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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft
Autoren: Amy J. Fetzer
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Duft, der wie eine Droge war. Und als sie sich nicht zurückzog, sondern wartete, wuchs sein Verlangen unbeschreiblich schnell an.
    Michaela fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, als
    ihr Begehren heftig erwachte. Sein Blick erhitzte sieh, und er beugte sich zu ihr. Michaela schloss langsam die Augen. Sehnsucht erfüllte sie wie einen Kelch, der schließlich überfloss.
    Sie vergaß die Zuschauer hinter ihnen, vergaß, dass sie an Bord eines mit lüsternen Männern angefüllten Schiffes war, das sie jederzeit auf die Reise mitnehmen konnte.
    Reins Daumen glitt über ihre feuchten Lippen.
    Sein Atem berührte ihren Mund, und sie fing den Geruch von Wind, Erde und Feuer auf. In diesem Moment riskierte sie mehr als nur die Berührung seiner Lippen.
    Sie riskierte ihre Freiheit.
    Sofort zuckte sie zurück und sprang so schnell auf, dass der Hocker umkippte. Vorwurfsvoll blickte sie auf Rein hinunter. Die Angst schmeckte bitter in ihrem Mund.
    Das war Rein eine Warnung. Sie mochte verwegen sein, aber sie war unschuldig.
    Vor Michaelas Augen verschloss sich sein Gesicht und verriet gar kein Gefühl mehr. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Verwirrt sah sie Rein an, doch bevor sie etwas sagen konnte, verdeckte Baynes ihr die Sicht und verband seinen Captain. Rein rief schroff nach ihr und verlangte von Leelan, zur Seite zu gehen. Der Steuermann achtete nicht auf den Befehl.
    Michaela schob sich zur Tür der prächtig eingerichteten Kabine, in der sich die um ihren Captain besorgten Matrosen drängten.
    »Wer hat Euch das angetan, Sir?«, fragte Baynes. »Den Kerl schnappen wir uns.«
    Michaela ergriff die Flucht, raffte die Röcke und lief auf das Deck hinaus. Das Schiff schwankte auf den Wellen, während sie über den Landungssteg eilte.
    Kaum berührten ihre Füße den Pier, als ein Schrei erklang, bei dem die Menschen zum Schiff blickten. Rein rief nach ihr. Sie blieb mit heftig klopfendem Herzen stehen. Sollte sie an seine Seite zurückkehren und dafür sorgen, dass die Wunde heilte, die sie verursacht hatte? Oder sollte sie nach Hause gehen, bevor sie vermisst wurde? Sie drängte sich durch die Menschenmenge, und die Leute sahen ihr nach, als sie sich einen Weg zwischen Matrosen und Fischhändlern bahnte.
    Den Umhang hatte sie genau wie ihre Pistole zurückgelassen.
    Und wie den hinreißenden Captain mit den sagenhaften blauen Augen.
     
     
    Kapitel 2
     
     
    Cabai! Sende vier Männer aus«, befahl Rein, während die Matrosen hinter Michaela herliefen. »Du bleibst hier.« Der hoch gewachsene Araber blieb stehen. Er zog zu viel Aufmerksamkeit auf sich. »Die Männer sollen sich zurückhalten und nur dafür sorgen, dass sie sicher nach Hause kommt, mehr nicht.« Rein wollte nicht, dass das Mädchen für dieses Vergehen bestraft wurde. Und niemand sollte ihre Spur zur Empress zurückverfolgen können. Cabai benannte vier Männer, die sofort aufbrachen.
    »Sie wird nicht einmal lebend den Hafen verlassen«, stieß Rein mit zusammengebissenen Zähnen hervor, setzte sich auf und griff nach seinen Stiefeln.
    »Ihr könnt ihr doch nicht auch folgen!«
    Rein warf seinem Steuermann nur einen Blick zu. Leelan hob abwehrend die Hände. »Na schön, reißt die Naht wieder auf, aber wenn Eure Mutter mich verhext, weil ich Euch nicht zurückgehalten habe, überreiche ich ihr Eure Haut.«
    Rein achtete nicht auf seine Drohungen. »Wollt Ihr Euer Gewissen mit ihrem Tod belasten? Donner und Blitz, Mann, sie ist eine Frau, noch dazu eine sehr kleine Frau!« Und unbewaffnet, stellte er fest, als er ihren Umhang und die Pistole aufhob. Sie würde in dieser Nacht frieren.
    »Sie war groß genug, um Euch eine Kugel in die Schulter zu jagen.«
    Rein zog die Augenbrauen hoch.
    »Warum sonst hättet Ihr von der Kleinen die Kugel herausholen lassen? Euer Bruder musste auch den Pfeil entfernen, den er Euch verpasst hatte.« Leelan hob lachend die schmutzigen Tücher auf.
    »Danach hat er wenigstens nicht mehr auf ahnungslose Spaziergänger geschossen, oder?« Rein stand auf, wankte, ließ die Stiefel fallen und hielt sich am Bettpfosten fest. Verwünschte Frau, die so gut zielte! Leelan reichte ihm ein frisches Hemd, als wäre er nicht Steuermann, sondern Kammerzofe. Rein ärgerte sich über sein wissendes Lächeln.
    Erleichtert verließ Leelan die Kabine und rief nach dem Koch.
    Rein zog das Hemd an. Von dem Blutverlust schwindelte ihm, doch er fühlte kaum Schmerz. Er legte Pistole und Umhang auf seinen Schreibtisch,
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