die beiden konnten ohne große Mühe mit
Mitford allein fertig werden. Dein Job bestand darin, mir einen Ring durch die
Nase zu ziehen und mich zu beschäftigen, bis die Mordtat geschehen war. Dann
konntest du mich ganz unschuldig zur Leiche führen, in der fast sicheren
Annahme, ich würde glauben, Carmen habe ihn umgebracht.«
    »Es war ein glücklicher Zufall
für mich, daß Charley -Pferdchen, Chipmunk und Louey genau im richtigen Augenblick daherkamen,
um dich in der Bar festzuhalten, und die sich dann anerboten, dich zu Mitfords
Haus zu bringen — auch genau zum richtigen Zeitpunkt.«
    »Darüber habe ich mich auch
gewundert«, gestand ich. »Aber dann fielen mir die zehn Minuten ein, die ich im
Wagen warten mußte, während du dich in der Toilette mit einem festgeklemmten Reißverschluß herumärgertest. Und außerdem erinnerte ich
mich, daß es hinten in der Tankstelle eine Telefonzelle gab!«
    »Gleich von dem Augenblick an,
als Paxton mich engagierte, ging alles ein bißchen zu
glatt«, fuhr ich fort. »Er gab mir eine Liste mit Namen und machte den
Vorschlag, bei dir zu beginnen, denn du seiest immer Carmens beste Freundin
gewesen. Es war dann auch dein Vorschlag, ich sollte anfangen, in Venice nach ihr Ausschau zu halten; und du hattest viel
gute Argumente, um mich zu bewegen, dich dabei mitzunehmen. Dann tauchten
plötzlich diese drei Gespenster wie aus einer Gruselcomical -Fernsehserie
auf. Es muß eine gewinnträchtige Nacht für die drei gewesen sein. Sie knöpften
mir etwas über hundert Dollar ab, und ich kann nicht umhin, mich zu fragen, wieviel du ihnen am Telefon in der Tankstelle versprochen
hast?«
    »Rick?« sagte Eva Baer plötzlich.
»Sie sprachen von zwei anderen, die ebenso wie Jackie an dem Komplott beteiligt
gewesen seien?«
    »Insgesamt drei.« Ich warf
einen düsteren Blick zu Paxton hinüber, der wieder
zusammengesunken in seinem Sessel saß. »Ich habe gleich von Anfang an gesagt,
mein größter Fehler sei gewesen, überhaupt Ihren Luxus-Wohnwagen zu betreten.«
    »Höre ich recht, Holman ?« fragte Paxton mit
ungläubiger Stimme. »Sie beschuldigen mich im Ernst, Partner in einem
Mordkomplott zu sein, bei dem erst Mitford umgebracht wurde und bei dem
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