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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes
Autoren: Iris Johansen
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auf das Signal zu achten, bretterte der Streifenwagen über Eisenbahnschienen, obwohl der Zug
    schon herankam. Joe musste stehen bleiben.
    Über Funk forderte er beim Revier Verstärkung an, während er wartete, dass der Zug vorbeifuhr. »Es ist mir egal, wer kommt. Schickt irgend jemanden. Ganz egal, wen. «
    Sie nahmen ihn nicht für voll. Er schloss die Augen.
    »Okay, wenn Sie den Streifenwagen nicht aufhalten wollen, dann verfolgen Sie mich. Hier spricht Joe Quinn. «
    Sobald der Zug vorüber war, gab Joe Vollgas.
    Er brauchte zehn Minuten, bis er den Streifenwagen wieder entdeckte.
    Aber in der Nähe des Stadions verlor er ihn erneut aus den Augen.
    Da war er. Zwei Blocks weiter vorn, er bog links ab.
    Wieder verloren.
    Diesmal brauchte er fünf Minuten, den Streifen
    wagen ausfindig zu machen.
    Er stand am Rand einer verlassenen Straße.
    »Ich habe sie, Eve.«
    Dom.
    » Sie lügen. Sie ist auf dem Weg zum Flughafen. «
    »Nein, Sie werden in Kürze den Anruf bekommen. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass das Spiel bald vorbei ist. Es ist an der Zeit, dass ich bekomme, was mir zusteht. «
    »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Sie glauben mir. Ich höre es an Ihrer Stimme.« »Ich will mit ihr sprechen.«
    »Nein, sie ist nicht in der Lage zu sprechen. Ich habe den kleinen Engel betäubt. Nur ein harmloser Nadel-stich. Ein ziemlich langweiliger alter Trick, aber effektiv.
    Es war eine so wundervolle Verkleidung, aber ich
    glaube, sie hat meine Stimme erkannt. Außerdem haben wir einen weiten Weg vor uns, da musste ich sie ein wenig ruhig stellen.« Er ließ einen Moment verstreichen. »Soll ich Ihnen erzählen, was ich mit ihr machen werde, bevor ich sie töte, Eve? «
    »Nein.« Sie schloss die Augen. »Tun Sie ihr nicht weh.
    «
    »Noch nicht. Im Moment wäre es kein Vergnügen. Sie empfindet nichts. «
    Wut stieg in ihr auf.
    »Das macht Sie wütend, stimmt's? Ich kann die Wogen der Empörung regelrecht durchs Telefon spüren. Es ist ganz wundervoll, aber Sie sollten es mir wirklich nicht so leicht machen. «
    » Sie wollen doch nicht sie. Sie wollen doch mich. «
    »Das ist richtig. Ich möchte, dass Sie zuerst sterben, im Bewusstsein dessen, was auf die Kleine wartet.
    Kommen Sie und holen Sie sie. «
    »Wohin fahren Sie?«
    »An einen Ort, den Sie kennen. Erde zu Erde. Salz zu Salz. Erscheint mir angemessen. Ich habe dort meine befriedigendsten Morde verübt. Aber keine Sorge, ich werde Sie nicht in Stücke hacken, wie ich es mit den anderen getan habe. Ich habe zu viel Achtung vor
    Ihnen.«
    »Wird sie dort sein? «
    »Ich bin doch kein Narr. Sie könnten mir eine Falle stellen. «
    »Ich werde nicht dorthin kommen, solange ich nicht weiß, dass sie noch lebt. Erst wenn ich ihre Stimme höre. «
    »Das werden Sie. Seien Sie morgen Abend um neun
    dort.« Er legte auf.
    O Gott.
    Sie hatte geglaubt, ihm dicht auf den Fersen zu sein, aber Dom hatte es dennoch geschafft, ihr wieder den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
    Joe rief an.
    »Er hat sie. Ich habe beide Polizisten tot im Streifenwagen gefunden, Jane war weg. «
    »Ich weiß, Dom hat mich angerufen.«
    »Scheiße. Ich hab's vermasselt.«
    »Es ist nicht deine Schuld«, sagte sie benommen. »Er war verkleidet. Selbst Jane hat ihn nicht auf Anhieb erkannt. «
    »Lebt sie?«
    »Er sagt ja. Noch.«
    »Rühr dich nicht vom Fleck. Ich bin unterwegs zu dir. «
    Er legte auf.
    Joe würde kommen und ihr ein wenig von ihrer Angst nehmen. Sie musste sich dem Horror nicht allein
    stellen.
    Doch, das musste sie. Von Anfang an hatte sie ge-
    wusst, dass sie sich Dom allein stellen musste. Er wollte sie in die Falle locken, damit er sie und Jane töten konnte. Er würde Joe kaltblütig abschlachten, wenn er in der Nähe wäre.
    Sie musste seine Pläne durchkreuzen. Sie musste den Jäger fangen, bevor die Falle zuschnappte.
    » Sarah? Können Sie mal kommen? «
    Sarah erschien in der Tür. »Was gibt's?«
    Eve hielt einen Finger hoch. »Nur eine Minute. « Sie wählte Spiros Handynummer. Er meldete sich nach
    dem dritten Klingeln.
    »Dom hat Jane und ich weiß, wo er hinwill. Ich möchte, dass wir uns dort treffen.« Sie musste sich unterbrechen, um ihre Stimme zu beruhigen. »Sie wollten mich doch als Köder. Also lassen Sie uns überlegen, wie wir es anstellen. «

Kapitel 18
20:45 UHR

    Kerzen.
    Überall.
    Kandelaber mit Wachsstöcken, deren Flammen im
    Wind flackerten. Laternen. Öllampen.
    Eve parkte den Wagen am Fuß des Hügels und blickte hinaus zur Kuppe, wo
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