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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
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warten.«
    »Moment«, sagte Ruth. »Was hast du vor?«
    »Uns anmelden.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Ich glaube kaum, dass wir alle in eine dieser Hütten passen, du etwa?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Also besorge ich uns zwei. Eine für die Jungs, eine für die Mädchen.«
    »O Dad! «
    »Nein«, sagte er. »Ich bin gern bereit, die Nacht hier zu verbringen, wenn das alle wollen, aber ich werde nicht Cordelias sexuelle Eskapaden fördern.«
    »Lander!«
    »Herrgott, Dad!«
    »Das war unnötig«, schalt ihn Ruth.
    Lander hatte mit einer Auseinandersetzung wegen der Schlafordnung für die Reise gerechnet. Es wäre besser gewesen, das schon vorher zu klären, aber er hatte gehofft, es irgendwie zu vermeiden. »Tut mir leid, aber so sehe ich es nun mal«, blieb er hart. »Solange wir alle zusammen sind, schlafen die beiden nicht in einem Zimmer. Nicht hier, und auch nicht in der Ferienhütte.«
    »Na toll«, brummte Cordelia. »Einfach toll.«
    »Entweder so, oder wir drehen um und blasen die ganze Sache ab.«
    »Damit hätte ich kein Problem«, gab Cordelia zurück.
    »Ich aber schon«, warf Ruth ein. »Wir sind hier hochgefahren, um eine schöne Zeit zu verbringen, und das werden wir auch tun. Ich bin mit deinem Vater einer Meinung. Wir haben Ben zu Hause nie erlaubt, die Nacht mit dir zu verbringen, und ich wüsste nicht, weshalb wir jetzt damit anfangen sollten, nur, weil wir im Urlaub sind. Wärt ihr verheiratet, dann wäre das etwas anderes, aber ...«
    »Ehe. Die Lizenz zum Vögeln.«
    »Wenn du so denkst«, sagte Lander, »dann hast du noch einen weiten Weg vor dir, bis du erwachsen bist.«
    »Ich stimme deinen Eltern zu«, meldete sich Ben zu Wort.
    »Herzlichen Dank.«
    »Nicht wegen dem Erwachsenwerden. Du weißt schon, was ich meine.«
    Cordelia seufzte. »Was soll das werden? Verschwören sich heute Abend alle gegen mich?«
    »Ich besorge uns die Zimmer«, sagte Lander. Er war froh, das Auto und die Diskussion zu verlassen.
    Glocken bimmelten, als er das Büro betrat. Er wartete einige Sekunden an der verwaisten Theke. Dann öffnete sich etwas abseits eine Tür. Ein Mann kam aus dem trüb erhellten Zimmer dahinter. Die Tür schwang hinter ihm zu, jedoch nicht ganz. Es blieb ein Spalt von etwa 10 Zentimetern. Ein Gesicht tauchte dahinter auf und starrte mit einem Auge zu Lander heraus.
    »Zimmer?«, fragte der Mann, der recht nett wirkte. Er war mollig und kahl, besaß ein engelsgleiches Lächeln und hätte sich hervorragend für eine Parodie in einer Comedy-TV-Serie geeignet.
    »Äh, ja«, antwortete Lander. »Zwei Zimmer.«
    Das Auge hinter der Tür beobachtete ihn. Nur ein schmaler Schlitz davon zeigte sich durch das fleischige Lid.
    »Wir sind zu viert. Haben Sie Zimmer mit Verbindungstür?«
    »Tut mir leid, nein. Aber wir können sie alle in einem Zimmer unterbringen, wenn Sie wollen. Wir haben eines für drei Personen und könnten ein Zusatzbett reinstellen.«
    »Nein, schon gut. Haben Sie zwei Zimmer frei?«
    »Sicher.« Der Mann lächelte. »Würden Sie bitte das Anmeldeformular ausfüllen?«
    Als Lander die erforderlichen Angaben eintrug, zitterte seine Hand leicht. Die Person an der Tür ... Zweimal schaute er auf. Das Gesicht befand sich noch immer hinter dem Spalt. Es war ein altes Gesicht. Ob es einem Mann oder einer Frau gehörte, ließ sich nicht abschätzen. Das Auge blinzelte. Flüssigkeit tropfte aus den Winkeln.
    Lander füllte das Formular zu Ende aus und gab es zusammen mit seiner MasterCard zurück.
    Der Mann zog die Karte durch die Maschine. »Das macht $ 42,50 für die Zimmer. Eine Nacht. Abreise bis Mittag. Würden Sie bitte hier unterschreiben?«
    Lander unterzeichnete die Rechnung.
    Er schaute zur Tür. Geschlossen.
    »Alles klar, Mr. Dills.« Der Mann bückte sich und richtete sich mit zwei Schlüsseln wieder auf. »Das wären dann die Bungalows Drei und Zwölf.«
    »Liegen die nah beisammen?«
    »Naja, einer ist gleich hinter dem Büro. Der andere liegt etwas weiter hinten.«
    »Haben sie welche, die nicht so weit voneinander entfernt sind?«
    »Das ist das Beste, was ich Ihnen anbieten kann, Mr. Dills. Wir sind heute Nacht ziemlich gut belegt.«
    »Na schön. Das geht schon so. Danke.«
    »Genießen Sie Ihren Aufenthalt bei uns.«
    Lander nickte. Er zog die Tür auf und trat hinaus. Erleichtert darüber, das Büro verlassen zu haben, stieg er zurück ins Auto.
    »Und?«, erkundigte sich Ruth.
    »Hab die Zimmer. Bungalows Drei und Zwölf.« Seine Hand zögerte am
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