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Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum

Titel: Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum
Autoren: Arndt Ellmer
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1.
JULES VERNE 22. März 1463 NGZ  

    »NEMO?«, fragte Atlan. »Wie sieht es aus?«  
    »Alle Schiffe der Alliierten haben das Sicatemo-System verlassen und sammeln sich am Treffpunkt.«  
    »Dann fliegen wir jetzt auch.« Es klang tonlos und doch voller Schmerz.  
    Shaline Pextrel starrte noch immer in sein Gesicht, das wächsern wie eine Totenmaske war. Gott, was geschieht jetzt? Womit rechnet der Arkonide?  
    Fast gleichzeitig mit diesen Gedanken schlugen die Anzeigen der Hyperorter aus. Die sanften Kurven auf den Monitoren verwandelten sich in steile Zacken, die nach oben zuckten, über die projizierten Skalen und den Rand der Bildschirme hinaus.  
    »Extrem starke Strukturerschütterung im Zentrum von Sicatemo!«, meldete NEMO.  
    Shaline spürte Hitze in ihr Gesicht schießen, zugleich fröstelte sie. Wie gebannt starrte sie auf die Darstellung und dann auf den Arkoniden, der aufgesprungen war.  
    Etwas passierte mit der Sonne ohne Vorankündigung. Die positronischen Systeme verkleinerten den Darstellungsmaßstab der Orterdiagramme, aber es reichte nicht, die Ausschläge vollständig abzubilden.  
    »Da brat mir einen Ertruser!«, stieß Ponson Merez im Sessel neben ihr aus. Er hantierte an den Kontrollen für die Kantor-Sextanten. »Das kann nicht sein!«  
    Shaline versuchte die Benommenheit abzuschütteln, die sich wie ein schwerer Teppich auf ihr Bewusstsein legte. Der schicksalhafte Funkspruch hämmerte in ihrem Kopf: »Die Frequenz-Monarchie ist nicht länger gewillt, die lächerlichen Störmanöver des Zwergbrudervolks aus der unbedeutenden Galaxis Milchstraße hinzunehmen«, lautete die in Tefroda gehaltene Botschaft. »Die Frequenz-Monarchie kann und wird ihre Ziele durchsetzen. Was nun folgt, ist eine unmissverständliche Warnung. Es kann jederzeit wieder passieren ... nicht nur in Hathorjan. Auch in der Milchstraße, etwa im Solsystem, wo sich unberechtigterweise ein verlorener Polyport-Hof befindet...«  
    Die Frequenz-Monarchie drohte ihnen, das ging aus dem Wortlaut unmissverständlich hervor. Die Drohung bezog sich zunächst auf den Ort, in dessen Nähe sie sich noch immer aufhielten. Der Abstand der JULES VERNE von Sicatemo und seinen Planeten betrug zehn Lichtwochen.  
    Shaline hielt unwillkürlich den Atem an. Im Gesicht des Arkoniden zuckte es, seine Augen tränten. Und dann erstarrte er, wirkte plötzlich wie eingefroren. Shaline vermutete, dass er intensiv mit seinem Extrasinn kommunizierte.  
    Im 17 Meter hohen Holo-Globus tauchte der Kopf von Ella Abros auf, der Ressortchefin für Schiffsverteidigung. Ihr Gesicht ähnelte einem Holzschnitt, bei dem der Bildhauer die Gesichtszüge überdeutlich modelliert hatte. Die kaum sichtbaren Lippen bewegten sich darin wie eigenständige Lebewesen zwei dünne Striche, die sich ununterbrochen gegeneinander verschoben.  
    »Was immer da auf uns zukommt, wir sind vorbereitet«, hörte Shaline ihre schnarrende Stimme. »Die JULES VERNE ist jetzt eine fliegende Festung!«  
    Bist du sicher, dass es etwas nützt?, dachte Shaline.  
    Paratronwerfer, MVH-Geschütze, Dissonanz-Geschütze, Transformkanonen, Hyperpulswerfer alles, was irgendwie zerstörerische Energie auf den Feind schleudern konnte, schaltete automatisch in Schussbereitschaft. Die Konverter und Meiler stellten die Energie bereit, füllten die Puffer und warteten darauf, innerhalb einer Tausendstelsekunde aus dem Ruhezustand zu erwachen.  
    Paratronund HÜ-Schirm fuhren auf Maximallast.  
    »Atlan?« Das war Tristan Kasoms Stimme. Der ertrusische Kommandant der JULES VERNE stand einsatzbereit hinter seinem Sessel, die Fingerspitzen dicht über der halbtransparenten blauen Scheibe des Trafitron-Antriebs.  
    Der Arkonide antwortete nicht. Er starrte ins Leere.  
    Shaline Pextrel spürte den harten Griff einer Hand an ihrem Unterarm.  
    »Sieh dir diese Werte an«, ächzte der Pedophysiker. »Ins ultrakurze Hyperspektrum hinein werden sie immer stärker. Ich möchte nicht wissen, wie es jenseits der Messgrenze aussieht.«  
    Shaline ignorierte die oszillierenden Kurvendiagramme der Kantor-Sextanten. Der Meta-Orter zeigte deutlich mehr von dem an, was sich im ultrakurzen Bereich des Hyperbands abspielte. Sie legte ihm die Diagramme des Meta-Orters auf seinen Schirm.  
    Ähnlich wie die Aura-Zange der SOL deckte der Meta-Orter den gesamten SHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums bis zu einem Wert von zirka 9,1 mal 10 hoch siebzehn Kalup ab, während das Kantorsche
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