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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
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schüttelte ein heftiger Hustenanfall seinen Körper. Seine Hand zog sich zurück, sein Bauch verschwand von Nealas Gesicht.
    »Verdammt noch mal, Robbins!«, brüllte Shaw. »Das hättest du nicht zulassen dürfen!«
    »Sie hat mich überrascht.«
    Timmy kniete über ihr und zitterte, während er hustete.
    »Gottverdammter Mistkerl«, murmelte Shaw.
    Mittlerweile weinte der Junge. Dann sog er scharf die Luft ein und stieß hervor: »Du!« Mit einer kleinen, aber harten Faust schlug er Neala ins Gesicht. Sie riss den Arm hoch, um den nächsten Hieb abzuwehren, aber Robbins hatte Timmy bereits gestoßen. Der Junge stürzte rückwärts.
    »Das reicht«, sagte Robbins.
    »Dad!«
    »Niemand rührt meinen Jungen an, Kumpel.«
    »Ach ja? Ich schon. Der Bengel ist außer Kontrolle. Er fängt an, sich wie ein Scheißkerl aufzuführen, und ich werde nicht zulassen, dass er so weitermacht. Nicht, solange ich bei dieser Tour dabei bin.«
    Der Mann zu Nealas Füßen ergriff das Wort. »Was ist bloß in dich gefahren, Robbins? Der Junge wollte doch nur ein bisschen Gefühl für Frauen bekommen. Wieso bist du auf einmal so empfindlich? Letzte Woche hast du ihm noch geholfen. Du bist dem Mädchen auf die Hand gestiegen, schon vergessen?«
    »Auch darauf bin ich nicht besonders stolz.«
    »Scheiße, bist du plötzlich religiös geworden? Oder ist’s etwas anderes?«
    »Etwas anderes.«
    Der Wagen schlingerte, als er auf einen Trampelpfad bog. Über dem Fahrzeug wurde das Blätterdach des Walds dichter und sperrte das Mondlicht aus.

Kapitel 4
    »Wer will einen Schlummertrunk?«, fragte Lander, nachdem sie ihre Koffer in Bungalow Zwölf getragen hatten.
    »Du meinst ’ne Pepsi?«, hakte Cordelia nach.
    »Was immer du möchtest. Pepsi, 7-Up, auch etwas Härteres. Wir heben ein paar, um Ben und mich für den langen Weg zurück zu Nummer Drei zu stärken.«
    »Dad versucht, uns zu besänftigen«, erklärte sie Ben.
    Lander öffnete seine Reisebar. »Für mich Wodka«, verkündete er und lächelte über die Bemerkung seiner Tochter. Immerhin hatte sie recht. Sie mochte eine Besserwisserin und sexbesessen sein, aber sie war nicht dumm. »Einen Manhattan?«, fragte er Ruth.
    »Das wäre jetzt genau richtig.«
    »Was hättest du gern, Ben?«
    Cordelia grinste den Jungen an. »Mach dir keine Hoffnungen«, sagte sie. »Das bekommst du heute Nacht nicht.«
    Erfreut stellte Lander fest, dass Ben errötete.
    »Nur ’ne Pepsi.«
    »Wir haben kein Eis«, stellte Ruth fest.
    Cordelia lächelte. »Ich habe neben dem Büro eine Eismaschine gesehen.«
    »Ich hole welches«, bot Ben an.
    »Guter Mann.«
    »Ich komme mit«, erklärte Cordelia. An der Tür drehte sie sich zu Lander um. »Keine Sorge, Dad. Wir werden uns keinen sexuellen Eskapaden hingeben.«
    Damit gingen die beiden.
    Lander goss Whiskey in eines der Gläser aus seinem Koffer. Er öffnete die kleine Flasche Wermut.
    »Da hast du echt in ein Wespennest gestochen«, sagte Ruth.
    »Die Wespen waren schon aufgescheucht«, gab Lander zurück. »Ich versuche nur, sie zu zähmen. Und eigentlich nicht mal das. Wenn sie es unbedingt treiben wollen, dann sollen sie es heimlich tun. So ist es ohnehin aufregender. Geklaute Kekse schmecken am besten.«
    »Ich weiß nicht recht«, meinte Ruth. »Vielleicht sollten wir sie doch zusammen in einem Zimmer lassen. Immerhin sind sie 18. In ein paar Monaten gehen sie beide nach Santa Barbara, dann haben wir überhaupt keine Möglichkeit mehr, ihnen etwas vorzuschreiben.«
    »Umso mehr Grund, es jetzt zu tun.«
    »Hier rüber«, flüsterte Cordie. Sie zog Ben zu einem dunklen Pfad zwischen zwei der Hütten.
    »Wir sollten besser das Eis holen.«
    »Wozu die Eile?«
    »Sie warten.«
    »Dann lass sie. Komm schon, das ist heute Nacht unsere einzige Chance, allein zu sein.«
    »Aber nur eine Minute«, räumte Ben ein. »Wir wollen deinen Dad nicht wütend machen.«
    »Ist mir doch egal.«
    »Hast du wirklich geglaubt, er würde uns zusammen schlafen lassen?«
    »Großer Gott, nein. Dad? Niemals. Aber den Versuch war’s wert.« Sie führte Ben in die Schatten, schlang die Arme um ihn und berührte mit den Lippen zart seinen Mund. Zuerst wirkte er zögerlich, mit den Gedanken woanders. Sie küsste ihn inniger, öffnete den Mund, sog seine Zunge in ihren.
    Ben zog sie dicht an sich und sie spürte seine Erregung an ihrem Bauch. Wenn sie nur einen Rock statt dieser engen Jeans trüge! Sie stöhnte vor frustriertem Verlangen und rieb den Körper an seinem Glied.
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