Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne
Autoren: Cynthia Breeding
Vom Netzwerk:
leuchtend blauen Himmel.
    Gilead schlang seine Arme um Deidres Hüfte und zog sie an sich. »Der Schwur besteht aus zwei Teilen«, sagte er. »Als wir uns vorhin liebten, verbanden sich beim ersten Mal unsere Körper. Beim zweiten Mal, unsere Herzen, und beim dritten Mal öffnete sich unser Geist dem anderen. Und das hier«, sagte er, als er seinen Dolch aus der Scheide zog und aus seiner Tasche einen sauberen Streifen Leintuch zog, »wird unsere Seelen verbinden.«
    Vorsichtig machte er einen kleinen Schnitt an Deidres Handgelenk und dann an seinem eigenen. Er presste die kleinen Wunden zusammen und wand das Tuch darum. »Wie dieses Tuch unsere Körper miteinander verbindet, so verbindet der Austausch unseres Blutes unsere Seelen. Blut zu Blut, Seele zu Seele, du bist mein, und ich bin dein in alle Ewigkeit.«
    Er bückte sich, um sie zu küssen, und die Zeit, die sich ins Unendliche dehnte, stand endlich still.

[home]
    Epilog
    Beltane
    D eidre überblickte die Vorbereitungen in der Great Hall für das Fest, das am Abend stattfinden würde. Ihr schwangerer Bauch war ihr noch nicht im Weg, als sie jetzt die Anordnung des Zinngeschirrs unter der Empore überprüfte. Elens Tischläufer aus Spitze zierte den Ehrentisch. Mac Erca hatte ihn geschickt, denn, wie er sagte, diese Liebe war echt. Deidre lächelte, als sie eine Hand auf ihren Bauch legte, und spürte, wie sich das Baby bewegte.
    »Mylady«, sagte Una, als sie etwas außer Atem zu ihr trat. Sie versuchte ständig, an drei Orten gleichzeitig zu sein. »Am Tor ist ein Druide, der darum bittet, dass Ihr ihn empfangt.«
    »Ein Druide?«, fragte Deidre. Von ihnen gab es nur noch wenige, seit das Christentum Einzug gehalten hatte, und diese wenigen blieben für gewöhnlich auf der heiligen Insel Mona, tief im Süden. Aber schließlich war heute Beltane, und der Anlass dieser Feierlichkeiten hier hatte sich weit herumgesprochen.
    »Führe ihn in das Sonnenzimmer«, sagte Deidre und versuchte ihren Rock zu glätten und lose Strähnen festzustecken, als sie in die Küche eilte, um Wein für ihn zu bestellen.
    Es dauerte etwas, bis sie sich unter dem ganzen Rummel bei Meara bemerkbar machen konnte. Auch wenn Deidre jetzt die Lady des Besitzes war – im Land herrschte Frieden, seit der Kelch zurückgegeben worden war, und Angus verbrachte immer mehr Zeit in Luguvalium mit Formorian –, war es noch immer klüger, Meara nicht zu reizen.
    Der Druide stand mit dem Rücken zu Tür neben dem Kamin, als sie mit dem warmen Weinschlauch und den beiden Silberkelchen auf einem Tablett eintrat. Sein langes weißes Haar ging über in seine weiße Robe, die mit einem goldenen Seil gebunden war, die seinen Status als Hoch-Druide auswies, woher er auch kommen mochte. Er drehte sich um, und seine unheimlichen goldenen Augen durchbohrten sie. Sie blieb wie angewurzelt stehen. »Du!«, sagte sie und ließ beinahe das Tablett fallen.
    Er war überraschend beweglich für einen alten Mann und stützte das Tablett ab. »Ich wollte dich nicht erschrecken, Kind. Ich komme wegen des Buches.«
    Deidre versuchte ihre Hand ruhig zu halten, als sie ihm Wein einschenkte. Das war der Mann, der den Stein aus seinem Versteck tief in der heiligen Grotte gestohlen hatte, und an seiner Stelle
Locus Vocare Camulodunum
zurückgelassen hatte. Einen Zauberer hatten ihn die meisten genannt, denn obwohl er und all sein Gut durchsucht worden war, fand niemand auch nur eine Spur des Steins, und man musste ihn gehen lassen. Damals hatte er eine blaue Robe getragen.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm trauen konnte. »Weshalb denkt Ihr, dass das Buch bei mir ist?«
    Er zog eine struppige weiße Augenbraue hoch, aber der adlergleiche Blick flackerte nicht. »Ich bin nur gekommen, um das zu holen, was mir gehört. Der Stein wurde zurückgegeben, nicht wahr?«
    »Woher wisst Ihr das?«, fragte sie überrascht.
    Er sah sie leicht amüsiert an. »Es gehört zu meiner Art … Dinge zu wissen.«
    Etwas in seinem Blick hielt sie gefesselt. Ohne es willentlich zu tun, trat sie zu dem kleinen Wandschrank, schloss ihn auf und übergab ihm das Buch.
    Er strich über das glatte Leder, wie ein Liebender. »In etwa achthundert Jahren wird ein junger Mann namens Thomas Mallory das hier brauchen.«
    Deidre sah ihn argwöhnisch an, auf ihren Armen breitete sich eine Gänsehaut aus. »Woher wisst Ihr das? Seid Ihr ein Zauberer?«
    »Manche haben mich so genannt.«
    »Ist das die Zeit, wenn …« Trotz der glühenden Kohlen in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher