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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes
Autoren: Iris Johansen
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an.
    Sie fiel schon fast darüber.
    Eine Leiche?
    O Gott.
    Jane?
    Sie schrie auf.
    Die Leiche des Mannes lag ausgebreitet auf dem Boden. Hände und Füße waren an vier Pflöcken festgebunden und seine Augen waren weit aufgerissen.
    Seine Gesichtszüge waren verzerrt zu einem stummen Todesschrei.
    Mark Grunard.
    »So habe ich meinen Vater angepflockt.«
    Sie wirbelte herum und sah sich Spiro gegenüber.
    Er lächelte. »Ein kleines Willkommensgeschenk. Eigentlich sollte es das Mädchen sein, aber ich wusste, Sie würden nur kommen, solange noch die kleinste
    Möglichkeit bestand, sie zu retten.«
    »Sie?«, flüsterte sie. »Dom?«
    »Natürlich ich.«
    Ein Mann, der täglich mit Ungeheuern konfrontiert ist.
    Aber er selbst war das Ungeheuer. »Gott, was bin ich für eine Närrin. Keine Falle. Keine FBI-Agenten, die ausschwärmen, um mir in letzter Minute das Leben zu retten. «
    » Leider nicht.« Er trat näher und wurde fast von der Dunkelheit verschluckt. » Stecken Sie nicht Ihre Hände in die Taschen. Ich habe ein Messer in der Hand und kann Sie blitzschnell erwischen, aber ich will es nicht so schnell enden lassen. Es war ein phantastisches Spiel und ich will meinen Sieg auskosten. «
    »Noch haben Sie nicht gewonnen.«
    »Das ist es, was ich an Ihnen bewundere. Sie geben nie auf. Aber Sie sollten etwas großzügiger sein. Ich bin sehr klug vorgegangen. Ich habe es verdient zu gewinnen.«
    »Sie waren tatsächlich klug. Sie haben Grunard perfekt aufgebaut. Sie haben mir sogar die Eigenschaften
    eines Serienmörders an die Hand gegeben, damit ich später in der Lage sein würde, sie auf Grunard zu beziehen. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass sie auch auf Sie zutreffen. Genau wie Grunard arbeiten Sie mit der Polizei zusammen, mehr noch, Sie sind FBI-Profiler. Sie konnten unbemerkt viel reisen. Sie sind gern an der Front, so haben Sie es einmal
    ausgedrückt. Sie waren stets über Ihr Handy zu
    erreichen und niemand wusste, wo Sie sich tatsächlich aufhielten. Sie konnten behaupten, in Talladega zu sein, obwohl Sie in Atlanta waren. «
    »Für mich ist das Handy eine der hilfreichsten Erfin-dungen überhaupt. Und FBI-Agent zu werden, war ei-ne echte Herausforderung. Mein Lebenslauf musste
    wasserdicht sein, die psychologischen Tests mussten unter Beweis stellen, dass ich vollkommen normal war.
    Ich habe mich fast zwei Jahre lang vorbereitet, bevor ich mich bewarb. Die persönlichen Gespräche mit
    Menschen aus meiner vermeintlichen Vergangenheit
    zu organisieren, war der schwierigste Teil. Es erforder-te eine Raffinesse, Bestechungsgeschick und
    psychologisches Fingerspitzengefühl, das Sie mit
    Bewunderung erfüllen würde.«
    »Nein, ganz sicher nicht.«
    »Aber es hat sich gelohnt. Wer könnte besser Be-
    weismittel verschwinden lassen und manipulieren? Ich musste stets ein Auge darauf haben, wann und wo eines meiner Opfer gefunden wurde, um die Beweis-
    mittel zu vernichten. «
    »Aber der Bericht der VICAP hat die HardingMorde
    offen gelegt. «
    »Richtig. Sehr ärgerlich.«
    »Aber Sie haben mich hierher gelotst, um Debby Jordan zu suchen.«
    »Ich bin Fatalist. Ich sah, dass alles zu meinen Ursprüngen zurückführte. Ich wollte Sie hier haben, damit Sie mir helfen, von vorn anzufangen, dieses wunderbare Gefühl der Macht neu zu beleben.« Er lächelte.
    »Und es hat funktioniert. Als ich Grunard tötete, war es fast wie in den alten Tagen. Aber er ist nicht wie Sie.
    Mit Ihnen wird es noch viel besser werden. «
    »Hatten Sie von Anfang an vor, Grunard zu töten?«
    »Nachdem ich die Situation und alle Möglichkeiten durchleuchtet hatte, war mir klar, dass sich mit seinem Tod zwei Ziele erreichen ließen: eine falsche Spur zu legen und das Spiel komplizierter zu gestalten. Wie hätte ich da widerstehen können? Er sollte Dom
    werden und verschwinden.« Er schüttelte den Kopf.
    »Aber - diese kleine Freude wird möglicherweise dazu führen, dass ich weiterziehen und mich wieder neu erfinden muss. Grunards Biographie ist ziemlich
    handfest. Es werden Fragen aufkommen.« Er zuckte
    die Achseln. » Aber gut, ich werde es rechtzeitig merken und ich habe mir bereits eine neue Identität in Montana aufgebaut. Ist vielleicht ganz gut so. Robert Spiro zu sein, hat es mir zu leicht gemacht. Die Morde, das Vertuschen ... Vielleicht war das ein Teil meines Problems.«
    »Sie werden weitermachen und wieder morden.« Ihre Stimme zitterte. »Wieder und wieder. «
    »Natürlich.«
    »Wie oft ...?«
    »Ich kann
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