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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden
Autoren: Emily McKay
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Biedermann’s in die allerbesten Hände kommt.“
    Mit einer einladenden Geste wies sie ins Konferenzzimmer. „Dann würde ich sagen: Besprechen wir die Einzelheiten.“
    Als sie danach zurück in ihr Büro ging, klopfte Kittys Herz bis zum Hals.
    Sie hatte gehofft, den Dingen gefasst ins Auge sehen zu können, doch es war einfach furchtbar gewesen: dazusitzen und höflich zuzuhören, wie Fremde das Schicksal ihres geliebten Familienunternehmens diskutierten, wie sie über Entschädigungssummen und Umstrukturierungen redeten!
    Natürlich hatte man ihr einen hohen Posten in Aussicht gestellt. Aber es war offensichtlich, dass sie keine echte Entscheidungsbefugnis mehr haben würde. Bestenfalls würde sie so etwas wie eine Galionsfigur sein, damit nach außen alles einen guten Eindruck machte.
    Eigentlich zum Lachen, dachte Kitty, wenn es nicht so traurig wäre … Schlimm, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
    Sie liebte Biedermann’s und würde alles tun, um ihre Firma zu retten. Selbst ihre Seele würde sie dem Teufel verkaufen! Oder in diesem Fall: an Ford Langley …

3. KAPITEL
    Als Kitty gedacht hatte, der Tag könnte nur noch besser werden, hatte sie sich getäuscht, denn vor den Aufzügen begegnete sie Ford.
    „Na, großartig“, sagte sie leise, als sie den Knopf drückte. „In diesem Gebäude arbeiten mehrere Tausend Leute, und ausgerechnet wir beide treffen aufeinander.“
    „Ich habe auf dich gewartet.“
    „Sehr freundlich von dir.“ Hoffentlich war er nicht zu einfach gestrickt, um den ironischen Unterton zu bemerken …
    „Ich möchte mich entschuldigen“, sagte er zerknirscht.
    Kitty war entschlossen, es ihm nicht zu einfach zu machen. „Für dein Verhalten vorhin?“, fragte sie, als sich die Aufzugstüren langsam öffneten. Ihr Gebet, dass sie nicht alleine mit Ford in der Kabine sein würde, wurde nicht erhört – wie so oft in letzter Zeit … „Keine Sorge, ich habe nichts anderes erwartet. Du kommst ja aus dem Westen der USA, und so sind die Leute dort eben.“
    Das entsprach im Wortlaut genau dem, was er damals in der Bar in Texas gesagt hatte. Ford und Kitty sahen einander an, und einen Moment fühlten sich beide dorthin zurückversetzt.
    Warum habe ich das gesagt?, schalt sich Kitty. Jetzt muss er ja denken, dass ich mich an diese Nacht bis in jede Einzelheit erinnere …
    Während er hinter ihr den Aufzug betrat, sagte er: „Was ich eigentlich meinte, ist, dass die Verhandlung für dich bestimmt nicht leicht war. Ich kann mir vorstellen, was es bedeutet, eine Unternehmenskette zu verkaufen, die seit Generationen im Familienbesitz ist.“
    „Wirklich? Kannst du das?“, fragte sie bitter. „Überanstrenge bitte nicht deine geistigen Fähigkeiten.“
    Hinter ihnen schlossen sich die Türen. Ford glaubte schon, Kitty würde es vorziehen zu schweigen. Vielleicht war sie tatsächlich so cool, wie sie die ganze Zeit gewirkt hatte. Konnte es sein, dass ihr dieser Verkauf tatsächlich nicht naheging?
    Als sie plötzlich auflachte, begriff er, dass dem nicht so war.
    „Weißt du, was das Komische ist?“, fragte sie und drückte auf die Erdgeschosstaste. „Dass mich meine Erziehung genau darauf vorbereitet hat.“
    „Worauf? Biedermann’s zu leiten?“
    „Oh nein, Gott bewahre! Für meinen Vater war ich seine kleine Prinzessin. Allerdings ist er nie davon ausgegangen, dass ich eines Tages Chefin werden könnte. Ich sollte einen reichen Mann heiraten, der der Firma vorstehen sollte, und ihm eine gute Ehefrau sein. So weit der Plan meines Vaters.“
    Sie blickte Ford an, um zu sehen, wie er reagierte. Mit der Zungenspitze befeuchtete sie ihre Unterlippe – für Ford ein überaus ansprechender Anblick. Aber halt, dachte er, hier geht es nur ums Geschäft. Für Gefühle oder gar Sex ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
    Wenn sich nur sein Körper auch an diese Vereinbarung gehalten hätte!
    Dagegen schien Kitty fest entschlossen, so zu tun, als würden sie sich nicht beide an den atemberaubenden Sex erinnern.
    „Eine altmodische Ansicht, aber so war Dad nun mal“, sagte sie mit leichtem Kopfschütteln.
    „Und da wolltest du ihm beweisen, dass es auch anders geht, oder?“
    „Oh nein, überhaupt nicht. Ich habe tatsächlich versucht, den passenden Mann zu heiraten, damit er die Firma führt. Als ich endlich einen gefunden hatte, haben wir uns sogar verlobt.“ Da der Aufzug sich einfach nicht bewegen wollte, drückte sie ungeduldig
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