Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
Visier.«
    »Ich kann sie schützen lassen.«
    »Angeblich wurde sie auch im Fürsorgeheim beschützt und dennoch hätte Dom sie kriegen können.« Ihre
    Stimme bebte vor Verzweiflung. »Wenn es dir ir-
    gendwie gelingt, mich hier rauszuholen, Logan, dann tu es. Ich habe keine Ahnung, wie schnell er zuschlagen wird. «
    Er schüttelte den Kopf. »Mir gefällt das nicht ... «
    »Bitte.«
    Er stieß einen Fluch aus und stand abrupt auf. »Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber vielleicht klappt es heute nicht mehr. Es könnte noch einmal vierundzwanzig Stunden dauern.«
    Sie stand ebenfalls auf und die Wärterin trat vor, um sie zurück in die Zelle zu bringen. »Beeil dich.«
    Noch einmal vierundzwanzig Stunden.
    Die Worte hallten in ihrem Kopf nach, als sie den langen Flur entlang zu ihrer Zelle ging. Die Vorstellung ängstigte sie zu Tode. Wie lange würde Grunard
    warten?
    Es war alles in Ordnung. Joe würde über Jane wa-
    chen. Er würde auf sie aufpassen.
    Und Grunard würde Joe beobachten. Er würde wissen, dass Joe das Mädchen bewachte. Was bedeutete,
    dass Grunard zuallererst versuchen würde, Joe auszuschalten.
    Dieser Gedanke versetzte sie in Panik.
    Ich gehe kein Risiko ein, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich habe noch nie mehr an meinem Leben
    gehangen als in diesem Moment.
    Aber sie hatte ihm einen Auftrag gegeben, der ihn in allerhöchste Gefahr brachte. Sie hatte Joe zur Zielscheibe gemacht.
    Als die Zellentür hinter ihr ins Schloss fiel, stieg Panik in ihr auf. Sie saß in der Falle, völlig hilflos.
    Ganz ruhig. Sie schloss die Augen und holte tief Luft.
    Wenn sie sich der Panik auslieferte, würde sie Grunard in die Hände spielen. Wahrscheinlich hockte er
    irgendwo, malte sich ihre Gefühle in der Zelle aus und weidete $ich an ihrer Angst und ihrer Verzweiflung.
    Sie durfte ihm nicht geben, was er wollte. Er wollte Panik, also musste sie ihm Beherrschung bieten. Er wollte besinnungsloses Gefühl, sie musste ihm ihren Verstand entgegensetzen.
    Vierundzwanzig Stunden.
    Nutz die Zeit, um über Grunard nachzudenken, führ dir jede Minute vor Augen, jedes Gespräch der letzten Wochen. Finde eine Spur zu ihm, den schwachen
    Punkt, an dem er verwundbar ist. Betrachte ihn wie einen deiner Schädel, der vermessen und rekonstruiert werden muss. Nutz deinen Verstand, deine Instinkte und deine Fähigkeiten.
    Sie setzte sich auf die Pritsche und lehnte sich an die Wand.
    Halte dich von den Menschen fern, die ich liebe, Dom.
    Stell dir vor, wie ich zitternd und ängstlich in der Zelle hocke. Genieß es.
    Dann vielleicht, aber auch nur vielleicht, hätte sie ge-nügend Zeit, um einen Weg zu finden, Dom in seinem verdammten Spiel zu besiegen.

    Am folgenden Nachmittag um viertel vor zwei wurde sie gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Logan wartete auf den Stufen vor dem Gefängnis auf sie. »Gute Nachrichten: Wenn du Glück hast, werden alle Ankla-gepunkte fallen gelassen. Spiro hat diskreten Druck auf Eisley ausgeübt.« Er zögerte einen Augenblick.
    »Aber solange das nicht geklärt ist, musst du dich von Jane fern halten. Eine der Bedingungen für deine Ent-lassung war, dass du dich nicht in einem Umkreis von fünfzig Häuserblocks von ihr blicken lässt. Wenn du dagegen verstößt, wanderst du sofort zurück in den Knast. «
    »Damit war zu rechnen. Wie geht es ihr?«
    » Gut. Einer meiner Leute beobachtet das Heim. « Er nahm ihren Arm, als sie die Stufen hinabgingen. »Der Sozialarbeiter aus Atlanta wird heute hier eintreffen, um sie abzuholen. «
    »Wann? «
    » Gegen Abend. «
    »Dann werden sie morgen früh aufbrechen.«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen hielt er ihr die Wa gentür auf. »Du machst einen sehr ruhigen Eindruck.«
    »Das täuscht.« Sie stieg ein. »Ich mache mir vor
    Angst in die Hose. «
    »Auf jeden Fall wirkst du anders als gestern.« Er ging um den Wagen herum, um auf dem Fahrersitz
    Platz zu nehmen.
    Sie nahm ihr Handy heraus und wählte Joes Num
    mer. Seine Stimme klang wunderbar.
    »Ich bin draußen«, sagte sie. »Gott sei Dank.«
    »Es wird was passieren. Bald.«
    »Jetzt, wo du draußen bist, natürlich.« »Ich rufe dich wieder an.« Sie legte auf. »Quinn? «
    Sie nickte.
    Er setzte ein schiefes Lächeln auf. » Du wusstest doch nicht, wo er steckt.«
    »Weiß ich immer noch nicht. Ich weiß nur, dass er Jane bewacht. «
    Er wechselte das Thema. »Wo willst du hin?« »Ins
    Haus. Ich muss einiges erledigen.« »Zum Beispiel?«
    »Telefonieren. Und dann muss ich an den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher