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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes
Autoren: MELANIE MILBURNE
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biss die Zähne zusammen. „Selbst wenn es stimmt, was du sagst … Laut Gesetz brauche ich nicht auszuziehen, bis du mir kündigst.“
    „Im Gegenteil. Als dem neuen Besitzer steht mir das Recht zu, dich von jetzt auf gleich hinauszuwerfen. Du lebst nämlich schon Monate in dem Haus, ohne einen Cent Miete zu bezahlen.“
    Ein harter Kloß saß ihr plötzlich in der Kehle. „Wovon redest du überhaupt?“
    Er lächelte dünn. „Dein Ehemann trat schon lange vor seinem Tod an mich heran. Er hat mich angefleht, ihm aus den finanziellen Schwierigkeiten zu helfen. Natürlich habe ich abgelehnt.“
    „Du mitleidloses Scheusal“, stieß sie aus. „Wie kannst du einem sterbenden Mann auch noch das Messer in die Brust stoßen?“
    „Wie du weißt, hatte ich noch eine offene Rechnung zu begleichen. Ich muss sagen, er hat es mit Würde aufgenommen. Joseph hat mir alles überlassen, das Haus, die Autos, die Firma und …“ Er machte eine bedeutungsschwangere Pause.
    Frag erst gar nicht, ermahnte Nikki sich. Du kennst die Antwort doch schon.
    „Interessiert es dich gar nicht, was dein Ehemann sonst noch zum Verkauf angeboten hat?“
    Sie hielt seinem bohrenden Blick mit erhobenem Kinn stand. „Falls du andeuten willst, dass Joseph mich in die Warenliste mit eingeschlossen hat, dann vergiss es! Mich kann man nicht kaufen.“
    Er stellte sich direkt vor sie, das Lächeln erreichte seine Augen nicht. „Er hat dich doch dafür bezahlt, dass du ihn heiratest. Er hat mir sogar verraten, wie viel. Du setzt deinen Wert ziemlich hoch an, nicht wahr?“
    Nikki fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Stolz und Ärger hielten sie von einer Erwiderung ab. Sollte er doch denken, was er wollte! Es war so oder so egal. Joseph war tot. Und wenn es stimmte, was Massimo sagte, würde sie einen neuen Weg finden müssen, um die Mittel für Jaydens Betreuung aufzubringen. Sie hatte schon einmal ganz unten anfangen müssen; sie würde es wieder schaffen. Um ihres Bruders willen.
    „Natürlich werde ich deine Dienste großzügig entlohnen“, fuhr Massimo fort. „Sehr großzügig sogar.“
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und kämpfte die Wut nieder, die in ihr tobte. „Ich werde nicht mit dir schlafen. Für kein Geld der Welt.“
    Voller Verachtung sah er sie an. „Du spielst die trauernde Witwe mit großem Eifer. Aber ich weiß, worauf du es abgesehen hast. Du bist doch an Luxus gewöhnt, oder nicht? Dir geht es doch nur darum, auch in Zukunft mit beiden Händen das Geld zum Fenster rausschmeißen zu können. Und dazu brauchst du mich.“
    Ein eiskalter Schauder lief ihr über den Rücken. „Joseph hätte mich nie mittellos zurückgelassen.“ Sie konnte nur hoffen, dass das der Wahrheit entsprach. „Er hat mir gesagt, dass er für mich vorgesorgt hat.“
    „Du hörst scheinbar nicht zu, Nikki. Er hat dir nichts außer Schulden hinterlassen. Es wird dich Jahre kosten, den Schuldenberg abzubauen. Allerdings habe ich bereits einen Plan entworfen, wie du all die Schulden praktisch sofort abbezahlen kannst.“
    Vor lauter Panik schlug ihr Herz schneller und schneller. „Und was sollte das für ein Plan sein?“ Sie wünschte, ihre Stimme würde nicht so zittern.
    Er sah sie undurchdringlich an. „Du wirst meine Vorzeigegeliebte werden.“
    Verständnislos runzelte sie die Stirn. „Ich fürchte, ich verstehe nicht, was du damit meinst.“
    „Ich habe gerade eine Beziehung beendet. Die Frau, mit der ich zusammen war, will das Ende allerdings nicht akzeptieren. Also muss ich ihr ganz klarmachen, dass ich bereits in einer neuen Phase meines Lebens bin.“
    „Ich versteh noch immer nicht, was genau das bedeuten soll.“
    „Du stellst dich absichtlich so begriffsstutzig an, oder? Du sollst bei mir genau die gleiche Rolle übernehmen wie bei meinen Stiefvater. Du wirst alles mit mir machen, was du auch mit ihm gemacht hast.“
    Beim besten Willen konnte Nikki sich nicht vorstellen, dass Joseph seinem Stiefsohn offenbart hatte, wie vollkommen leidenschaftslos ihre Ehe gewesen war. Allerdings fragte sie sich, welche Lügen Joseph Massimo aufgetischt haben mochte, um seinen männlichen Stolz zu wahren.
    „Siehst du dieses Haus?“ Massimo zeigte hinter sich. „Du sollst mit mir dort einziehen.“
    Sie riss die Augen auf. „Ich fürchte, das wird unmöglich sein. Ich kann nicht mit dir leben.“
    Er verzog spöttisch den Mundwinkel. „Du findest also, die Position, die ich dir anbiete, ist unter deiner
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