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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen
Autoren: Lena Morell
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nicht auf, sondern nickte einem der Männer zu, als sie nach dessen Waffe griff.
    Dann ging sie langsam auf Jackson zu.
    „Bambusblüte, was hast du vor?!“ Patrick trat auf sie zu und fasste sie am Arm. In den Augen der jungen Frau standen Tränen.
    „Bambusblüte, ich weiß, was in dir vorgeht, aber tu es nicht.“ Er sprach ganz leise, aber sehr eindringlich. „Überlass ihn seinem Schicksal. Es gibt noch so viele andere Dinge, für die es sich zu leben lohnt. Das Gesicht zu verlieren ist nicht alles und Hongkong nicht der Mittelpunkt des Universums, ich bin sicher …“
    Eine Bewegung seines Onkels ließ ihn verstummen. „Lass sie, Patrick.“
    Dieser sah Chen an. „Das kannst du nicht zulassen.“ Er zog seine Waffe hervor, die er wieder an sich gebracht und in seinen Hosenbund gesteckt hatte. „Ich werde es für dich tun, Bambusblüte. Wir sind verwandt, das ist so gut, als hättest du dich selbst reingewaschen!“
    Bambusblüte schüttelte den Kopf. „Nein. Bitte, versteh mich, es geht mir um mehr.“
    Patrick ließ langsam ihren Arm los, trat zurück, sah sie schmerzlich an, drehte sich um und ging mit raschen Schritten aus dem Raum.
    „Du gehörst also auch zu dieser Brut?“ Jackson lachte höhnisch.
    Bambusblüte antwortete nichts. Sie trat ganz dicht an ihn heran, legte die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Dann setzte sie die Waffe an seinem Rücken an und drückte ab.
    Die Kugel ging durch sie beide hindurch.

Kapitel 7
    Die Heimfahrt verlief verhältnismäßig ruhig. Lana legte den Weg dieses Mal nicht in einem Helicopter zurück, sondern in einem Polizeischnellboot. Sie hatte sich in eine Ecke des Decks zurückgezogen und grübelte, und Forrester saß auf der anderen Seite und überlegte die passende Formulierung für seine Vorwürfe. Bisher war noch keine Gelegenheit gewesen, Lana klar zu machen, wie unglaublich dumm ihr Verhalten gewesen war, aber der Wunsch, es ihr mitzuteilen, brodelte in ihm.
    Sie wurden am Hafen von einem Polizeiwagen abgeholt. Der Fahrer brachte sie nach einem Blick auf ihre Aufmachung bis in die Garage, und von dort schafften sie es, ungesehen zu ihrer Suite zu kommen.
    Forrester hatte von Joe die Schlüsselkarte bekommen. Er öffnete die Tür und schubste Lana mehr oder weniger unsanft hinein.
    Lana stolperte ein Stück in den Raum hinein. Jetzt drehte sie sich nach ihm um und sah ihm mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen entgegen, als er langsam näher kam. Knapp vor ihr blieb er stehen.
    „Und nun zu uns beiden.“ Seine Stimme klang ruhig, aber es war ein dunkler Unterton darin. Ein Unterton von Gefahr. Aber eine, die sie in ihrem Bauch und tiefer unten fühlte und nicht in ihrem Kopf.
    „Stimmt. Nun zu uns beiden.“
    Sie bewegte sich langsam von ihm fort. Er stand viel zu nahe. Wenn er so dicht vor ihr war, konnte sie nicht denken, dann steigerte sich ihr Bedürfnis nach seiner Nähe, und aus der wohlgenährten Wut, die sie bis zu dieser Stunde noch kultiviert hatte, wäre pures Verlangen geworden. Schon als Mittel, um die Angst der vergangenen Stunden abzureagieren. Und diese Reaktion konnte sie am wenigsten brauchen. Nicht ausgerechnet jetzt, wo die Stunde der Abrechnung gekommen war. Er hatte alles gewusst. Alles geplant gehabt! Und ihr kein Wort gesagt!
    Sie schlenderte an ihm vorbei, um ihn herum. Er drehte sich nicht nach ihr um, aber sie sah, dass er leicht den Kopf wandte, um sie im Auge zu behalten. Schließlich kannte er sie lange und gut genug, um zu wissen, dass er ihr in einem solchen Moment nicht trauen konnte.
    Als er die Hand nach ihr ausstreckte, schlug sie ihm mit der Faust darauf. Er sah sie aufreizend gründlich an. „Wieder eine deiner Launen?“
    Damit brach der Damm ihrer bisher noch gezügelten Wut. „Launen?! Launen!!? Ich?! Ein verdammter, mieser, berechnender Bastard, der über Leichen geht, wagt es, mir Launen vorzuhalten?!“
    Er hob die Augenbrauen. „Was habe ich denn schon wieder getan?“
    „Das fragst du noch?!“ Lana musste tief Luft holen, sonst hätte sie sich, atemlos vor Ärger, auf ihn gestürzt.
    „Können wir das nicht alles vergessen, Mac?“ Er streckte erneut die Hand nach ihr aus und setzte sein charmantestes Lächeln auf. „Es ist alles vorbei. Fangen wir doch einfach neu an.“
    Lana ließ ihm diese Strategieänderung nicht durchgehen.
    „Nein, so einfach geht das nicht! Es war abgemacht! Zwischen deinem Onkel Chen und dir! Und dein sauberer Onkel – mit dem ich noch extra abrechnen werde
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