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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft
Autoren: Amy J. Fetzer
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Bronze. Wie gerösteter Zwieback. Der Gedanke brachte sie zum Lächeln.
    Er war ein schöner Mann mit dunklen Brauen über den hellen Augen und wunderbar geschnittenen Gesichtszügen, die durch den warmen Ton seiner Haut sanfter wirkten. Er sah wie eine Katze aus, die träge auf der weichen blauen Decke lag. Doch Michaela fühlte, dass er zwar entspannt, doch auch bereit war, bei Bedarf sofort zu reagieren.
    Noch mehr fiel ihr an ihm auf - eine Narbe an der Stirn, eine Halskette, die unbehaarte Brust. Das Licht der Lampen fiel auf sein Haar, das tiefschwarz mit einem bläulichen Schimmer war. Die weichen Locken waren nicht wie bei den meisten Engländern zu einem Zopf geflochten, sondern waren oben kurz geschnitten und fielen in Wellen auf die Schultern. Das war ein Mann, der sich nicht dem Diktat der Mode unterwarf. Er unterwirft sich niemandem, dachte sie flüchtig, ließ den Blick über sein Gesicht wandern und...
    »Tut es«, flüsterte er rau. In ihren Augen erkannte er, in welche Richtung ihre Gedanken liefen, Gedanken, die eine heftige Reaktion bei ihm auslösten.
    Sie zuckte bei seinem schroffen Ton zusammen, nickte und versuchte es erneut. Diesmal bekam sie die Kugel mit der Pinzette beim ersten Versuch zu lassen und holte sie heraus. Sofort
    bedeckte sie die Wunde mit einem frischen Tuch und drückte
    fest.
    »Nadel und Faden«, verlangte sie von Mr Baynes.
    Leelan schüttelte den Kopf und reichte ihr nur die Nadel. »Nehmt seine Haare.«
    Sie runzelte die Stirn, doch als Rein nickte, stand sie auf, wusch sich erneut die Hände und beugte sich über ihn.
    Verdammt, ich hätte das Baynes überlassen sollen, dachte er, als ihr Duft ihn umhüllte. Zitronen. Er atmete tief ein und hätte sie am liebsten auf seinen Schoß gezogen. Dabei hatte er keine Zeit für Frauen, schon gar nicht für solche, die zuerst schossen und hinterher Fragen stellten. Doch sie bezauberte ihn mit ihrer Offenheit und diesem energischen Blick. Aber er verlor nicht den Verstand, sondern grub die Finger in die Bettdecke, um nicht nach der Brust zu tasten, die beinahe sein Gesicht berührte. Er fühlte es kaum, als sie ihm einige Haare ausriss.
    Michaela setzte sich wieder, ohne etwas von seinem inneren Aufruhr zu ahnen, und Rein ließ sich zurücksinken. Lust ist etwas Gefährliches, dachte er und beobachtete ihren Mund, während sie konzentriert einfädelte. Er fand es reizend, wie sie dabei mit der Zungenspitze über die Lippen strich. Sie verknotete das Ende und begann zu nähen.
    »Einen hübschen Grätenstich, wenn ich bitten darf«, sagte er mit einem Blick auf die Wunde.
    Sie sah ihm in die Augen und fing einen amüsierten Blick auf.
    Michaela schüttelte reuig den Kopf. »Wie könnt Ihr das so leicht nehmen?«
    »Wäre es Euch lieber, ich würde Euch verwünschen?«
    »Das wäre für Euch vermutlich befriedigender.«
    Er sagte leise etwas, das sie für Gälisch hielt. Sie warf ihm einen finsteren Blick zu.
    Rein lachte, weil sie ihn so böse ansah, und zuckte schmerzlich zusammen.
    »Was habt Ihr gesagt?«
    »Ich habe Euch behaarte Arme und Warzen gewünscht.«
    »Ach?« Sie warf ihm einen trockenen Blick zu, während sie sehr behutsam nähte. »Es hätte genügt, mich eine unüberlegt handelnde Frau zu nennen.«
    »Ich hätte auf einen ordentlichen Fluch verzichten sollen?«
    Als sie ihm einen prüfenden Blick zuwarf, als wollte sie seine übersinnlichen Kräfte einschätzen, fragte er: »Soll ich den Fluch zurücknehmen?«
    Sie zuckte die Schultern und arbeitete ungerührt weiter. »Ich glaube nicht an Flüche.«
    Um seinen schön geformten Mund spielte ein Lächeln. »Sagt das noch einmal, wenn Euer hübsches Gesicht ruiniert ist.«
    Ich bin ohnehin ruiniert, dachte sie, wenn ich nicht bald von hier verschwinden kann. Sie beugte sich vor, um den Faden abzubeißen.
    Er hielt ihr Kinn mit Zeigefinger und Daumen fest. »Lasst das.« Ohne zu überlegen, berührte er mit dem Daumen ihre Lippen.
    Ihr Atem strich über seine Hand, und plötzlich knisterte es zwischen ihnen. Sein Blick wanderte über ihre zarten Züge. Ihr Haar fiel in langen gedrehten Locken auf seinen unverletzten Arm. Er hielt eine Locke fest und befühlte sie.
    »Göttin des Lichts, Ihr seid zauberhaft, Michaela.« Ihre Wangen röteten sich, doch aus ihren schönen Augen traf ihn ein reuiger Bück. »Es tut mir Leid, Rein.«
    »Ich weiß, kleine Mörderin, ich weiß.« Er kam näher, sehnte sich nach ihr, nach ihrer Berührung, ihrem Duft... nach diesem süßen
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