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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft
Autoren: Amy J. Fetzer
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setzte sich vorsichtig und lehnte den schmerzenden Kopf zurück.
    Michaela glaubte, er würde sie wegen des Schusses den Behörden melden, und durch die Entführung hatte er ihre Vermutung bestärkt. Allerdings gefiel es ihm nicht, dass sie jetzt vermutlich um ihr Leben lief.
    Sein Blick fiel auf die schwach zu erkennende Gravur ihrer Pistole.
    R.A.D., Captain H.M.L.D.
    His Majesty's Light Dragoons?
    Die Pistole war ungefähr zehn Jahre alt. Wie kam Michaela an eine solche Waffe? Vermutlich gestohlen. Kein ehrenhafter Soldat gab freiwillig seine Waffe her. Es wäre besser gewesen, nicht mehr an diese Frau zu denken, doch das konnte er nicht.
    Er sah sie deutlich vor sich, die zierliche Gestalt, das zarte blasse Gesicht, die feinen Brauen und die grünbraunen Augen ... und diesen üppigen Mund. Dabei hatte er noch nie eine Frau küssen wollen. Sie nehmen, ja, das schon. Er strich sich übers Gesicht und stellte sich vor, wie diese Frau ihn berührte. Sein Körper reagierte sofort auf diese Fantasien.
    »Verdammt«, murmelte Rein und massierte die Schläfen, doch das Bild ließ sich nicht vertreiben. Stattdessen dachte er sogar noch intensiver an sie, an ihre spöttischen Blicke und ihre
    Unverschämtheit. Lächelnd dachte er an die kupferroten Locken und den sanften Ausdruck in ihren Augen, als sie sich bei ihm entschuldigt hatte. Doch sie war unschuldig und daher für ihn verboten. Das durfte er nicht vergessen. Und er hatte ohnehin keine Zeit, sich um sie zu kümmern.
    Er zuckte zusammen, als etwas Feuchtes seine Hand berührte. Das Fantasiebild verschwand, und er betrachtete finster den Störenfried.
    »Bei der Göttin des Lichts, Rahjin, habe ich dir denn gar keine Manieren beigebracht?«
    Die Pfoten auf den Schreibtisch gestellt, leckte ihm die schwarze Pantherin noch einmal über die Hand. Als Rein sie zornig abwehrte, fletschte die Wildkatze die spitzen Zähne, trottete zum Bett, sprang darauf und knurrte, als sie das Blut roch.
    »Mir geht es gut«, versicherte Rein und hielt dem Blick aus den grüngoldenen Augen stand. »Schlaf!«
    Rahjin ließ sich in die Kissen sinken.
    »Nicht in meinem Bett.« Rein beschränkte sich auf einen fragenden Blick, als ihn die Pantherin mit unerschütterlicher Ruhe ansah. »Hast du heute schon einige Ratten gefangen?«
    Wie ein getadeltes Kind glitt Rahjin vom Bett und kroch auf ihren Platz unter der Fensterbank, unter der sie völlig in der Dunkelheit verschwand. Nur der lange Schwanz schlug auf dem Teppich hin und her.
    Rein lehnte sich zurück und griff nach dem Medaillon, das heute wieder seine dunklen Kräfte gezeigt hatte. Die Augen geschlossen, strich er mit dem Daumen über die Gravur. Innerhalb der letzten drei Jahre hatte er das so oft getan, dass die Oberfläche fast schon glatt war. Er brauchte das Bild allerdings nicht zu sehen, um zu wissen, was es darstellte - ein Schiff, das es schon seit etwa dreißig Jahren nicht mehr gab. Der Name spielte keine Rolle. Das Medaillon diente nur einem einzigen Zweck. Es stellte eine Verbindung zu seiner Vergangenheit dar, und gemessen am heutigen Tag, handelte es sich um ein tödliches Band.
    »Das passiert, wenn du meine Einladung nicht annimmst«, sagte eine Männerstimme.
    »Erinnere mich das nächste Mal daran.« Rein öffnete ein Auge, als Temple Matthews eintrat. Rahjin schnarchte leise unter der Bank. »Du bist vielleicht eine feine Beschützerin«, sagte er zu ihr.
    Temple betrachtete Reins verbundene Schulter und das Medaillon. »Sie hat einmal auf dich geschossen?«
    »Ja. Hätte sie mehr Waffen bei sich gehabt, hätte sie... lieber Himmel!«, unterbrach er sich zornig. »Ich ziehe Leelan die Haut für seine Geschwätzigkeit ab!«
    »Ich habe es aus ihm herausgeprügelt.« Temple setzte sich lachend auf das Sofa neben dem Schreibtisch und streckte die langen, in Stiefeln steckenden Beine aus.
    »Du riechst nach Parfum, Mann, und nicht nur nach einem.« Rein fächelte sich Luft zu.
    »Nicht zu vergessen die Ritte zwischen sehr willigen und duftenden Schenkeln.« Temple grinste verwegen. »Es war ein großes fleischliches Vergnügen, hinterher so auszusehen«, bemerkte er und deutete auf seine elegante, aber verknitterte Kleidung.
    »Hast du keine Angst, dir eine Krankheit einzufangen?«, fragte Rein.
    »Ich bespringe nur die feinsten Damen, Captain«, beteuerte Temple, nahm sich aus der Obstschale auf dem Schreibtisch einen Apfel und biss hinein.
    »Feine Damen lassen sich nicht... bespringen.«
    »Nein.« Temple
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