Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
In diesem Moment glich ich einem Menschen, der zwar einiges gesehen, aber nichts herausgefunden hatte. Auf Lady Sarah Goldwyns Bitte hin hatte ich mich zu einem Besuch der Privatinsel Chadwick Island entschlossen, denn Jane Collins war bereits seit drei Tagen überfällig gewesen. Dabei hatte sie nur für den Besitzer des Hauses eine alte Flasche Wein holen und nach London bringen sollen.
    Das war ihr nicht mehr möglich gewesen.
    Ich hatte die Flasche Wein eingepackt in einer Kiste gefunden. Zusammen mit drei toten Männern war sie tatsächlich in diesem Keller versteckt gewesen.
    Drei Tote!
    Einem war die Kehle aufgerissen worden. Den anderen beiden hatte man die Köpfe zerschmettert.
    Sie hatten in diesem Keller gelegen und waren dabei zu verwesen. Der Geruch klebte mir noch jetzt in der Nase fest. Schon auf der Fahrt zur Insel war ich von einer zombiehaften Gestalt angegriffen worden. Sie war mir später auch in den großen Weinkeller gefolgt, und dort hatte sie mir ihr wahres Aussehen präsentiert, denn sie war zu einem Ghoul geworden. Mir war es gelungen, ihn zu vernichten.
    Ob er der Mörder der drei Männer gewesen war, wollte ich einmal dahingestellt lassen. Ich konnte es mir nicht vorstellen, denn dieser Ghoul hätte die Toten nicht liegengelassen, sondern sie schlichtweg als Nahrung genommen.
    Es mußte noch eine dritte Person geben. Auf sie wiesen zahlreiche Spuren hin, die ich auf der Insel gesehen hatte.
    Vor mir, eingeschmiegt in eine Mulde, lag ein aufgebrochenes Grab. Daneben stand ein ebenfalls geöffneter Sarg. Ich sah den Erdhügel. Alles deutete darauf hin, daß die drei später ermordeten Männer einen Toten hervorgeholt hatten.
    Einen Toten?
    Nein, sicherlich nicht, denn diese Gestalt konnte nicht tot sein. Man mußte von einem Untoten sprechen oder von einer lebenden Leiche. Da wiederum dachte ich an die Erzählungen der beiden Männer vom Festland. Der Besitzer der Imbißbude und der Bootsverleiher hatten mich davor gewarnt, Chadwick Island zu betreten. Es sollte dort nicht geheuer sein, wie man mir ausdrücklich zu verstehen gegeben hatte.
    Natürlich hatte ich nachgefragt und schließlich erfahren, daß jemand auf der Insel begraben worden war - und das vor gut zwei Jahren -, der nicht verweste. Einer, der auch normal blieb, wenn er begraben war. Daran glaubten die einfachen Leute, und ich hatte mich dieser Meinung angeschlossen.
    Man hatte hier einen Besessenen begraben. So jedenfalls lautete die Erklärung. Jemand, der mit einem Dämon in Verbindung stand und möglicherweise seine Seele an ihn verkauft hatte.
    Ich brauchte nur auf das leere Grab zu schauen, um mich dieser Meinung anzuschließen.
    Wie sah diese Gestalt aus? Wer war sie in ihrem Leben gewesen? Von wem war sie in Besitz genommen worden? Wer hatte sie zu diesem Mordroboter gemacht?
    Antworten auf Fragen, die ich suchen mußte und auch vielleicht finden würde, wenn es mir gelang, den untoten Besessenen zu stellen. Das eigentliche Problem hatte ich noch nicht lösen können. Ich wußte nicht, wo sich Jane Collins aufhielt. Sarah Goldwyns Befürchtungen hatten sich letztendlich als schlimme Wahrheit herausgestellt, denn Jane hatte ich nicht gefunden.
    Aufgeben wollte ich nicht. Ich würde diese Insel zentimeterweise untersuchen, wenn es denn sein mußte. Daß auch Jane hier auf der Insel begraben war, wollte ich zwar nicht ausschließen, aber ich legte mich darauf nicht fest.
    Am Grab, das in meiner direkten Blickrichtung lag, tat sich nichts mehr. Jenseits davon bildete das Gelände leichte Wellen, obwohl ich es als flach ansehen mußte. Es sackte dann zum Ufer ab, und dort lag ein Boot.
    Jane Collins war mit einem Ruderkahn plus Außenborder gekommen. Ich hatte mir ein kleines Motorboot gemietet, denn auf dem Loch Fannach durfte damit gefahren werden.
    Das Boot, das ich jetzt am anderen Ufer sah, war wesentlich größer als meines. Es besaß einen Aufbau hinter dem Ruderstand, und ich ging auch davon aus, daß es mit einer Kabine ausgestattet war.
    Daß es dort lag und nicht nur einfach vergessen worden war, mußte einen Grund haben. Es war mir klar, denn die drei toten Männer im Keller hatten einmal gelebt, und sie mußten irgendwie auf die Insel gekommen sein. Geschwommen waren sie bestimmt nicht.
    Das Boot interessierte mich noch aus einem anderen Grund. Da ich Jane Collins suchte, war es gewissermaßen meine letzten Hoffnung, dort ihr Versteck zu finden. Alles andere konnte ich vergessen, denn im Haus und im Keller hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher