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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne
Autoren: Cynthia Breeding
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Kraft von zwölf Männern.« Er sah sie an, und in seinen Augen glomm, vielleicht sogar Bewunderung. »Formorian hatte also recht, als sie mir sagte, dass wir aus dir eine Kriegerin machen könnten.«
    Deidre schauderte. »Nein danke. Ich will niemanden mehr töten müssen.« Sie hielt kurz inne und hob ihr Kinn. »Aber ich bin froh, dass er nicht mehr da ist.«
    »Ja. Ihn wird wohl kaum jemand vermissen. Seine Männer haben mir bereits die Treue geschworen«, sagte Angus. »Der Priester hat seine Leiche mit nach Lugaid genommen, und wird erklären, was geschehen ist.«
    Gilead nickte und sah Deidre an. Dann zögerte er.
    »Was?«, fragte Deidre.
    Er nahm einen tiefen Atemzug. »Ich weiß nicht, ob ich das Recht habe zu fragen, denn ich weiß nicht, ob ich mich wieder ganz erholen werde …« Er hob die Hand, als Deidre zum Sprechen ansetzte. »Der Medikus hat mir gesagt, das ich vielleicht … vielleicht nicht in der Lage bin …«
    »Schhh«, beruhige ihn Deidre. »Was wolltest du fragen?«
    »Willst du mich heiraten?«
    Tränen schossen ihr in die Augen. »Ja! Tausendmal ja, auch wenn du dieses Bett nicht verlässt! Ich liebe dich, Gilead.«
    Er zog ihren Kopf zu sich und gab ihr einen sanften Kuss, der schnell mit feuchten geöffneten Lippen und einer sanften Zunge erwidert wurde. Er vertiefte den Kuss zu einer leidenschaftlichen, beseelten Suche und schlang die Arme um sie, als er ihren Busen an seine Brust drückte.
    Angus lachte in sich hinein und schloss die Tür leise hinter sich.
    »Ich glaube, Ihr solltet wissen, wer ich bin.«
    Angus drehte sich vom Sonnenfenster weg und betrachtete Deidre. Sie zwang sich, nicht unter seinem prüfenden Blick schwach zu werden. Sein Gesicht war ausdruckslos, und sie konnte sich nicht im Geringsten vorstellen, was er dachte. Er klang resigniert, als er schließlich sprach.
    »Dann setz dich.«
    Sie nahm auf einem Stuhl auf der andren Seite des Tisches Platz, und er goss Wein in einen Kelch. Er bot auch ihr Wein an, aber sie lehnte ab.
    »Ich bin keine Sächsin«, setzte sie an und meinte einen flüchtigen Hauch von Erleichterung in seinen Augen zu sehen, bevor sich sein Gesicht wieder verschloss. Sie nahm einen tiefen Atemzug. Aus dem Frankenland zu stammen war wohl in seinen Augen nicht viel besser.
    »Ich bin eine Cousine von König Childebert von Gaul.«
    Angus zog eine Augenbraue hoch. »Und warum sollte der König von Gaul seine … Cousine … hierherschicken? Zudem alleine ohne Eskorte oder Geld?«
    Sie schüttelte den Kopf und erzählte ihm von ihrer Mutter und dem Ritual zu Beltane, durch das Caw ihr Vater geworden war. Und wie Childebert sie nach dem Tod ihrer Mutter mehr oder weniger eingesperrt hielt, denn ihre Mitgift war groß, und er wollte sie nicht verlieren. Sie berichtete ihm sogar von ihrer erfolglosen Suche nach dem Stein und von ihrer etwas unzuverlässigen Gabe.
    Angus erhob sich und begann im Raum auf und ab zu gehen, als sie geendet hatte. »Es wäre fast besser, wenn du eine Sächsin wärst. Ich habe gesehen, mit welcher Torheit Turius’ Männer nach diesem verdammten Gral gesucht haben. Wenn dein Cousin glaubt, dass es dir mit deiner Gabe möglich ist, den Stein zu finden, wird er dich zurückhaben wollen.«
    Sie starrte ihn an, ihr Herz pochte wild in ihrer Brust. »Werdet Ihr mich etwa zurückschicken? Weil Ihr einen Krieg mit den Franken vermeiden wollt?«
    Angus stockte und setzte sich dann, die Ellbogen auf den Tisch gestützt und den Kopf in die Hände gelegt. Er schwieg so lange, dass Deidre kurz davor war, zu schreien.
    Er blickte auf, und wieder sah sie die Resignation in seinem Gesicht. Ihr wurde bewusst, dass sie den Atem anhielt, und sie zwang sich auszuatmen.
    »Nein. Ich werde dich nicht zurückschicken.« Er lächelte sie schief an, als er ihre Überraschung sah. »Ich werde nicht zulassen, dass Gilead den gleichen Fehler macht wie ich, und die Frau, die er wirklich liebt, wegschickt. Ich werde Childebert schreiben und ihm die Situation erklären. Da du den Stein noch immer nicht gefunden hast, ist er wohl kaum hier, und der König wird es auf sich beruhen lassen.«
    »Und wenn nicht?«, Deidre mochte kaum fragen, aber sie wollte auch vermeiden, dass ihre ganze Hoffnung mit der Antwort des Boten zerschmettert wurden.
    Angus hob den Kopf und straffte die Schultern. »Wenn er unbedingt Krieg will, soll er ihn bekommen. Hier geht es um etwas Wichtigeres, als die Klans aneinander zu binden. Sorge dich nicht, Deidre. Ich habe
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