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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes
Autoren: Karen Robards
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haben nicht mehr viel Zeit.« Caitlyn zitterte und zog Connor fester an sich. Vater Patricks Worte ließen ein tiefes Entsetzen in ihr aufsteigen. Bald würde sie Connor verlassen müssen, und sie würde ihn vielleicht nie Wiedersehen.
    »Wein nicht, mein Liebling, es könnte dem Baby schaden«, sagte Connor ihr ins Ohr. Sie sah auf, überrascht von dem Stolz in seiner Stimme. Connor küßte sie kurz, dann schob er sie von sich weg. Sie schwankte leicht und wischte sich die Tränenspuren vom Gesicht.
    »Ihr werdet Euch darum kümmern, daß sie - ich möchte nicht, daß sie zusieht, wenn . . .« Er konnte den Gedanken an sein grausiges Ende nicht in Worte fassen, nicht, wenn sie neben ihm stand und ihn so ansah.
    »Wenn es wirklich dazu kommt, kannst du sicher sein, daß ich sie rechtzeitig wegbringen werde. Aber vielleicht kommt es gar nicht soweit. Wir haben noch eine Chance . ..« Und Vater Patrick schilderte ihm in kurzen Worten ihren Plan. Als er geendet hatte, strahlten Connors Augen vor neugewonnener Hoffnung, und er hielt Caitlyns Hand ganz fest in der seinen.
    »Vater, wenn das funktioniert, werde ich persönlich nach Rom pilgern und ein Gesuch um Eure Heiligsprechung an den Heiligen Stuhl richten.« Das schelmische Lächeln, das er Vater Patrick zuwarf, war so vertraut, daß Caitlyn das Herz im Leib weh tat. O Gott, es mußte einfach funktionieren!
    »Und denk daran, die Kanone ist das Signal.«
    »Aye, ich werde bereit sein.«
    »Und jetzt, mein Sohn, sollten wir uns besser um andere Dinge kümmern. Caitlyn, verzeih den Vorschlag, aber falls morgen nicht alles so läuft, wie wir hoffen, sollte Connor vorbereitet sein.«
    Caitlyn starrte ihn verständnislos an, aber Connor nickte, drückte noch einmal kurz ihre Hand, dann ließ er sie los. »Ich muß gestehen, es würde mich beruhigen, meinen Frieden mit Gott gemacht zu haben, wenn ich morgen den Galgen besteige.«
    »Dann laß uns beginnen, mein Sohn.« Endlich verstand Caitlyn, und sie zog sich in eine Ecke der Zelle zurück. Connor kniete nieder und beichtete, dann gab Vater Patrick ihm die Sterbesakramente. Die bekannten Worte des Rituals trafen Caitlyn tief in der Seele. Sie schloß die Augen und betete mit aller Kraft um Connors Befreiung. Sie wußte, wie unsicher der Plan zu seiner Rettung trotz allem war, und hoffte, daß Gott ein Wunder vollbringen würde.
    Die Zeremonie nahm nicht viel Zeit in Anspruch. Die Worte verloren sich im gedämpften Hintergrund der Gefängnisgeräusche. Als sie fertig waren, stand Connor auf.
    »Ich danke Euch, Vater.«
    »Ich habe noch etwas für dich, mein Sohn, was schon deinem Vater und deinem Großvater vor dir gehört hat.«
    Caitlyn ging wieder zu Connor hinüber, und er legte einen Arm um sie, als Vater Patrick unter seine Robe faßte und ein fein gearbeitetes irisches Kreuz an einer silbernen Kette herauszog. Connor starrte es einen Moment lang an, dann streckte er die Hand aus. Vater Patrick reichte es ihm, und Connors Faust schloß sich fest darum.Dann öffnete er die Hand, küßte das Kreuz und legte es sich um den Hals.
    »Du sollst als der schwarze Rebell leben oder sterben, geliebt von allen Iren, die den wahren Glauben haben«, sagte Vater Patrick, als würde er ihn segnen. »Was auch immer morgen geschehen mag, ich hoffe, das wird dir ein Trost sein.«
    »Egal, was morgen geschieht, ich danke Euch für alles, was Ihr für mich getan habt. Und jetzt, wie geht es meinen Brüdern? Und Mickeen?«
    »Ihnen geht es gut.« Vater Patrick schüttelte den Kopf. »Obwohl sie krank vor Sorge um dich sind. Aber ich hoffe, ich konnte sie davon überzeugen, nichts Unüberlegtes zu tun.«
    »Ich schicke ihnen meine Liebe. Und wenn morgen etwas schiefgehen sollte und ich sterben muß, dann sagt ihnen - sagt ihnen, mein letzter Wunsch ist, daß sie sich um Caitlyn und das Baby kümmern.«
    »Connor . . .« Caitlyn drückte sich fester an ihn, und sie zitterte, als ihre Arme um seine Hüfte glitten. Er küßte ihr Haar, dann ließ das Geräusch eines Schlüssels im Türschloß sie erstarren.
    »Paß gut auf dich und unser Kind auf, mein Liebling«, sagte Connor ihr ins Ohr, ehe er sie wegschob.
    Ihr blieb gerade noch genug Zeit, »Ich liebe dich« zu flüstern, ehe der Wärter die Tür öffnete. Dieses Mal war es Connor, der gerade noch rechtzeitig daran dachte, ihr die Kapuze wieder über den Kopf zu ziehen, und als der Wärter eintrat, sah er nur zwei Priester, die einem zum Tode Verurteilten Trost spendeten.
    »Es ist
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