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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes
Autoren: MELANIE MILBURNE
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Würde?“
    Mit zusammengekniffenen Augen sah sie ihn abschätzend ab. „Worum geht es hier, Massimo? Um eine billige Retourkutsche für einen albernen kleinen Flirt, der fünf Jahre zurückliegt?“
    „Ich brauche eine Geliebte, du brauchst einen Job. Schlicht und einfach.“
    Ihr Magen schien sich zu verknoten. „Ich habe einen Job. Ich bin noch immer die offizielle Repräsentantin von ‚Ferliani Fashions‘. Ich habe nur die letzten sechs Monate eine Pause gemacht, um Joseph zu pflegen.“
    „Als neuer Besitzer und Firmenchef von ‚Ferliani Fashions‘ habe ich entschieden, deinen Vertrag nicht zu verlängern. Ich habe andere Pläne mit dir.“
    Wütend funkelte sie ihn an. „Soll ich etwa Böden schrubben und deine Socken stopfen?“
    „Das und noch eine ganze Menge anderer Dinge.“
    „Welche anderen Dinge?“, fragte sie argwöhnisch.
    „Ich bin ein viel beschäftigter Mann, und Joseph erzählte mir, was für eine perfekte Hausfrau du bist. Er sagte, du wolltest keine Haushälterin einstellen, sondern alles selbst machen. Nun, ich brauche jemanden, der sich um das Haus kümmert, sieben Tage die Woche. Ich bin auch bereit, dir ein großzügiges Gehalt zu zahlen, solange dieses Arrangement dauert.“ Er nannte eine Summe, bei der Nikki unwillkürlich die Augenbrauen hochzog. „Das ist doppelt so viel, wie du bei ‚Ferliani‘ verdienst.“
    „Es muss Hunderte von Frauen geben, die diesen Job mit Kusshand annehmen würden“, wehrte sie ab. „Ich bin nicht interessiert.“
    „Interesse oder nicht, du hast keine Wahl, Nikki. Denn wenn du nicht zustimmst, wirst du mir sofort die komplette Summe zurückzahlen müssen, die dein Ehemann sich von mir geliehen hat. Deine Unterschrift steht übrigens auf allen Dokumenten.“
    Das Blut gefror ihr in den Adern. Fassungslos starrte sie ihn an, während sie sich vage daran erinnerte, dass Joseph ihr irgendwann ein paar Papiere zur Unterschrift vorgelegt und etwas von Werbekosten gemurmelt hatte. Schon damals hatte sie wegen der Höhe der Summe gestutzt. Aber sie hatte ohne Kommentar unterschrieben, war sogar dankbar dafür gewesen, dass Joseph sich noch immer um das Geschäftliche kümmerte.
    „Das planst du alles schon seit Monaten, nicht wahr?“, schleuderte sie ihm voller Abscheu entgegen. „Wie ein Geier hast du deine Kreise gezogen und auf den Tod deines Stiefvaters gewartet.“
    „Ich sagte dir schon bei unserem ersten Treffen vor fünf Jahren, dass ich mich an ihm rächen werde. Er hat das Geld meines Vaters gestohlen und damit seine Firma finanziert. Allerdings muss ich gestehen, dass meine Rachegelüste nach unserer Begegnung noch wuchsen. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, nicht wahr? Der Kreis hat sich geschlossen. Du bist dank meinem Stiefvater das Aushängeschild von ‚Ferliani Fashions‘. Und jetzt, da mir die Firma gehört, hast du ohne mich keine Zukunft. Ob es dir gefällt oder nicht, Nikki, du brauchst mich.“
    Ihre graublauen Augen funkelten vor Wut. „Du bittest mich also, meine Stellung bei ‚Ferliani‘ aufzugeben?“
    „Ich bitte dich um gar nichts, Nikki, sondern ich sage dir, was du zu tun hast.“
    „Und ich sage dir, fahr zur Hölle!“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und begann die Auffahrt hinunterzulaufen.
    „Wenn du auch nur einen Fuß über die Grundstücksgrenze hinaussetzt, werde ich den Prozess gegen dich in Gang bringen. Und dann musst du innerhalb weniger Wochen all das Geld zurückzahlen, das du mir schuldest“, rief er hinter ihr her.
    Nikki verharrte mitten im Schritt. Wie sahen ihre Möglichkeiten aus? Es gab so vieles, was sie nicht wusste. Josephs Geschäft war ihr immer ein wenig kompliziert erschienen. Daher war sie froh gewesen, ihm die geschäftliche Seite zu überlassen, während sie sich auf ihren Job als Model konzentrierte. Dennoch hatte sie immer den Verdacht gehabt, dass in den letzten Monaten seiner Krankheit irgendetwas schiefgelaufen war. Und nun war dieser Verdacht zur Gewissheit geworden.
    Ihr Job als Model bedeutete ihr eigentlich nichts. Er war immer nur Mittel zum Zweck gewesen. Das großzügige Honorar bot ihr die Möglichkeit, ihre ärmliche Kindheit zu verheimlichen. Niemand wusste, dass die glamouröse Nikki Ferliani früher einmal Nicola Jenkins geheißen hatte. Und dass sie das älteste Kind von Kaylene und Frank Jenkins gewesen war, aufgewachsen inmitten von Armut und Gewalt. Und ganz bestimmt wusste niemand, dass ihr Vater wegen Mordes lebenslänglich hinter Gittern
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