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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert
Autoren: Amanda Quick
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Methoden hat, alles zu erfahren, was in seinem eigenen Haus und den Ländereien von Monkcrest vor sich geht«, sagte Finch in bedrohlichem Ton. »Methoden, die außerhalb des
    Begriffsvermögens gewöhnlicher Leute liegen, wenn Ihr wißt, was ich meine.«
    »Ich darf annehmen, daß Ihr damit auf die interessanten Gerüchte anspielen wollt, daß Seine Lordschaft sich mit übernatürlichen Dingen befaßt. Ich persönlich glaube kein Wort davon.«
    »Das solltet Ihr aber, Madame. Um Euer selbst willen.« Beatrice kicherte. »Versucht nicht, mir Angst einzujagen, mein Guter. Das ist Zeitverschwendung. Ich bezweifle nicht, daß die hiesigen Dorfbewohner solche Geschichten genießen. Aber ich betrachte mich als Autorität für solche Dinge und schenke dem Unsinn, den ich gehört habe, keinen Glauben.« Leo runzelte die Stirn. »Eine Autorität? Was, zum Teufel, meint sie denn damit?«
    Elf schnüffelte.
    Unten im Vorhof war Beatrice offensichtlich mit ihrer Geduld am Ende. »Sally, wir werden keinen Augenblick länger hier herumstehen. Laß uns hineingehen.«
    Sie bewegte sich so flink, daß Finch völlig überrumpelt war. Leo beobachtete mit widerwilliger Bewunderung, wie sie geschickt den Butler umrundete, die Steintreppe hinaufrauschte und durch die Tür in die Eingangshalle verschwand. Sally folgte ihr dicht auf den Fersen.
    Finch starrte den beiden mit offenem Mund nach.
    Der Kutscher schlug ihm mitfühlend auf die Schulter. »Mach dir keine Vorwürfe, Mann. In der kurzen Zeit, in der ich in ihren Diensten stehe, habe ich entdeckt, daß Mrs. Poole eine Naturgewalt ist. Wenn sie einmal einen Kurs eingeschlagen hat, geht man ihr am besten aus dem Weg.«
    »Wie lange bist du schon bei ihr?« fragte Finch ratlos.
    »Sie hat mich erst gestern morgen angeheuert, damit ich sie nach Monkcrest bringe. Aber das ist lang genug, um einiges über die Dame zu erfahren. Eines muß ich ihr lassen, im Gegensatz zu den meisten feinen Leuten sorgt sie für ihr Personal. Wir haben unterwegs gut gegessen. Und sie schreit und flucht nicht wie einige, die ich nennen könnte.«
    Finch starrte auf die leeren Stufen. »Ich muß etwas unternehmen. Seine Lordschaft wird außer sich vor Wut sein.«
    »An deiner Stelle würde ich mir keine Sorgen wegen deinem Herrn machen«, sagte der Kutscher fröhlich. »Mrs. Poole wird schon mit ihm fertig, auch wenn er ein bißchen seltsam ist, wie einige behaupten.«
    »Du kennst Seine Lordschaft nicht.«
    »Nein, aber, wie ich schon sagte, ich weiß ein bißchen was über Mrs. Poole. Dein Irrer Monk hat seinen Meister gefunden.«
    Leo trat zurück und schloß das Fenster. »Der Kutscher könnte recht haben, Elf. Ein umsichtiger Mann sollte im Umgang mit der formidablen Mrs. Poole äußerste Vorsicht walten lassen.«
    Elf quittierte das mit der hündischen Version eines Achselzuckens und tapste zurück zum Kamin.
    »Ich frage mich, was sie hierherführt.« Leo strich sich mit der Hand durch sein feuchtes Haar. »Und wie mir scheint, gibt es nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    Elf gab, wie gewöhnlich, keine Antwort. Er machte es sich vor dem Feuer gemütlich und schloß die Augen.
    Leo seufzte und griff nach dem Klingelzug, um Finch zu rufen. »Ich werde das zweifellos bereuen. Aber das Gute daran ist, daß der Abend wesentlicher interessanter zu werden verspricht, als es noch vor einer Stunde schien.«
    Beatrice trank einen kräftigen Schluck des kochend heißen Tees. »Wunderbar, das ist genau das, was ich gebraucht habe.«
    Sally musterte das Tablett, das die Magd aus der Küche gebracht hatte. »Kein verfluchter Gin dabei.« Sie fixierte das unglückselige Mädchen. »He du, wo ist mein Gin?«
    Die Magd zuckte zusammen. »Die Köchin hat was von ihrem eigenen geschickt. In der Karaffe da.«
    »In dieser feinen kleinen Flasche da, was?« Sally beäugte mißtrauisch die kleine Kristallkaraffe. »Wird schon passen.«
    Sie goß sich eine kräftige Portion ein und kippte sie mit einem Schluck hinunter. »Mais oui.«
    Die Magd beugte sich erleichtert über das Tablett und arrangierte die Toasts und die Scheiben kalter Fischpastete.
    »Teufel noch mal.« Sally trank noch einen Schluck und ließ sich in einen Sessel vor dem Kamin fallen. »Ich hab gedacht, wir kommen nie hier an, Madam. Mit diesem Straßenräuber und dem Gewitter. Man könnte meinen, diabolisch übernatürliche Kräfte hätten versucht, uns von hier fernzuhalten, n’est-ce pas?«
    »Sei nicht albern, Sally.«
    Das Geschirr auf dem
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